Bürgermeister Thorsten Rothgerber (Grüne) ärgert sich : Er erzählt, der zuständige Förster habe im Gemeindewald bei Gleisweiler (Kreis Südliche Weinstraße) an mehreren Stellen professionell angelegte sogenannte Bikertrails entdeckt. Viele seien abseits der Wege mitten in Natur- und Vogelschutzgebieten.

Auch Wildschweine, Rehe und andere Tiere würden durch die illegalen Trails immer häufiger aufgeschreckt und aus ihren wenigen Rückzugsorten vertrieben. Dabei seien viele Mountainbiker zunehmend rücksichtlos unterwegs:
"Mittlerweile haben die eine Geschwindigkeit drauf und auch eine Aggressivität, dass einem Angst und Bange wird. Gestern Abend hat mit ein älterer Herr erzählt, er ist vor kurzem im Wald zur Seite gesprungen, weil ein Radfahrer entgegen kam. Da muss klar eine Lösung her!"
Verbotsschilder wurden entfernt oder zerstört
Deshalb hatte Thorsten Rothgerber mit Hilfe des Forstamts und Bürgern aus Gleisweiler die illegalen Trails vor Weihnachten abgebaut und mit Ästen, Stämmen und Steinen blockiert. Außerdem hatte die Gemeinden Hinweisschilder aufgehängt, dass Mountainbiken hier verboten ist. Aber innerhalb von 24 Stunden seien die Verbotsschilder und Absperrungen entfernt oder zerstört worden.
Bürgermeister hat Anzeige erstattet
Der Bürgermeister hat die Zerstörung der Schilder jetzt bei der Polizei angezeigt. Außerdem habe er sich mit anderen Gemeinden, denen der Wald gehört, abgestimmt, noch mehr Verbotsschilder aufzustellen. Verstöße würden künftig auch stichprobenartig durch das Ordnungsamt der Verbandsgemeinde Edenkoben kontrolliert.
Gemeinde hätte offenes Ohr für Biker
Oberstes Ziel des Bürgermeisters sei aber, die Waldbesucher zu sensibilisieren - und mit den Mountainbikern ins Gespräch zu kommen.
"Wenn sich die Radfahrer an die Gemeinde wenden und sagen: Wir wollen einen Trail haben, dann kann man darüber reden", sagt Rothgerber. Aber einfach illegale Bikestrecken im Wald zu bauen, "das geht überhaupt nicht."