Fast leere Regale (Foto: dpa Bildfunk, Picture Alliance)

Schock im Supermarkt

Hamsterkäufe und leere Regale in der Pfalz

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AUTOR/IN
Irmgard Reißinger

Wer gerade in den Supermarkt einkaufen geht, braucht starke Nerven - denn er sieht an einigen Stellen: leere Regale. Erinnerungen an die Hamsterkäufe zu Beginn der Corona-Pandemie werden wach - auch in Supermärkten in der Pfalz.

Nicole aus Ludwigshafen steht fassungslos in einem großen Supermarkt vor leeren Regalen. Dort müsste eigentlich Speiseöl stehen: goldgelbes Sonnenblumen- oder Rapsöl. Aber: Da ist keine einzige Flasche mehr.

Dabei wollte Nicole eigentlich für eine Geburtstagsfeier einkaufen, braucht Zutaten für selbstgebackene Pizza und Kuchen. Ein paar Meter weiter sieht es genauso aus. Große Leere in den Regalen für Mehl. Alle Sorten ausverkauft - ganz egal ob Weizen, Roggen, Vollkorn.

"Nicht damit gerechnet, dass das so extrem kommt"

"Ich habe nicht damit gerechnet, dass es so extrem kommt", sagt Nicole. Ihre Familie stelle normalerweise alles selbst her, auch Spätzle und Brot. Nun überlegt sie zu einer regionalen Mühle zu fahren und einen 25-Kilo-Sack Mehl zu kaufen.

Mehl-Regal in einem Supermarkt. (Foto: SWR)
Weizenmehl ist momentan wieder stark gefragt.

Auch Brigitte aus Mannheim ist wütend, ärgert sich über die Hamsterkäufe: "Die Deutschen haben nichts gelernt, es ist erschreckend", schimpft die Rentnerin. Sie selbst kaufe immer nur kleinere Mengen ein, was sie in einer Woche verbrauche.

"Das ist erschreckend"

"Einer fängt mit dem Horten an - dann geht es in die sozialen Medien und viele ziehen nach", ergänzt Stefan, der sich ebenfalls über die Hamsterkäufe ärgert.

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Der Ukraine-Krieg und seine Folgen Warum Hamsterkäufe in RLP unnötig sind

In der Corona-Pandemie das Klopapier, jetzt verschwinden Sonnenblumenöl und Mehl aus den Supermarkt-Regalen. Warum wird gehamstert?

Auch Doris' Einkaufserlebnisse der letzten Tage sehen nicht anders aus: Vor allem die günstigen Produkte seien ausverkauft. "Ich bin gezwungen, bei teureren Märkten einzukaufen - dort gibt es zum Beispiel noch Mehl", sagt Doris. Statt Speiseöl werde sie jetzt Butter verwenden. Aber das belaste den Geldbeutel, sagt Doris.

Eine junge Mutter mit kleinem Sohn im Kinderwagen sieht das etwas entspannter: "Ich komme aus Albanien, erklärt Julia, dort hat meine Familie eigene Olivenölbäume". Bei ihr werde Speiseöl also nie knapp.

Supermärkte rationieren wieder

In vielen Supermärkten weisen Schilder vor den Regalen darauf hin, dass nur haushaltsübliche Mengen abgegeben werden - zum Beispiel maximal zwei Flaschen Speiseöl. Edeka Südwest sagt:

"In Einzelfällen kann es bei bestimmten Produkten zu kurzzeitigen Lieferengpässen kommen“. Das betreffe insbesondere Speiseöle, von denen einige auch aus der Ukraine kommen. Dennoch, so heißt es von einer Unternehmenssprecherin: Eine ausreichende Versorgung mit Produkten des täglichen Bedarfs werde sichergestellt.

Einkaufswagen im Supermarkt (Foto: IMAGO, imago images / Panthermedia)
Leerer Einkaufswagen im Supermarkt. imago images / Panthermedia

Deutscher Lebensmittelhandel: "Bitte nicht Hamstern!"

Der Bundesverband des Deutschen Lebensmittelhandels (BVLH) appelliert an die Menschen in Deutschland, keine Hamsterkäufe zu machen. "Bitte verhalten Sie sich solidarisch und kaufen nur das, was Sie unmittelbar benötigen", sagte BVLH-Sprecher Christian Böttcher.

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