
Die Landauer Weinprinzessin Nina I. wird im Oktober abdanken. Die Frage, wer ihr nachfolgen wird, ist spannend wie nie: Statt "Weinprinzessin gesucht" heißt es künftig in Landau nämlich "Weinhoheit gesucht". Das Büro für Tourismus der Stadt nimmt nach eigenen Angaben ab sofort Bewerbungen für das Amt der Landauer Weinbotschafterin bzw. des Weinbotschafters entgegen, die Ausschreibung ist erstmals für die Geschlechter "männlich", "weiblich" und "divers" geöffnet.
Die Landauer Weinhoheit habe die Aufgabe, die Winzerinnen und Winzer der größten Weinbau treibenden Gemeinde Deutschlands zu präsentieren, so die Stadt: Da komme es auf Fachwissen und Charisma an, nicht auf das Geschlecht.
Es wäre nicht das erste Mal
Weinhoheiten, die keine Frauen sind, sind nicht an der Tagesordnung, aber es gibt sie. In Kesten (Landkreis Bernkastel-Wittlich) an der Mosel wurde vor einigen Jahren Sven Finge-Bieger zum Weinkönig gewählt. Die Kestener seien eben ein mordernes Völkchen, sagte Finge-Bieger damals dem SWR. Ein Jahr lang trat er mit Toga und Weinkelch als Bacchus auf.

Was ein Weinkönig von Landau anziehen würde, sollte es ihn denn geben, und wie man ihn dann benennen würde, ist noch nicht raus: Das werde man sich dann bei Bedarf gemeinsam mit dem Kandidaten überlegen, so die Stadt. Gekrönt werden soll die neue Landauer Weinhoheit auf dem Fest des Federweißen Mitte Oktober.
Deutscher Weinkönig? Durchaus möglich!
Auch ein deutscher Weinkönig sei grundsätzlich denkbar, so ein Sprecher des Deutschen Weininstituts auf Anfrage des SWR. Allerdings müsste entsprechender Kandidat ja zunächst einmal Gebietsweinkönig werden. Sollte eines der deutschen Weinanbaugebiete einen Mann zum Vorentscheid für die Wahl schicken, dann würde man ihm die Teilnahme auch nicht verwehren.