"In anderen Ländern wird auf Basis der lokalen Lage entschieden", sagte ein Sprecher des pfälzischen Unternehmens am Mittwoch. Dort, wo es noch möglich ist, werde noch weiter produziert. Man habe in der vergangenen Woche Unregelmäßigkeiten festgestellt und nach Rücksprache mit externen Spezialisten die Server vom Netz genommen.
Attacke wird nicht in Zusammenhang mit Krieg in Ukraine gebracht
Nach ersten Analysen geht KSB davon aus, dass die Attacke nichts mit dem Ukraine-Krieg zu tun hat. Das sagte KSB-Sprecher Wilfried Sauer dem SWR. Vermutlich sollten Daten verschlüsselt und Lösegeld erpresst werden. Das Unternehmen sei schon einmal Ziel eines Angriffs gewesen, im vergangenen Jahr in einem europäischen Land. Das habe man erfolgreich bewältigt.
KSB-Sprecher Wilfried Sauer, der auch Teil des Krisenstabs bei KSB ist, sagte dem SWR, dass jetzt mehrere hundert Server überprüft werden. Direkt nach dem Angriff hatte das Unternehmen die Verbindung zum Internet gekappt.

Die Attacke sei frühzeitig entdeckt worden. Es habe Unregelmäßigkeiten auf einigen Servern gegeben. Es sei keine "Verschlüsselung" festgestellt worden. Verschlüsselungen werden meist von Hackern benutzt, um Unternehmen zu erpressen.
Vom KSB-Sprecher heißt es, kein Server sei geschädigt worden. Man arbeite seit dem Vorfall im Notbetrieb. Um die Computer-Systeme wieder hochzufahren, müsse jetzt der Betrieb komplett eingestellt werden.
Längere Osterruhe für KSB-Beschäftigte
Daher habe das Unternehmen in Abstimmung mit den Betriebsräten eine einwöchige Betriebsruhe bis kommenden Dienstag vereinbart. In dieser Zeit sollen die Systeme wieder hochgefahren werden. Ab dem 20. April soll dann ein eingeschränktes Arbeiten wieder möglich sein.

Der Schaden für das Unternehmen halte sich in Grenzen, da jetzt ohnehin die Osterfeiertage anstanden. Jetzt werde diese Osterruhe lediglich um ein paar Tage verlängert. Den Ausfall kompensiere man durch Zusatz-Schichten.
Möglicherweise Auswirkungen auf wirtschaftliche Entwicklung
In einer Börsenmitteilung schreibt KSB, die Cyberattacke habe möglicherweise Auswirkungen auf die wirtschaftliche Entwicklung des Unternehmens. KSB produziert mit über 15.000 Mitarbeitern weltweit Pumpen und Armaturen und hat einen Jahresumsatz von 2,3 Milliarden Euro. Am Stammsitz in Frankenthal sind 1.700 Menschen beschäftigt.
Warnungen vor Cyberattacken wegen Ukraine-Krieg
Die Industrie- und Handelskammer für die Pfalz (IHK) hatte bereits im März Unternehmen dringend geraten, ihre IT-Sicherheit zu erhöhen, da Cyberattacken befürchtet wurden. Man befolgte dabei die Empfehlungen des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI). Grund für die Sorge ist der Krieg in der Ukraine. Kriminelle nutzen offenbar die Spendenbereitschaft der Firmen aus und verschicken Phishing-Emails.