Publizistin Carolin Emcke erhält den Sinsheimer-Preis in Freinsheim (Foto: SWR)

Preisverleihung am Sonntag

Stadt Freinsheim: Kriegsreporterin Carolin Emcke erhält Sinsheimer-Preis

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Die Autorin Carolin Emcke ist am Sonntag von der Stadt Freinsheim (Kreis Bad Dürkheim) ausgezeichnet worden. Laut Jury ist sie "eine der engagiertesten Stimmen unserer Zeit."

Die Preisverleihung fand am Sonntagvormittag statt. Nun trägt Carolin Emcke den Hermann-Sinsheimer-Preis von Freinsheim. Emcke arbeitete 15 Jahre lang als internationale Kriegsreporterin für den "Spiegel" und "Die Zeit" - unter anderem in Afghanistan, Pakistan, Irak, Libanon und dem Kosovo. Seit 2014 ist sie als freie Publizistin tätig und schreibt für überregionale Zeitungen, wie die spanische Tageszeitung "El Pais."

Jury in Freinsheim: Preisträgerin gegen jegliche Art von Diskriminierung

Die Jury begründet ihre Entscheidung damit, Emcke stemme sich "mit unbeirrbarer Beharrlichkeit gegen jegliche Art der Diskriminierung, der sie ein klares Bekenntnis zu Demokratie und den darin verankerten Grundrechten entgegensetze." An ihrer Arbeit imponiert vor allem die Konsequenz und Präzision, mit der sie unbequeme Fragen zu aktuellen Geschehnissen stellt, um die blinden Flecken unserer liberalen Gesellschaft auszuleuchten", so die Jury weiter.

Preisträgerin Carolin Emcke (Foto: Pressestelle, Sebastian Bolesch)
Preisträgerin Carolin Emcke, Jahrgang 1967.

Publizistin Emcke moderiert an der Berliner Schaubühne das Diskussionsformat "Streitraum". Auch mehrere gesellschaftskritische Bücher hat Emcke geschrieben, die in verschiedenen Sprachen veröffentlicht wurden, darunter "Gegen den Hass" und "Weil es sagbar ist". Wichtige Themen, mit denen sie sich befasst, sind unter anderem Globalisierung, Menschenrechte, Theorien der Gewalt, kulturelle Identitäten, Rassismus und Demokratiefeindlichkeit.

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Preis erinnert an in Freinsheim geborenen Publizisten Hermann Sinsheimer

Der Hermann-Sinsheimer-Preis ist mit 2.500 Euro dotiert und wird alle zwei Jahre verliehen. Die Auszeichnung wird seit 1983 verliehen. Sie soll an den in Freinsheim geborenen jüdischen Journalisten, Schriftsteller, Theaterintendanten und Chefredakteur der Zeitschrift "Simplicissimus", Hermann Sinsheimer, erinnern, der in der NS-Zeit nach Großbritannien fliehen musste. Der Preis ehrt namhafte Persönlichkeiten aus den Bereichen Literatur, Journalismus und Theater, "die mit ihren Werken ein klares Bekenntnis gegen Faschismus und für die Einhaltung der Menschenwürde abgeben."

Bisherige Preisträger waren beispielsweise Peter Härtling, Marcel Reich-Ranicki, Hilde Domin, Christa Wolf, Dieter Hildebrandt und zuletzt 2021 Konstantin Wecker.

Preisträgerin Emcke, unter anderem ausgezeichnet mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels, hatte sich am Vorabend der Verleihung in Freinsheim dem Publikum vorgestellt und aus ihren Büchern gelesen.

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