Kloster Limburg soll nicht ganz geschlossen werden
Die Klosterkirche wird im Jahr 2025 ihr 1.000-jähriges Bestehen feiern. Daran will die Stadtverwaltung nach eigenen Angaben auch festhalten, auch wenn die Sanierung bis dahin noch nicht abgeschlossen ist. Bis dahin sollen alle Besucherwege gesichert werden, damit alles sicher und ohne Einschränkungen in dem Gebäude stattfinden kann. Zum Jubiläum würde dann auch der langfristige Sanierungsplan präsentiert. Auch während der geplanten Sanierungen soll der Besuch des Klosters Limburg weiterhin möglich bleiben.
Kloster sei in "befriedigendem" Zustand
Erst die gute Nachricht: "Für das Alter des Gebäudes steht die Kirche noch sehr fantastisch da", erklärte Christian Kayser vom zuständigen Architekturbüro. Die Stadt Bad Dürkheim habe rechtzeitig die Experten beauftragt. Bei Sanierungen sei es stets wichtig, eher Vorsorge zu betreiben, als zu warten, bis der Patient auf den Not-OP-Tisch müsse.
Was am Kloster ist sanierungsbedürftig?
Seit September nimmt das Architekturbüro, das auch bereits für die Sanierung der Freinsheimer Stadtmauer zuständig war, das Kloster genau unter die Lupe. Die Mauern wurden teilweise per Hubsteiger genau betrachtet und per Hand wurde an Steinen gewackelt, um lose Teile festzustellen.
Eine Problemzone der Kirche ist die Statik. Da seien vor allem Schadstellen und Risse an der südöstlichen Ecke entdeckt worden, so Kayser. Dort steht die Kirche nahe am abfallenden Steilhang. Der Turm, der "erst im Mittelalter saniert worden" sei, steht noch gut da.
Eine weitere große Baustelle werden die Mauerkronen, also der oberste Teil der Mauer, der normalerweise verhindert, dass Wasser eindringt. Diese sind besonders der Witterung ausgesetzt. Besonders ausgewaschen seien die Steine am Nordquerhaus, über der Stelle, an der man aus der Kirche zum Kreuzgang und heutigen Biergarten gelangt. Dort seien auch bereits seit längerem Netze und Nothalterungen angebracht, um Besucher vor bröckelndem Putz oder losen Steinteilen zu schützen.
Ein besonders großer Punkt sei der historische Putz an den Mauern, der fast 1.000 Jahre alt ist. "So etwas haben wir nicht einmal am Speyerer Dom", sagt Kayser. Der Putz sei durch Wind, Wetter und sauren Regen in Mitleidenschaft gezogen. Eine herausfordernde Frage sei also, wie man die Putze erhalten könne.
An den übrigen Ruinen des Klosters um die Kirche sind ebenfalls Arbeiten nötig. Die Bauteile dort sind rund 500 Jahre alt ist. Dort ist der Keller des ehemaligen Speiseraums des Klosters (Refektorium) ganz durchnässt.
Bauzeit von fünf bis zehn Jahren
Der Experte rechnet mit mindestens fünf bis zehn Jahren Sanierungszeit. Jetzt müsste man die Arbeiten und Bauabschnitte planen. Derzeit Touristen und Dürkheimer das Kloster ohne Einschränkungen besuchen.
In diesem Jahr will die Firma erst an sehr kleinen Musterflächen mit Restauratoren testen, welche Materialen überhaupt für die Sanierung verwendet werden können. "Das Zeug bekommt man ja nicht im Baumarkt", erklärt Kayser. Dann erst könnten genaue Kostenschätzungen erstellt werden, die dann mehrere Gremien durchlaufen müssten. Davon hängt ab, wann der genaue Start sein wird.