Die Diakonie Pfalz in Speyer sagte, sie begrüße zwar jeden Euro, der in Bekämpfung von Kinderarmut fließe. Das angekündigte Vorhaben sei ein erster dringender Schritt, aber noch lange kein zufriedenstellendes Ergebnis. "Mit den nun bewilligten 2,4 Milliarden sind wir jedoch noch weit von einer echten Grundsicherung entfernt", kritisiert der Landesdiakoniepfarrer Albrecht Bähr. Die Diakonie Pfalz ist Mitglied im "Bündnis Kindergrundsicherung". Das Bündnis geht von einem zweistelligen Milliardenbetrag aus, der benötigt wird, um Kinder in Deutschland vor drohender Armut zu schützen.
AWO: Schlag ins Gesicht der Betroffenen
Die Arbeiterwohlfahrt (AWO) in der Pfalz sieht sich hingegen noch nicht imstande, die Pläne der Ampel bewerten zu können. Für eine kurzfristige Stellungnahme verweist der Wohlfahrtsverband auf den Bundesverband. Für den steht fest, dass mehr Geld nötig ist. Michael Groß, Vorsitzender des Präsidiums der Arbeiterwohlfahrt findet klare Worte: "Was ein Meilenstein hätte werden können, ist nun ein Schlag ins Gesicht der Betroffenen. Die Zukunft vieler Kinder wird damit verspielt."
Kabinett beschließt Maßnahmen gegen Armut Kindergrundsicherung: So sollen mehr Familien unterstützt werden
Durch die Kindergrundsicherung sollen mehr Familien staatliche Unterstützung bekommen. Kindergeld und Kinderzuschlag etwa werden darin gebündelt. So ist der aktuelle Stand.
Grünen-Politiker Armin Grau: Guter Kompromiss
Der Bundestagsabgeordnete Armin Grau (Grüne) aus Altrip sieht den Kompromiss hingegen als Erfolg: "Die Kindergrundsicherung ist ein grundsätzlicher Kurswechsel im Kampf gegen Kinderarmut." Gerade Ludwigshafen profitiere von dem neuen Modell, weil dort viele Menschen ein niedriges Einkommen haben.
Die Reform zur Kindergrundsicherung wird jetzt mit Ländern und Verbänden diskutiert, Mitte September will die Ampel dem Bundestag einen Gesetzentwurf vorlegen.