Wie können Kinder vor Armut geschützt werden? (Foto: dpa Bildfunk, Picture Alliance)

Zu wenig Geld für Familien

Kindergrundsicherung: AWO und Diakonie in Pfalz kritisieren Pläne

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Janosch Beyer
Porträt von SWR Reporter Janosch Beyer (Foto: Dennis Bartel)

Die Ampelkoalition hat sich auf Eckpunkte bei der Kindergrundsicherung geeinigt. 2,4 Milliarden Euro soll es zusätzlich für Familien geben. Wie sehen Wohlfahrtsverbände in der Pfalz die Pläne?

Die Diakonie Pfalz in Speyer sagte, sie begrüße zwar jeden Euro, der in Bekämpfung von Kinderarmut fließe. Das angekündigte Vorhaben sei ein erster dringender Schritt, aber noch lange kein zufriedenstellendes Ergebnis. "Mit den nun bewilligten 2,4 Milliarden sind wir jedoch noch weit von einer echten Grundsicherung entfernt", kritisiert der Landesdiakoniepfarrer Albrecht Bähr. Die Diakonie Pfalz ist Mitglied im "Bündnis Kindergrundsicherung". Das Bündnis geht von einem zweistelligen Milliardenbetrag aus, der benötigt wird, um Kinder in Deutschland vor drohender Armut zu schützen.

AWO: Schlag ins Gesicht der Betroffenen

Die Arbeiterwohlfahrt (AWO) in der Pfalz sieht sich hingegen noch nicht imstande, die Pläne der Ampel bewerten zu können. Für eine kurzfristige Stellungnahme verweist der Wohlfahrtsverband auf den Bundesverband. Für den steht fest, dass mehr Geld nötig ist. Michael Groß, Vorsitzender des Präsidiums der Arbeiterwohlfahrt findet klare Worte: "Was ein Meilenstein hätte werden können, ist nun ein Schlag ins Gesicht der Betroffenen. Die Zukunft vieler Kinder wird damit verspielt."

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Grünen-Politiker Armin Grau: Guter Kompromiss

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Die Ampel-Regierung hat sich auf Eckpunkte der Kindergrundsicherung geeinigt (Foto: dpa Bildfunk, Picture Alliance)

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