Schweighofen (Foto: SWR, SWR -)

Kuriose Bürgermeisterwahl

Schweighofen: Gewählte Bürgermeisterin will Amt nicht antreten

Stand

Bei der Ortsbürgermeisterwahl in Schweighofen (Kreis Südliche Weinstraße) hat die einzige Kandidatin am Sonntag zwar 55 Prozent der Wählerstimmen erzielt. Das Amt antreten will sie aber nicht.

Der Grund: Die am Sonntag gewählte Ortsbürgermeisterin Jeanette Disqué (parteilos) hatte bereits wenige Tage vor der Wahl angekündigt, ihre Kandidatur zurückziehen zu wollen. Sie wird das Amt als ehrenamtliche Ortsbürgermeisterin von Schweighofen nun also nicht antreten. Warum ist nach Auskunft der Verbandsgemeinde Bad Bergzabern nicht bekannt.

Laut Kommunalwahlgesetz müsse die Wahl nun innerhalb von drei Monaten wiederholt werden. Neuer Wahltermin sei voraussichtlich der 6. November. In Schweighofen sind rund 500 Menschen wahlberechtigt. Davon haben am Sonntag 157 Menschen ihre Stimme abgegeben (31,78 Prozent).

Schweighofen: Trotz Rückziehers blieb es bei Wahltermin

Trotz des Rückziehers von Disqué konnte die Bürgermeisterwahl am Sonntag aber nicht mehr abgesagt werden. Wie ein Sprecher der zuständigen Verbandsgemeinde sagte, hängt das mit den Bestimmungen aus dem Landeswahlgesetz zusammen. Das sieht auch vor, dass Disqué erst nach der Wahl erklären kann, dass sie das Amt als ehrenamtliche Ortsbürgermeisterin nun doch nicht antreten möchte. Findet sich ein neuer Kandidat, werden die Schweighofener voraussichtlich in diesem Jahr noch einmal an die Wahlurnen gerufen. Andernfalls bestimmt nach Angaben der Verbandsgemeinde Bad Bergzabern der Gemeinderat einen neuen Ortsbürgermeister.

Erster Kandidat war im Mai durchgefallen

Bei der ersten Wahl im vergangenen Mai war Wolfgang Scheu (parteilos) als einziger Kandidat angetreten. Doch er hatte zu wenig Rückhalt im Ort. 63,7 Prozent der Wähler votierten gegen den 60-Jährigen. Der parteilose Steuerfachwirt erklärte daraufhin, dass er bei einer zweiten Wahl nicht antreten werde.

Düstere Prognose für die Zukunft

Die Verbandsgemeinde prognostiziert, dass es in Zukunft immer schwieriger werden würde, ehrenamtliche Ortsbürgermeisterinnen oder Bürgermeister zu finden, denn der Aufwand sei nicht zu unterschätzen. In Schweighofen gibt es zum Beispiel eine kommunale Kindertagesstätte. Der Ortsbürgermeister hat dafür automatisch die Personalverantwortung. Das sei ein großer Aufwand für einen Ehrenamtler.

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