Die IHK Pfalz in Ludwigshafen (Foto: IHK Pfalz/Lotz)

Energiekrise und Fachkräftemangel

IHK Pfalz: Energiekrise verunsichert Wirtschaft

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Die Unternehmen in der Vorder- und Südpfalz blicken laut Industrie- und Handelskammer (IHK) Pfalz mit großer Sorge in die Zukunft. Grund seien Energiekrise und Ukraine-Krieg.

KSB in Frankenthal (Foto: KSB)

Auf der Vollversammlung am Mittwoch in Landau berichteten Unternehmen aller Branchen und Größen von wachsenden finanziellen Schwierigkeiten aufgrund der massiv gestiegenen Energie- und Einkaufspreise, so die IHK Pfalz.

Die Betriebe hätten ihre Einsparpotenziale weitgehend ausgeschöpft, so dass wenige Spielräume blieben, auf weitere Krisen zu reagieren.

IHK: Hohe Auflagen für Strom- und Gaspreisbremse

Die Betriebe begrüßten deshalb zwar die Gas- und Strompreisbremsen. Sie kritisierten aber die strengen Auflagen, die die Unternehmen erfüllen müssten, um unter den Schutzschirm der Bundesregierung schlüpfen zu können.

Vor diesem Hintergrund komme der Energieversorgung in der Metropolregion Rhein-Neckar eine herausragende Bedeutung zu, so die IHK. Und hier zeige eine Stromstudie der Kammer für die Metropolregion Rhein-Neckar (MRN) deutlich auf, dass der Strombedarf bei der gewerblichen Wirtschaft, dem Verkehr und den Privathaushalten deutlich zunehme. Gründe dafür seien die Abwendung von der Kohle und die zunehmende Elektrifizierung.

Deutlich mehr Strombedarf bei Unternehmen in der Pfalz

Gleichzeitig hinkt der Ausbau der Erneuerbaren Energien laut IHK in der Region hinterher: "Selbst wenn alle realistischen Potenziale für Erneuerbare Energien in der MRN erschlossen würden, vergrößert sich das Delta zwischen Angebot und Nachfrage weiter." Hier bestehe dringender Handlungsbedarf.

Neben der Energiekrise sehen die Unternehmen im Fachkräftemangel weiter das größte Problem. Auf dem Arbeitsmarkt sei die Zahl der offenen Stellen zwar größer geworden. Es fehle aber zunehmend an geeigneten Fachkräften.

Fachkräftemangel weiterhin ein drängendes Problem

Auch auf dem Ausbildungsmarkt habe sich die Situation verschlechtert: Laut IHK meldeten sich bis Ende September etwa sieben Prozent weniger junge Frauen und Männer bei den Arbeitsagenturen in Rheinland-Pfalz als 2021. Demgegenüber standen vier Prozent mehr gemeldete Ausbildungsstellen. Gleichzeitig sei die Zahl der unbesetzten Ausbildungsplätze gestiegen.

Die IHK Pfalz machte in diesem Zusammenhang auf ihre zahlreichen Beratungsangebote aufmerksam, mit denen sie die Unternehmen bei der Anwerbung von Azubis und der Gewinnung von Fachkräften unterstütze. Die Kammer mit Sitz in Ludwigshafen biete für Menschen jeden Alters und für die Unternehmen eine kostenfreie Beratung.

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