Entdeckt wurde das Nest am vergangenen Samstag bei einem Rundgang des Hausmeisters, seitdem ist die Kirche gesperrt. Laut dem Pfarrer liegt das Nest in einem Zwischenraum unter dem Dach und scheint über eine größere Strecke zu gehen. Die Hornissen würden aktuell auch im Innenraum schwärmen. Ein Konzert des BASF Gesangvereins am Sonntag wurde deshalb abgesagt, genauso wie der Gottesdienst.
Hornissen verteidigen ihr Nest
Laut Jörn Weiß vom Naturschutzbund Frankenthal handelt es bei den Tieren um die Europäische Hornisse. Er selbst habe sich vor Ort noch kein Bild von der Lage gemacht, seinen Informationen zufolge sollen die Hornissen allerdings sehr aggressiv sein, eine Person sei wohl bereits gestochen worden. Eine Erklärung für das aggressive Verhalten sei der Wetterumschwung: die Hornissen würden spüren, dass ihr Lebenszyklus zu Ende gehe. "Deren einzige Aufgabe ist es jetzt, die neue Königin zu beschützen, deshalb reagieren die grade gereizter."
Abwarten statt Hornissen umsiedeln
Zuerst habe man überlegt, die Hornissen umzusiedeln, erklärt Hans Dropmann, der Vorsitzende des Fördervereins der Kirche. Dafür hätte es eine Genehmigung der Naturschutzbehörde gebraucht. Nach Absprache habe man sich aber dagegen entschieden.
Die neue Königin suche sich ohnehin bald einen Platz zum Überwintern, das übrige Hornissenvolk werde dann in den kommenden Wochen nach und nach absterben, erklärt Heiner Vogt von der Naturschutzbehörde.
Angriffe auf Wanderer in BW NABU: Hornissen im September besonders empfindlich
In der letzten Zeit hat es immer wieder Meldungen über Hornissen-Angriffe gegeben. Das sei nicht ungewöhnlich, weiß der NABU und erklärt, was man aktuell beachten muss.
Kirche in Frankenthal bleibt vorerst geschlossen
Laut Dropmann bleibt die Kirche in den kommenden Wochen deshalb voraussichtlich geschlossen, bis das Volk tot ist. Gottesdienste könnten in der Zeit nicht stattfinden. Dazu zähle aller Voraussicht nach auch der geplante ökumenische Erntedank-Gottesdienst am 9. Oktober.
Rückkehr der Hornissen ist unwahrscheinlich
Sobald das Volk abgestorben sei, könnten die Nester entfernt werden, erklärt die Naturschutzbehörde. Dafür bräuchte es dann auch keine Genehmigung. Notwendig wäre das aber nicht unbedingt: laut Vogt werden die Nester nicht wieder bewohnt, die Hornissen würden sich normalerweise jedes Jahr eine neue Bleibe suchen.