Die "Schreitenden Pferde" wurde 2015 in einer Garage in Bad Dürkheim entdeckt (Foto: dpa Bildfunk, picture alliance/dpa | Fredrik von Erichsen)

In Bad Dürkheim beschlagnahmt

"Hitler-Pferde" werden in Berliner Zitadelle ausgestellt

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Die sogenannten Hitler-Pferde aus Bad Dürkheim werden in Zukunft im Museum ausgestellt. Sie werden in der Berliner Zitadelle zu sehen sein. Sie waren vor sechs Jahren in einer privaten Garage entdeckt worden.

Vor sechs Jahren hatte der Zoll die überlebensgroßen Skulpturen aus der Nazizeit bei einem Unternehmer in einer privaten Garage in Bad Dürkheim gefunden. Sie hatten einst vor der Reichskanzlei Adolf Hitlers in Berlin gestanden.

Der Bund will sie jetzt der Öffentlichkeit zugänglich machen. Dauern wird das noch über ein Jahr, denn auf der Spandauer Zitadelle muss erst noch ein größerer Raum für sie geschaffen werden. Die Zitadelle ist eine ehemalige Festung sowie ein ehemaliges Gefängnis und nun ein Museum. Die Pferde-Skulptur soll Teil der Ausstellung "Enthüllt. Berlin und seine Denkmäler“ werden.

Längerer Rechtstreit um "Hitler-Pferde"

Um die Pferde hatte es einen längeren Rechtsstreit mit dem Eigentümer der Garage gegeben. Zuletzt kam es aber zu einer Einigung zwischen dem Bund und dem Mann. Ende Juli teilte das Landgericht Frankenthal mit, es habe eine außergerichtliche Einigung gegeben.

Mann musste nur die "Schreitenden Pferde" übergeben

Die Bundesrepublik hatte die Herausgabe der Bronze-Pferde und weiterer Bronzeskulpturen verlangt: Diese seien durch den Einigungsvertrag der Wiedervereinigung ihr Eigentum geworden. Der Beklagte, ein Unternehmer aus Bad Dürkheim, hatte wiederum erklärt, er habe die Werke rechtmäßig gekauft. Eine Klage des Mannes hatte das Verwaltungsgericht Berlin abgewiesen.

Die Bundesrepublik Deutschland hatte daraufhin vor dem Landgericht Frankenthal geklagt, welches zunächst ein schriftliches Vorverfahren zur Herausgabe der "NS-Propagandakunst" anordnete. Der anschließend getroffene Vergleich sah vor, dass der Mann die "Schreitenden Pferde" an die Bundesrepublik herausgibt, weitere bei ihm entdeckte Skulpturen aber behalten darf.

Weitere NS-Kunst in Bad Dürkheim entdeckt

Bei dem Streit ging es um die 2015 in Bad Dürkheim entdeckte NS-Kunst. Sie war bei einer Razzia gefunden worden. Darunter waren auch die übergroßen "Schreitenden Pferde" des Bildhauers Josef Thorak, die einst vor der Reichskanzlei Adolf Hitlers in Berlin gestanden hatten. Zudem wurden auch Werke der NS-Bildhauer Arno Breker und Fritz Klimsch gefunden.

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SWR