Im Mittelpunkt der neuen Dauerausstellung steht das Hambacher Fest vom 27. Mai 1832. Damals zogen etwa 30.000 Menschen fahnenschwenkend hinauf zum Hambacher Schloss und forderten nationale Einheit, Freiheit und Souveränität für das Volk. Diesen Demokratiegedanken sollen Besucher auf dem Schloss jetzt noch intensiver fühlen und erleben können als in der alten Dauerausstellung. 460.000 Euro hat die Stiftung nach eigenen Angaben in die Neukonzeption investiert.

Hambacher Schloss: Besucher können mitmischen
In der neu-konzipierten Ausstellung gibt es viele Stationen, die zum Mitmachen und Mitdenken einladen. Die Besucher können beispielsweise in ein historisches Kostüm schlüpfen und eine Kokarde in den Farben schwarz, rot, gold herstellen - also genau das kreisförmige Abzeichen, das die Teilnehmer des Hambacher Festes damals an ihrer Kleidung trugen und das kurz darauf als Symbol der Demokratiebewegung verboten wurde.

An einer anderen Station geht es darum, für die eigenen Überzeugungen einzutreten wie die Anführer des Hambacher Festes in ihren Reden. Dabei wird der Besucher an einem Monitor nach seinen persönlichen Überzeugungen gefragt und mit Gegenargumenten konfrontiert, die er entkräften soll. Außerdem können die Besucher sich an Pro- und Contra-Abstimmungen zu tagesaktuellen Themen beteiligen.
Neustadt: Ministerpräsidentin war die Erste
Am Montagnachmittag haben sich Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) und Innenminister Roger Lewentz (SPD) als die ersten Besucher schon mal durch die neue Dauerausstellung führen lassen.
"Die Ausstellung zeigt, was wir bis heute mit dem Hambacher Schloss verbinden und verteidigen: Es ist die Wiege der Demokratie."
Am Dienstag, ab 10 Uhr, dürfen dann alle Schlossbesucher die neu gestaltete interaktive Ausstellung besichtigen und miterleben, wie dort die Geschichte der Demokratie lebendig wird.

Hintergrund: Das Fest und seine Folgen
Das Hambacher Fest war die bis dato größte Veranstaltung, auf der liberale und demokratische Forderungen nach Freiheit, Einheit und Solidarität einer breiten Öffentlichkeit präsentiert wurden, heißt es im Infomationsportal zum Hambacher Fest. Auch die Verbundenheit und Solidarität mit den europäischen Nachbarn soll dabei eine große Rolle gespielt haben.
Nach dem Hambacher Fest beschloss die Bundesversammlung eine ganze Reihe von Verboten, die kontrolliert und auch bestraft wurden: Politische Versammlungen und Vereine wurden verboten, öffentliche politische Reden, das Tragen von Abzeichen mit politischer Bedeutung und das Pflanzen von Freiheitsbäumen. Vor allem die liberale Presse und Publizistik waren Gegenstand dieser staatlichen Überwachung und Zensur.