Warum die KATWARN-App nur vereinzelt Alarm auslöste, sei noch unklar. Laut Feuerwehr lief die Übung aber im Großen und Ganzen gut. Feuerwehr und Rettungskräfte übten in Speyer den Ernstfall mit rund 600 Statisten. Auch Kurzentschlossene konnten teilnehmen.
Plötzlich tauchten Feuerwehrleute mit Atemschutzmasken auf
Ab 10:30 Uhr durften die Statisten sich erstmal eine Stunde lang kostenlos auf der Frühjahrsmesse vergnügen und Karussell sowie Riesenrad fahren. Kurz nach 11 Uhr tauchten plötzlich Feuerwehrleute mit Atemschutzmasken auf. Der Bereich rund um das Riesenrad wurde abgesperrt und niemand wusste, warum. Die Statisten schauten neugierig zu.

Die Feuerwehr kontrollierte Mülleimer und Gullis, dann kam der Aufruf, den gesamten Platz zu räumen. Rettungskräfte und Helfer sorgten dafür, die Statisten möglichst schnell in Sicherheit zu bringen. Alle verließen den Festplatz in Richtung Domgarten.

Hintergrund für die Übung war folgendes Szenario: es gab einen Buttersäureanschlag durch einen unbekannten Täter. Menschen auf dem Speyerer Festplatz klagten über beißenden Geruch, Kopfschmerzen, Übelkeit und Erbrechen. Warum der KATWARN-Alarm nur vereinzelt funktionierte, muss noch untersucht werden. Der Alarm sollte auf allen Handys von Festplatz-Gästen funktionieren, die sich zuvor über QR-Codes für Infos zur Frühjahrsmesse angemeldet hatten.
Evakuierung der Fahrgeschäfte in Speyer schnell und problemlos
Die ganzen Fahrgeschäfte zu evakuieren, sei schnell und problemlos gelaufen, sagte die Feuerwehr. Allerdings waren Normalbürger, die sich der Nähe des Festplatzes befanden und nichts von der Übung wussten, verunsichert. Einige dachten, dass wirklich etwas Ernstes vorgefallen ist.

Peter Eymann hatte bei einem Pressegespräch vor der Übung erklärt: "Wie reagieren die Menschen und wie lange dauert es, bis sie das Messegelände verlassen haben, das wollen wir herausfinden."
"Ich weiß, dass viele Städte sich Gedanken machen, wie sie Veranstaltungen sicherer machen können", sagte Eymann. Deshalb sei die Übung, ein Festgelände im Live-Betrieb zu räumen, auch "von bundesweitem Interesse." Die Todesfahrt über den Weihnachtsmarkt von Magdeburg hat unter anderem gezeigt, wie schnell ein friedliches Fest zu einem Unglücksort werden kann. Die Stadt Speyer erhoffe sich "viele Lernpunkte, von denen wir andere Städte natürlich auch mitprofitieren lassen wollen", so der Katastrophenschutz-Experte.