IG Metall Demonstration Landau (Foto: SWR)

Zweite Tarifrunde endet ergebnislos

2.000 Metaller demonstrierten in Landau für mehr Geld

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Am Freitag ist in Landau die zweite Tarif-Verhandlungsrunde der Metall- und Elektroindustrie im Bezirk Mitte ohne Ergebnis beendet worden. Im Vorfeld gab es eine große Demo.

Nach Angaben der Gewerkschaft IG-Metall hatten sich rund 2.000 Demonstranten vor der Festhalle in Landau versammelt. Die Demonstranten unterstützen lautstark die Forderung ihrer Gewerkschaftsvertreter nach acht Prozent mehr Geld für die rund 380.000 Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie im Bezirk Mitte.

Die Arbeitgeber haben bei den laufenden Tarifverhandlungen bisher kein Angebot vorgelegt und sich laut IG-Metall wegen der schwierigen Wirtschaftslage für eine Nullrunde ausgesprochen. Das sei angesichts der enormen Gewinne vieler Unternehmen in der Metall- und Elektroindustrie nicht nachvollziehbar, sagten Demonstranten dem SWR.

Angesichts einer Inflationsrate von mehr als zehn Prozent sei es angeraten, die Löhne und Gehälter dementsprechend zu erhöhen. Andernfalls sinke die Kaufkraft in der Region erheblich, weil sich andernfalls keiner mehr die teuren Lebensmittel und andere Produkte leisten könne, so die Demonstranten. Und das könne auch von den Arbeitgebern nicht gewollt sein.

Landau: Arbeitnehmer und Arbeitgeber konnten sich auf kein Ergebnis einigen

Die Gewerkschaft IG Metall hält daran fest, dass die gestiegenen Lebenshaltungskosten ausgeglichen werden müssen. "Wenn nichts vorgeschlagen wird und keine Ideen zur Problemlösung vorhanden sind, kann letztlich auch kein Kompromiss gefunden werden", sagte Jörg Köhlinger, Verhandlungsführer der IG Metall Mitte. Die Unternehmen würden enorme Gewinne einfahren, deshalb sei eine Erhöhung kein Problem. Auch um die Kaufkraft der Endverbraucher zu stärken.

Die Arbeitgeber halten dagegen, dass aufgrund der hohen Energiekosten eine schwierige wirtschaftliche Lage herrsche. Wachstum sei nur mit Investitionen möglich. Die hohe Inflation könne nicht als Begründung herangezogen werden. "Denn die Inflation trifft die Arbeitgeber mindestens genauso hart wie die Arbeitnehmer", sagte der neue Verhandlungsführer der Arbeitgebergemeinschaft M+E Mitte, Oliver Barta. Rund die Hälfte der Firmen könnte die stark gestiegenen Energie- und Materialkosten nicht oder nicht ausreichend an die Kunden weitergeben.

Nächste Tarifrunde am 27. Oktober

Gewerkschaft und Arbeitgeber wollen die Tarifgespräche für die rund 380.000 Beschäftigten am 27. Oktober fortsetzen. Die Tarifverhandlungen in der größten deutschen Industriebranche werden zunächst regional eröffnet, bevor die Parteien einen Pilotbezirk ausdeuten. Gelingt dort ein Abschluss, wird das Ergebnis in den anderen Bezirken übernommen.

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