Eine Geothermieanlage (Symbolbild) (Foto: IMAGO, Rupert Oberhäuser)

Erdwärme aus mehr als 3000 Metern Tiefe

Geothermie in Speyer und Schifferstadt: Das planen die Stadtwerke

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Ulrike Brandt

Sicher, kommunal und bürgernah - das sind die drei Schlagworte, die den Info-Abend am Montag in Speyer bestimmen. Genau so wollen die beiden Stadtwerke Speyer und Schifferstadt zu einem eigenen Geothermiekraftwerk kommen.

Wärme aus mehr als 3000 Metern Tiefe 

Die Stadtwerke Speyer und Schifferstadt suchen nach heißem Wasser in mehr als 3000 Metern Tiefe. Es soll hochgepumpt werden und vor allem für Wärme, aber auch Strom genutzt werden und dann wieder in den Untergrund zurück gepumpt werden.

Die Pfalz, heißt es, sei unterirdisch der heißeste Ort in Deutschland, Geothermie sei hier sehr sinnvoll. 

Geothermie Speyer (Foto: SWR)
Experten der Stadtwerke Speyer und Schifferstadt stellen ihre Geothermiepläne vor

Risiken und Nutzen der Geothermie 

Bei der Info-Veranstaltung zur Geothermie ist auch Wolfgang Bühring dabei, der Geschäftsführer der Stadtwerke Speyer. Er will die Bürger vom Nutzen der Geothermie überzeugen: "Wir wollen sowohl gesichertes Wissen über diese Form der Energiegewinnung verbreiten, aber auch über die Risiken aufklären, die unserer Meinung nach beherrschbar sind." 

Erdwärme gilt als wichtiger Pfeiler einer künftigen Energieversorgung.  (Foto: IMAGO, imago/Panthermedia)
Erdwärme gilt als wichtiger Pfeiler einer künftigen Energieversorgung.

Vorbild ist die Geothermie-Stadt München 

Risse an Häusern, Erderschütterungen. Es sind Nachrichten aus vergangenen Jahren, die die Geothermie in ein schlechtes Licht gerückt haben.

In Speyer hält am Abend ein Experte einen Vortrag. Aus den Fehlern anderer Kraftwerke habe man gelernt, sagt er. Ein Geothermiekraftwerk werde strengstens überwacht. Vorbild sei die Stadt München, die erfolgreich mehrere Geothermiekraftwerke betreibe. 

Geothermie Speyer (Foto: SWR)
Bürgerinnen und Bürger stellen Fragen zu den Geothermieplänen

Wo das Geothermiekraftwerk gebaut werden soll

Der aktuelle Stand des Geothermieprojekts in und um Speyer und Schifferstadt sieht nach Angaben der beteiligten Stadtwerke so aus: Aktuell werden Daten über den Untergrund in einem etwa 150 Quadratkilometer großen Gebiet gesammelt. Das sogenannte Aufsuchungsfeld "Rhein-Pfalz" erstreckt sich grob gesagt über Teile von Limburgerhof, Böhl-Iggelheim, Waldsee, Schifferstadt und Speyer.  

Geothermie Speyer (Foto: SWR)
Geothermie Speyer

Experten rechnen mit Kosten von 50 Millionen Euro für Geothermieprojekt

Da die Zeit bei der Energiewende dränge, sagen die Verantwortlichen des Projekts, soll alles zügig gehen: Im nächsten Frühling bis Sommer sollen die Standorte, die für eine eventuelle Probebohrung in Frage kommen, feststehen.

Eine erste Bohrung könnte dann in den beiden Jahren darauf stattfinden. Bis zum Betrieb eines Kraftwerks würden noch einmal etwa drei Jahre vergehen. Bisher rechne man für das gesamte Projekt mit Kosten von 50 Millionen Euro. 

Fragen zur Sicherheit und zur Finanzierung

Die etwa 100 Zuhörerinnen und Zuhörer stellen bei der Info-Veranstaltung viele Fragen: Wie sicher ist so ein Kraftwerk? Bleibt das Trinkwasser sauber? Wie sieht es mit dem Naturschutz aus? Wie kommt die Wärme zu uns und wer finanziert das alles? 

Viele, die gekommen sind, stehen der Geothermie grundsätzlich offen gegenüber. Nach der Veranstaltung zeigen sich die meisten zufrieden mit den Antworten. Ein Mann aus Speyer sagte, man müsse ja irgendwie weg von Erdgas und Öl.

Am Ende der Veranstaltung versprechen die beteiligten Stadtwerke und Städte, dass die Bürgerinnen und Bürger auch weiterhin über die Geothermie in ihrer Region informiert werden. In zwei Wochen wird die Veranstaltung noch einmal in Schifferstadt wiederholt. 

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