Die Oberbürgermeisterin der Stadt Speyer Stefanie Seiler (SPD) und Fachleute ihres Krisenstabs haben sich am Freitag zum Gas-Notfallplan und der von Bundeswirtschaftsminister Habeck (Grüne) ausgerufenen Alarmstufe geäußert.
Die Stadt Speyer hat nach eigener Aussage vor, noch zwei Schritte weiter zu gehen. Auf der Pressekonferenz ging es um das Horrorszenario, falls tatsächlich im kommenden Winter die Gasspeicher leer sein sollten.
"Wir hoffen natürlich auch, dass es gar nicht erst so weit kommt, aber meine Aufgabe ist mir eben Gedanken zu machen, wenn die Stricke reißen, was dann zu tun ist.“
So entwarf der Leiter des Krisenstabs und Katastrophenschutzinspekteur Peter Eymann zum Beispiel das Szenario: Wenn im Winter wirklich das Gas ausgehen sollte, dann werden viele Menschen versuchen, mit Elektroöfen ihre Wohnungen zu heizen. Das könnte wiederum zur Folge haben, dass das Stromnetz zusammenbricht, was für so eine Belastung natürlich überhaupt nicht ausgelegt ist.

Was, wenn kein Strom mehr da ist?
Kein Strom bedeutet, dass das öffentliche Leben, was wir kennen auch extrem gestört ist. Vor allem die Kommunikation bricht zusammen: Computer und Handys können nicht aufgeladen werden. Darum ist eine Überlegung in Speyer jetzt schon einmal ganz konkrete Anlaufstellen zu bestimmen und bekannt zu machen. Dort könnten Hilfesuchende dann hinlaufen und Ansprechpartner finden.
Auch ging es um Aufwärm-Möglichkeiten, wenn die Menschen in Speyer ihre Wohnungen nicht mehr heizen können. Dann will die Verwaltung öffentliche Gebäude öffnen, die ans Fernwärmenetz angeschlossen sind, damit sich die Speyerer zwischendrin dort wärmen können.
Zu hohe Stromkosten: Hilfe für Geringverdinger
Daneben will die Stadtverwaltung auch jetzt schon konkrete Maßnahmen umsetzen: So will die Stadt Speyer nach dem Vorbild der Kommunen Heidelberg oder Mannheim Hilfsfonds auflegen für Menschen, die bei den gestiegenen Preisen ihre Gas- und Stromrechnung nicht mehr zahlen können.
Am Schluss betonte der Katastrophenschutzinspekteur in Speyer noch einmal, dass während der Gas-Krise jeder gefragt sei. "Wir alle müssen jetzt die Situation ernst nehmen und uns darüber Gedanken machen, wo wir schon heute Energie sparen können, insbesondere Gas“, so Eymann.