Der Leitende Oberstaatsanwalt Hubert Ströber sagte dem SWR, der Jaguar-Fahrer habe ein Autorennen gegen sich selbst gefahren. Die Geschwindigkeit in einer Kurve an der Unfallstelle bei Weisenheim am Berg habe mindestens 131 Kilometer pro Stunde betragen. Er wird angeklagt wegen eines verbotenen Kfz-Rennens mit Todesfolge, vorsätzlicher Straßenverkehrsgefährdung und fahrlässiger Tötung in drei Fällen. Wird die Anklage zugelassen, so wird am Landgericht Frankenthal verhandelt, so Ströber.
Mehr als ein Jahr später Tödlicher Unfall mit Jaguar in Weisenheim am Berg - Angehörige wollen Gerechtigkeit
Zwei Frauen und ein 14 Monate alter Junge starben am 19. September 2020 bei einem Unfall auf einer Kreisstraße bei Weisenheim am Berg – ein Baby wurde schwer verletzt. Die Unfallursache ist noch immer ungeklärt.
Bei dem Auto handelte es sich um einen Jaguar XF mit 381 PS und einer abgeriegelten Höchstgeschwindigkeit von 250 Kilometern pro Stunde. Der Fahrer war damit im September vor einem Jahr in der Kurve auf die Gegenfahrbahn geraten. Er versuchte noch zu bremsen, aber sei mit mehr als 120 Kilometern pro Stunde mit seinem Auto in das entgegenkommende Auto der beiden Frauen geprallt.
Unfallopfer versuchte noch zu bremsen
Die getötete Fahrerin habe ihren Wagen laut einem Gutachten noch auf 60 Kilometer pro Stunde herunterbremsen können. Der Unfall sei aber "unvermeidbar" gewesen, so die Staatsanwaltschaft. Die beiden Frauen und ein kleiner Junge starben. Ein Baby überlebte den Unfall schwer verletzt.
"Wir tun alles dafür, dass Wahrheit ans Licht kommt. Aber wir können den Angehörigen natürlich nicht ihr altes Leben zurückgeben."
Dem Angeklagten droht eine Haftstrafe von bis zu 10 Jahren, falls seine Schuld nachgewiesen werden kann. Ein Verhandlungstermin steht noch nicht fest.