Zur Klärung sei am Montag ein Gutachten der Unfallstelle erstellt worden, teilte die Kriminalinspektion Landau am Dienstag mit. In wenigen Tagen soll das Ergebnis vorliegen und zeigen, ob es sich um Brandstiftung gehandelt haben könnte, wie ein Sprecher erläuterte.

Nach Polizeiangaben waren am Samstagabend Kleidercontainer, die vor der Asklepios Klinik in Kandel im Freien standen, in Brand geraten. Der Rauch zog in die direkt darüber liegende Notaufnahme, in deren Nähe sich auch die Intensivstation befindet.
Klinikmitarbeiter in Kandel schotten Patientenbereich ab
Das Klinikpersonal versuchte, zu verhindern, dass der Rauch sich in die oberen Stockwerke ausbreiten konnte. Rund 200 Feuerwehrleute löschten den Brand, so dass die Flammen nicht auf Notaufnahme und Intensivstation übergreifen konnten.
Katastrophenschutz: "Das war knapp!"
Jürgen See traf noch vor Mitternacht am Brandort ein. Er ist organisatorischer Leiter für den medizinischen Katastrophenschutz im Landkreis Germersheim. "Das war knapp!", sagte er dem SWR. Die wichtigste Frage für ihn sei gewesen: Inwieweit können die Intensivpatienten weiterhin im Gebäude versorgt werden?
Unter anderem hätten zu dem Zeitpunkt des Feuers sechs Beatmungspatienten auf der Station gelegen, darunter auch Corona-Kranke: "Jeder ungeplante Transport ist für einen Intensivpatienten ein Risiko." Polizei und Feuerwehr haben laut See mehrere Gutachter aus dem Bett geklingelt, die noch in der Nacht beurteilen sollten, wie es um die Sauerstoff-und Energieversorgung der Klinik bestellt ist, und ob das Gebäude größeren Schaden genommen hat. Gegen drei Uhr nachts sei dann die Entwarnung gekommen: Auf der Intensivstation kann weitergearbeitet werden.
Polizei schließt Brandstiftung nicht aus
Verletzt wurde nach Angaben der Polizei niemand. Die Notaufnahme wurde vorsorglich geschlossen. Eine Evakuierung der Intensivstation war offenbar doch nicht nötig und wurde abgebrochen. Der Krankenhausbetrieb konnte durch verschiedene Sicherungssysteme aufrecht erhalten werden.
Nach Angaben der Beamten entstand ein Schaden von rund 500.000 Euro - vor allem an der Fassade und an Zuleitungen. Die Kriminalpolizei Landau hat die Ermittlungen aufgenommen und schließt Brandstiftung als Ursache nicht aus.
