Anlass für die Razzia war laut Ermittlungsbehörden, dass Mitglieder der Hells Angels verbotene Vereinsabzeichen in den sozialen Netzwerken geteilt und damit gegen das Vereinsgesetz verstoßen haben sollen. Wie die Staatsanwaltschaften Frankenthal und Trier mitteilen, durchsuchten etwa 300 Beamte Wohn- und Geschäftsräume der Hells Angels, unter anderem in Speyer, Neustadt und Trier sowie im Rhein-Pfalz-Kreis und den Kreisen Germersheim und Südliche Weinstraße.

Waffen, Bargeld und Rauschgift sichergestellt
Bei den Durchsuchungen seien umfangreiche Beweismittel sichergestellt worden, so die Ermittler, darunter Kutten des "Hells Angels MC" mit verbotenen Symbolen, zahlreiche Waffen, knapp 48.000 Euro Bargeld und mehr als ein halbes Kilogramm Gramm Marihuana.
Gegen mehrere Männer werde wegen Verstoßes gegen das Vereinsgesetz, das Waffengesetz und das Betäubungsmittelgesetz ermittelt.
Ebling: "Wir leben Null-Toleranz-Strategie"
Der rheinland-pfälzische Innenminister Michael Ebling betonte, das Ermittlungsverfahren zeige die Konsequenz, mit der das Bundesland gegen Rockerkriminalität vorgehe. "Die Null-Toleranz-Strategie leben wir nach wie vor. Dazu gehört auch, den Rockergruppen ihre Waffen und verbotenen Symbole wie Kutten wegzunehmen", sagte der SPD-Politiker.
Die Polizei in Rheinland-Pfalz ist in diesem Jahr bereits mehrfach im Einsatz gegen die Hells Angels gewesen. So vollstreckte sie etwa im Mai mehrere Durchsuchungsbeschlüsse bei Mitgliedern der Rockergruppe in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen. Unter anderem durchsuchte sie die Clubräume einer Ortsgruppe der Hells Angels in Neustadt-Geinsheim. Seit der Verschärfung des Vereinsgesetzes im Jahr 2020 ist es verboten, Kutten mit Kennzeichen von verbotenen Rockergruppierungen zu tragen, auch in leicht abgewandelter Form.