
Kurz nach 18 Uhr trafen bei mehr als 30 Grad im Schatten die drei Hauptdarstellerinnen der Komödie "Sayonara Loreley" ein: Victoria Trauttmansdorff und Katharina Marie Schubert ließen sich mit einer dunklen Nobelkarosse bis vor den roten Teppich fahren, während die in Heidelberg aufgewachsene Janina Elkin zu Fuß kam und bereits auf dem Weg viele Autogramme gegeben hatte.
In der Komödie, die das diesjährige Festival eröffnete, geht es um eine Frau - gespielt von Katharina Marie Schubert -, die eigentlich mit ihrem Chor auf dem Weg nach Tokio ist, aber in Rüdesheim am Rhein strandet, nachdem ihre Mutter (Victoria Trauttmansdorff) ins Koma gefallen ist - allerdings trifft sie auch dort auf viele Japaner und blickt hinter die touristischen Kulissen der Stadt.
Ludwigshafen: Rund 1.800 Besucher genießen "tolle Kulisse"
Viele der 1.800 Besucherinnen und Besucher saßen vor Filmbeginn am Rheinufer, um gemütlich eine Weinschorle zu trinken und die Stimmung auf sich wirken zu lassen. Zwei Besucherinnen erklärten dem SWR, warum sie bereits seit vielen Jahren zum Filmfestival kommen: "Weil es einfach eine tolle Kulisse ist, weil die Filme toll sind, weil man viele Freunde trifft und wenn dann noch das Wetter stimmt, ist es einfach traumhaft schön, wie Urlaub."

Zwei Schauspielstars erstmals beim Filmfestival Ludwigshafen
"Sehr lauschig, wunderschön", fasste die deutsch-niederländische Schauspielerin Isabel Berghout, bekannt durch die ZDF-Krimiserie "Soko Wismar“, ihren Eindruck vom Festival zusammen. Berghout war die Erste auf dem roten Teppich und erstmals auf dem Festival zu Gast. Sie sei als Halbniederländerin ein großer Fan von Wasser und deshalb sei für sie ein Festival am Wasser etwas sehr Schönes, so Berghout, die ebenfalls in der Eröffnungskomödie "Sayonara Loreley“ mitspielt.

Auch für Hauptdarstellerin Janina Elkin, bekannt unter anderem durch einen SWR-Tatort aus Freiburg, war der Besuch auf der Parkinsel eine Premiere. Das bedauerte die 39-Jährige mit den Worten "Asche auf mein Haupt". Sie hätte eigentlich schon häufiger kommen müssen, da sie ja aus Heidelberg stamme.
Elkin gestand auch, dass sie etwas aufgeregt sei, weil sie den fertigen Film noch nicht gesehen hatte. Sich selbst auf der Leinwand zu erleben, sei auch ein bisschen beängstigend, "weil so groß sieht man vielleicht auch den ein oder anderen Fehler, den man gemacht hat, oder die ein oder andere Falte, die sich schon einschleicht", sagte Elkin lachend.

Für Festival-Besucher gibt es viel zu lachen
Der Anteil der Komödien am Festivalprogramm ist höher als in den Vorjahren. Wahrscheinlich ist das kein Zufall in der gerade herrschenden Krisenzeit, sagte eine Besucherin. "Man macht sich doch seine Gedanken, wie es in nächster Zeit weitergeht und das belastet, lässt einen nicht mehr los. Von daher finde ich es gut, dass hier auch etwas gezeigt wird, wo man auch lachen kann."
Erste Preisverleihung am kommenden Sonntag
Nächster Höhepunkt des Festivals ist am Sonntag die erste von zwei Verleihungen des Preises für Schauspielkunst an die Österreicherin Verena Altenberger, bekannt unter anderem durch ihre Rolle beim ARD-Polizeiruf aus München.
Bis 11. September werden auf der Parkinsel am Rhein 40 deutsche Filme, neun internationale Produktionen und sieben Kinderfilme gezeigt.