
Wegen der Corona-Pandemie musste Mutterstadt nun zwei Jahre lang warten, bis die Verlegung stattfinden konnte. Sie wurde von dem Künstler Gunter Demnig persönlich durchgeführt, der die Stolpersteine ins Leben gerufen hat. Eigentlich wollte er bereits im vergangenen Jahr zwölf Steine verlegen. Doch das musst der 74-jährige Künstler aus Coronaschutzgründen absagen. Nun sind 15 weitere Steine dazu gekommen.
Steine für jüdische Opfer, Überlebende und Polit-Häftlinge
27 Messingsteine wurden am Montag in elf Stellen in Mutterstadt in den Boden eingelassen. Sie erinnern an ehemalige jüdische Bürgerinnen und Bürger der Stadt, die von den Nazis vertrieben oder ermordet wurden. Dazu gehören auch Personen, die fliehen konnten. Einige Überlebende hätten Neustadt später auch immer wieder besucht, erklärt Michael Hemberger von der Stadt Mutterstadt.
Laut Hemberger sind auch Namen von politisch Verfolgten dabei, die im Gestapo-Gefängnis in Neustadt waren. So erhalte auch der erste Berufsbürgermeister von Mutterstadt einen Stein, der gleich 1933 von den Nazis verhaftet wurde.

Fast alle Gedenksteine wurden von Spendern gestiftet. Manche haben auch für mehrere Steine gespendet. Ein Stein kostet rund 130 Euro.