Zwei Betriebe bei Frankenthal und Landau haben bereits vergangenes Wochenende geerntet. Am Mittwoch wird auf weiteren acht Erdbeerhöfen erstmals gepflückt, berichtet Erdbeerberater Christof Steegmüller aus Offenbach an der Queich (Landkreis Südliche Weinstraße). Das sei nur in Folienhäusern so früh möglich. Wegen der Abdeckung seien die Erdbeeren gut geschützt durch die kalten Nächte gekommen, so Steegmüller.

Auch im übrigen Rheinland-Pfalz laufe die Ernte bereits an, sagt der Präsident des Verbandes Süddeutscher Spargel- und Erdbeeranbauer, Simon Schumacher, auf SWR-Anfrage. Aber nur da, wo es Folientunnel gebe. "In diesen wird der Treibhauseffekt opimal genutzt."
Genügend Erntehelfer
Auch die Situation bei den Erntehelfern sei derzeit gut, sagt Schumacher. Die Betriebe hätten viele Anfragen. Ein wesentlicher Faktor dabei sei, dass die allgemeine Impfpflicht in Deutschland gescheitert sei. Wäre diese eingeführt worden, würden wesentlich weniger Menschen aus Osteuropa zur Ernte nach Deutschland kommen. In Rumänien etwa betrage die Impfquote nur 40 Prozent, betont Schumacher.
Mindestlohn sorgt für Preissteigerung
Die Preise für Erdbeeren sind allerdings höher als in den vergangenen Jahren. Das liege vor allen daran, dass der Mindestlohn angehoben worden ist, sagt Christof Steegmüller. Die Lohnkosten machten 80 Prozent des Erdbeerpreises aus. Aber auch Dünger, Wasser und Verpackung seien teurer geworden.
Für ein Erdbeerschälchen müssten die Landwirte 20 Prozent mehr bezahlen als im vergangenen Jahr. Der Erdbeerpreis in der Pfalz lag bereits 2021 mit etwa 4,50 pro Pfund zu Saisonbeginn relativ hoch.

Freiland-Erdbeeren wohl erst ab Ende Mai
In der Pfalz gibt es laut Steegmüller rund 40 Betriebe, die Erdbeeren anbauen und ernten. Die Erdbeersaison geht noch bis Juli. Bis die ersten Freiland-Erdbeeren geerntet werden können, wird es wohl noch etwas dauern. Im vergangenen Jahr begann die Ernte auf dem freien Feld Ende Mai.
2021 haben 79 % aller Haushalte in Deutschland Erdbeeren gekauft, pro Haushalt waren es durchschnittlich 4,2 Kilo. Das teilt die Agrarmarkt Informations-Gesellschaft AMI mit. Verbraucht wurden in Deutschland 253.000 Tonnen, davon waren 131.000 Tonnen im Inland gepflückt und der Rest importiert.