Weggeworfene corona OP-Maske liegt auf dem Boden einer Einkaufshalle. (Foto: IMAGO, IMAGO / Wolfgang Maria Weber)

Mit oder ohne Maske am Arbeitsplatz?

Wie Unternehmen und Behörden in der Pfalz mit dem Ende der Maskenpflicht umgehen

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Birgit Baltes

Ab Montag fällt die Maskenpflicht an fast allen Arbeitsplätzen. Unternehmen und Behörden können dennoch weiter am Masketragen festhalten. Eine SWR-Umfrage in der Pfalz ergibt hier ein gemischtes Bild.

Die meisten befragten Unternehmen in der Pfalz wie die Baumarktkette Hornbach, die Sparkasse Südpfalz oder die Supermarktkette REWE setzen auf die Eigenverantwortung ihrer Mitarbeitenden, manche appellieren auch auch an sie, zum Schutz vor Corona weiter eine Maske zu tragen. Aber es gibt auch Ausnahmen wie den Chemiekonzern BASF.

BASF Ludwigshafen: Maskenpflicht besteht weiter

Zum Schutz der Mitarbeitenden am Standort Ludwigshafen hat der Corona-Krisenstab entschieden, die im Werk bestehende Pflicht, eine FFP2-Maske zu tragen, auch über den 3. April hinaus aufrecht zu erhalten, so eine BASF-Sprecherin. Das gelte überall dort, wo der Mindestabstand von 1,50 Meter nicht eingehalten werden könne - in allen Gebäuden und anderen geschlossenen Räumen.

Ein Teil einer Fabrikanlage der BASF in der Dämmerung. Der Konzern rutscht wegen der hohen Energiepreise in Deutschland in die roten Zahlen. (Foto: dpa Bildfunk, Picture Alliance)
Bei der BASF in Ludwigshafen bleibt die FFP2-Maskenpflicht vorerst bestehen

Auch die Hygiene- und Abstandsregeln bleiben laut Sprecherin weiter bestehen. Dazu gehören Mindestabstand, regelmäßige Händedesinfektion und regelmäßiges Lüften. Beschäftigte mit Erkältungssymptomen müssten nach wie vor Zuhause bleiben. Außerdem stelle das Unternehmen seinen Mitarbeitenden weiter zwei kostenlose Selbsttests pro Woche zur Verfügung.  

BASF präferiert weiterhin Homeoffice

Zudem sei die BASF auch nach dem Ende der Homeoffice-Pflicht vorsichtig mit der Rückkehr an den Arbeitsplatz, so die Sprecherin. Mitarbeitende könnten in Absprache mit ihren Vorgesetzten an den Büroarbeitsplatz zurückkehren, wenn ein Mindestabstand gewährleistet oder andere Schutzmaßnahmen wie Plexiglasabtrennungen vorhanden seien.

Daimler Trucks Wörth: Maskenpflicht fällt nicht komplett

Auch beim weltweit größten Lkw-Werk in Wörth (Kreis Germersheim) besteht nach Angaben einer Unternehmenssprecherin in bestimmten Bereichen weiterhin eine Maskenpflicht. Und zwar überall dort, wo viel los sei und es eng werden könne, wie im Kundencenter, in Kantinen, Shops und beim Werksärztlichen Dienst.

Das Unternehmen stelle für seine Beschäftigten auch weiterhin medizinische Masken bereit. Zudem werde das Hygienkonzept im Wörther Werk beibehalten, so die Sprecherin. Dazu gehörten Hygiene-Standards, sowie Regelungen zum Verhalten am Arbeitsplatz.

Ein Mitarbeiter im Lkw-Werk Wörth ist hinter der Radaufhängung eines Lastkraftwagens zu sehen. (Foto: dpa Bildfunk, picture alliance / dpa | Uwe Anspach)
Bei Daimler Trucks in Germersheim gilt künftig teilweise Maskenpflicht: Beispielsweise im Kundencenter, in Kantinen, Shops und beim Werksärztlichen Dienst

Sparkasse Südpfalz empfiehlt: Weiter Maske tragen

Ein Sprecher der Sparkasse Südpfalz mit Sitz in Landau fasst die Haltung des Kreditinstituts so zusammen: "Die Maskenpflicht entfällt auch bei uns. Wir empfehlen unseren Mitarbeitenden aber weiter eine Maske zu tragen."

Er gehe davon aus, dass viele der rund 650 Beschäftigten dieser Empfehlung auch nachkommen. In den Filialen würden Schutzmaßnahmen wie Trennscheiben, Abstandsmarkierungen und Desinfektionsspender erhalten bleiben. Zudem biete die Sparkasse Südpfalz ihren Mitarbeitenden weiterhin Masken und Selbsttests an.

Hornbach Bornheim: Beschäftigte können selbst entscheiden

Auch die Baumarktkette Hornbach mit Sitz in Bornheim (Kreis Südliche Weinstraße) stellt ihren Mitarbeitenden auch nach dem Ende der Maskenpflicht noch kostenlos einen Mund-Nasen-Schutz zur Verfügung, schreibt ein Unternehmenssprecher. Die Mitarbeitenden könnten jetzt aber eigenverantwortlich entscheiden, ob sie eine Maske tragen wollen oder nicht.

Hornbach-Mitarbeiter füllt Regal auf. (Foto: dpa Bildfunk, picture alliance/dpa | Uwe Anspach)
Hornbach stellt es seinen Mitarbeitenden ab jetzt frei, Maske zu tragen

Für Kunden fällt die Maskenpflicht

Auch bei den Kunden will der Baumarktkonzern keine Vorgaben machen, die über der allgemeinen Corona-Verordnung hinausgehen. Das bedeute, dass die Menschen in den Baumärkten und Gartencentern von Hornbach ohne Maske einkaufen können – sofern sie das wünschen, so der Unternehmenssprecher.

Alle anderen Schutzmaßnahmen wie Desinfektionsmittelspender für Kunden und Mitarbeiter, der sogenannte "Spuckschutz" in den Kassenzonen und auch die Abstandsmarkierungen sollen bis auf Weiteres bestehen bleiben. "Wir haben gute Erfahrungen damit gemacht und auch nicht den Eindruck gewonnen, dass diese Maßnahmen als Beeinträchtigung empfunden werden."

Deutsche Post DHL Group: Aktuelle Corona-Regel gilt

Ein Sprecher der Unternehmensgruppe Deutsche Post DHL will sich nicht so genau festlegen, ob die Mitarbeitenden etwa im Paketzentrum Speyer nun weiter Masken tragen müssen oder nicht. Das Unternehmen setze aber weiterhin auf Vorsichtsmaßnahmen wie AHA+L-Regelung.

Das Paketzentrum in Speyer (Foto: SWR)
Das Paketzentrum der Deutsche Post DHL Group in Speyer

In den Post- und Partner-Filialen würden die aktuellen Regelungen des jeweiligen Bundeslandes umgesetzt. Mit anderen Worten: Postkunden in der Pfalz müssen nun keine Masken mehr tragen.

REWE-Verkaufsmärkte: Masken dürfen fallen

Auch die Supermarktkette REWE hält sich nach Auskunft eines Sprechers an die aktuell geltenden Pandemie-Vorgaben der Länder und Kommunen und setze diese auch um. Nicht mehr und nicht weniger. Das heißt, eine Maskenpflicht besteht für Mitarbeitende und Kunden nun nicht mehr. Schutzvorrichtungen wie Plexiglastrennscheiben und Abstandsmarkierungen in den Kassenbereichen bleiben nach Unternehmensangaben weiter erhalten.

Stadtverwaltungen in der Pfalz: Zugang weiter nur mit Maske

Die Stadtverwaltungen in Landau, Speyer und Frankenthal gehen dagegen einen anderen Weg. Sie machen von ihrem Hausrecht Gebrauch und schreiben nicht nur ihren Angestellten, sondern auch den Bürgerinnen und Bürgern vor, weiter eine Maske aufzusetzen, sobald sie die Rathäuser und andere Gebäude der Behörden betreten.

Der Oberbürgermeister von Landau, Thomas Hirsch (CDU), teilt dazu mit: "Ich bedauere, dass auf die gute Wirkung der Maskenpflicht jetzt weitgehend verzichtet wird." Er halte das angesichts hoher Fallzahlen und Inzidenzwerte für verfrüht.

Thomas Hirsch (CDU), Oberbürgermeister Landau (Foto: Pressestelle Stadt Landau)
Der Landauer Oberbürgermeister Hirsch (CDU) plädiert weiter für's Masketragen

Stadtverwaltung Landau: Weiterhin beschränkte Öffnungszeiten

Angesichts hoher Krankheitszahlen im eigenen Haus und bei vielen Unternehmen und Betrieben öffne die Stadtverwaltung Landau vorerst einige Bereiche auch noch nicht wieder vollständig für den Publikumsverkehr, sondern nur stundenweise an einzelnen Tagen. Das Rathaus öffne beispielsweise nur Dienstag- und Freitagvormittag. In allen Dienstgebäuden gelte neben der Maskenpflicht auch weiter das Abstandsgebot.

Auch Verwaltung in Speyer und Frankenthal "mit Maske"

Auch die Stadtverwaltungen Speyer und Frankenthal wollen die Maskenpflicht in ihren Dienstgebäuden sowohl für Mitarbeitende als auch für Bürgerinnen und Bürger erstmal aufrecht erhalten. Eine Sprecherin der Stadt Frankenthal teilt dazu mit: "Das Tragen einer medizinischen Maske oder einer FFP2-Maske hat sich als Infektionsschutz erwiesen und ist ein vertretbares Mittel, um Arbeitnehmer und Mitbürger zu schützen".

Dieses Vorgehen habe der Städtetag Rheinland-Pfalz nach Abstimmung mit dem Innenministerium und der ADD angeordnet.

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