Am Montagmorgen war das Team in der Schweiz gestartet, am Mittwochmittag will es planmäßig auf der Nordseeinsel Norderney landen. Da das E-Leichtflugzeug etwa alle 100 Kilometer aufgeladen werden muss, macht es jeden Tag mehrere Zwischenlandungen. In Finthen war ein Stopp von zwei Stunden eingeplant.
Eigentlich war der Abflug bereits für Sonntag geplant gewesen. Wegen schlechten Wetters hatte die Crew jedoch am Sonntagvormittag angekündigt, den Flug um einen Tag zu verschieben.
"Wir haben Wetter in der Schweiz, wie es schlechter gar nicht sein könnte", sagte der Co-Pilot und Initiator des Projekts, Morell Westermann, dem SWR. Aus sicherheitstechnischen Gründen sei ein Start unter diesen Bedingungen nicht vertretbar. "In Wetterlagen, in denen auch Vögel zu Fuß gehen, können auch Piloten nicht fliegen."

Zwischenstopps in Rheinland-Pfalz
Auf dem Weg nach Norderney machte der E-Flieger auch mehrere Ladestopps in Rheinland-Pfalz. Der erste davon war am Montagabend in Bad Dürkheim. Ursprünglich sollte das Flugzeug bereits am Sonntagabend auf dem Flugplatz eintreffen.

Auf der 700 Kilometer langen Strecke von der Schweiz bis Norderney sind insgesamt elf Zwischenstopps eingeplant, um die Batterie des Flugzeugs wieder aufzuladen.
"Nachhaltiges Reisen ist möglich"
Klimafreundlich, leise, hocheffizient - so beschreibt die Crew das elektronische Flugzeug. Der Rekordflug soll beweisen, dass "die Zukunft der Mobilität elektrisch ist und demonstrieren, dass nachhaltiges Reisen möglich ist", heißt es auf der Webseite des Projekts.
Elektrisches Fliegen sei längst Realität. Dazu seien E-Flugzeuge genauso effizient wie E-Autos. "Sie sind erheblich leiser als normale Flugzeuge und erzeugen keine Kondensstreifen, Abgase und Kerosingestank", heißt es weiter.

Sieben Weltrekorde sollen aufgestellt werden
Während des 700 Kilometer langen Flugs sollen gleich sieben Weltrekorde aufgestellt werden. Dazu gehören unter anderem: geringster Energieverbrauch über 700 Kilometer, höchste je mit einem Elektroflugzeug erreichte Flughöhe, schnellste Steigleistung sowie längste elektrisch geflogene Strecke.
Die "Velis Electro", die von Pipistrel in Slowenien entwickelt wurde, erhielt im Juni als erstes Elektroflugzeug eine Zulassung von der europäischen Luftfahrtbehörde.