Nach Angaben der Stadtverwaltung stammt das Cyanid aus dem Nachlass eines Mannes, der eines natürlichen Todes gestorben war. Der Giftstoff habe sich in einem geschlossenen Glasbehälter befunden, der in einem Umschlag war. In dem Umschlag befand sich auch ein später beigefügtes Protokoll, das Auskunft über Hintergründe gab.
Frankenthal: Cyanid stammte aus Wohnung von Verstorbenem
Die Polizei Frankenthal hatte den Umschlag mit dem hochgiftigen Stoff zusammen mit einer Schusswaffe und Munition 2015 an das Ordnungs- und Umweltamt der Stadt übergeben, teilte die Stadt mit. Bei Waffen und Munition aus einem Nachlass sei das üblich, so vorzugehen. Der Verstorbene habe die Waffe legal in seinem Besitz gehabt.

Lagerung des Cyanids bei Stadtverwaltung Frankenthal war illegal
Für die Lagerung von Waffen und Munition sei der Lagerraum speziell gesichert gewesen, so die Stadtverwaltung. Und auch die zuständigen Mitarbeitenden seien dafür geschult gewesen. Anders sieht das bei Gefahr- und Giftstoffen aus: Hier dürfen die Mitarbeitenden sie nicht mitnehmen und außerdem dürfen die Stoffe auch nicht in einem solchen Raum gelagert werden.
"Der Gefahrstoff hätte demnach gar nicht erst angenommen werden dürfen", so die Stadtverwaltung. Allerdings haben die damals Verantwortlichen keine Straftat begangen, heißt es weiter. Und - so betont die Stadt erneut - eine Gefährdung für Beschäftigte und Bürger habe nach Einschätzung der Feuerwehr nicht bestanden.
Umschlag mit Cyanid lag jahrelang in der Stadtverwaltung Blausäure-Salz in Frankenthal gefunden: Feuerwehr verwahrt das Gift
Der Umschlag mit hochgiftigem Cyanid, der im Frankenthaler Rathaus gefunden wurde, wird aktuell von der Feuerwehr aufbewahrt. Unklar ist nach wie vor, wie die Substanz da hin kam.
Der Frankenthaler Oberbürgermeister Nicolas Meyer (FWG) sagte dazu: "Auch wenn nach derzeitigem Stand keine akute Gefahr bestand, nehmen wir den Vorfall sehr ernst“. Und weiter: "Wir ziehen klare Konsequenzen und bessern die internen Abläufe nach, um künftig größtmögliche Sicherheit zu gewährleisten."
Stadt Frankenthal zieht Konsequenzen aus Cyanid-Fund
Der Fund des Cyanids hatte in Frankenthal einen Großeinsatz ausgelöst und für viel Unruhe gesorgt. Die Feuerwehr hatte den Gift-Umschlag in einem speziellen Fass für Gefahrstoffe gesichert. Erst später war dieses Fass unter hohen Sicherheitsvorkehrungen wieder geöffnet worden. Um ähnliche Vorfälle in Zukunft zu vermeiden, hat der Frankenthaler Oberbürgermeister bei seiner Verwaltung ein neues Sicherheitskonzept beauftragt.
Das solle sich an den Standards orientieren, die bei der Polizei für Asservatenkammern gelten. Auch das Notfall- und Krisenkonzept der Stadtverwaltung werde überarbeitet.