
Volker Ziesling, Sprecher der Bürgerinitiative "Keine Landesgartenschau in Speyer“ ist sauer. Seine Heimatstadt sei sowieso schon viel zu voll und viel zu gut besucht. Eine Landesgartenschau, die noch mehr Besucher anziehe, brauche man in Speyer wirklich nicht.
"Es sollen 700.000 Besucher zusätzlich während der Landesgartenschau in die Stadt kommen. In eine sowieso schon sehr gut besuchte Stadt. Dafür will man 8 Hektar für Parkplätze bereitstellen, das macht ein Drittel der Landesgartenschaufläche aus."
Dafür würden Grünflächen versiegelt und keine neuen entstehen. Und um bestehende Parks, wie den Domgarten, würden Zäune errichtet, so dass sie für die Speyerer Bürger nicht mehr kostenlos nutzbar seien, kritisiert Ziesling weiter.
Bürgerentscheid gegen Ausrichtung der LGS Speyer?
Die Bürgerinitiative habe nun mehrere Monate lang "Klinken geputzt“ und 2.800 Unterschriften gegen die Ausrichtung der Landesgartenschau in Speyer gesammelt. Knapp 2.300 hätten gereicht, damit das Bürgerbegehren zugelassen werden kann. Die Stadt Speyer benötigt nach eigener Aussage nun etwa sechs Wochen, um die Gültigkeit der Stimmen zu überprüfen. Sollten die Unterschriften korrekt sein und der Stadtrat entscheiden, dennoch an der Bewerbung festzuhalten, wäre auch noch ein Bürgerentscheid möglich.
Doch die Hürden sind hoch: Um die Landesgartenschau wirklich zu kippen, müsste sich beim Bürgerentscheid mehr als die Hälfte der Befragten gegen die Schau aussprechen. Und diese Mehrheit müsste dann auch noch 15 Prozent der Speyerer Bevölkerung ausmachen.

Wird sich Mainz überhaupt für Speyer entscheiden?
Möglicherweise erledigt sich das Anliegen der Bürgerinitiative ganz von selbst, wenn die Entscheider in Mainz mitbekommen, wieviel Widerstand die Pläne einer Landesgartenschau in Speyer auslösen, so die Hoffnung der Bürgerinitiative. Wer wisse schon, ob man Speyer da überhaupt noch den Zuschlag geben wolle. Falls die Wahl auf eine der Konkurrenzstädte fällt, muss es keinen Bürgerentscheid mehr geben.
Im März wird verkündet, wer das Rennen macht. Neben Speyer bewerben sich auch Neustadt, Bitburg, Bendorf um die Ausrichtung sowie die beiden Moselstädte Traben-Trarbach und Bernkastel-Kues.
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