Die Biber im Rhein-Pfalz-Kreis waren sehr "fleißig": Ihr rund vier Meter breiter Damm zwischen Maxdorf und Lambsheim staut einen Bach auf und schützt damit die Biber-Burg. Doch das sorgt auch für Probleme, weil das Bauwerk aus Zweigen und Ästen den Hochwasserschutz vor Ort gefährdet.
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Darüber informierte sich die rheinland-pfälzische Umweltministerin Katrin Eder (Grüne) bei ihrem Besuch. Denn durch den Rückstau im Bach hat sich ein benachbartes Rückhaltebecken zu Teilen aufgefüllt, das eigentlich bei starken Regenfällen vor Überflutungen schützen soll.
Biber war in Rheinland-Pfalz ausgestorben
Bis zu 1,30 Meter lang können die Tiere von Schnauze bis Schwanzspitze werden. Sie gelten als die größten heimischen Nagetiere. Über 150 Jahre war der Biber in Rheinland-Pfalz ausgestorben. Neben seinem besonders dichten Fell war vor allem das "Bibergeil" begehrt. Ein Sekret, das den getöteten Tieren entnommen wurde, um daraus Parfüme oder Medikamente herzustellen.

Umweltministerin Eder sieht Biber positiv für Naturschutz
Der Biber ist seit mehreren Jahren wieder eingewandert. In Rheinland-Pfalz leben nach Schätzungen von Experten rund 1.000 Tiere. Das ist durchaus ein Grund zur Freude, betont Landesumweltministerin Eder bei ihrer Biber-Visite zwischen Maxdorf und Lambsheim.
Die stetige Ausbreitung des Bibers wirke sich sehr positiv auf den Naturschutz aus, so die Ministerin. "Das führt auch zu Herausforderungen, wie bei allen Tieren, die in Rheinland-Pfalz ausgerottet waren und wieder da sind". Das Land Rheinland-Pfalz hat deshalb ein sogenanntes Biberzentrum in Fischbach bei Dahn (Kreis Südwestpfalz) gegründet.

Land will Ausgleich zwischen Biber und Mensch
Die Experten des Biberzentrums reisen in ganz Rheinland-Pfalz herum und vermitteln zwischen Mensch und Biber. Denn wo der Biber eingezogen ist, da macht er sich schnell bemerkbar. Er frisst Mais von den Feldern, kann mit seinem scharfen Nagezähnen Bäume fällen und staut Gewässer auf.
Er gilt nach wie vor als gefährdet. Deshalb muss er geschützt werden und gleichzeitig brauchen die Menschen passende Lösungen. Zwischen Maxdorf und Lambsheim hieß das: Der Biberdamm durfte bleiben, aber er musste oben etwas gekürzt werden, damit sich nicht zu viel Wasser aufstauen kann.