Wir sind unterwegs mit dem Förster. Der Parkplatz unterhalb der Kalmit im Pfälzerwald wird an diesem Tag immer voller. Familien packen Schlitten aus - Wanderer tauchen ein in das Wintermärchen - mit weißem Schnee und kühlem Nebel. Aber was liegt denn da mitten auf dem Parkplatz? Ein hellblaues Päckchen - eine Babywindel. Einfach abgelegt.

Das ärgert Jens Bramenkamp, den zuständigen Förster hier im Revier "Hohe Loog". Der Müll sei ein Riesenproblem für die Natur, sagt er.
"Das sind Materialien, die sich teilweise in Monaten und Jahren nicht zersetzen und nicht abbauen."
Gefrorener Hundekot in der Tüte
Nur ein paar Meter weiter finden wir drei Plastiktütchen gefüllt mit gefrorenem Hundekot: Zwei an einem Baum gestapelt - eine andere neben einem Rastplatz mit Holztisch und Bänken.

Der Förster appeliert an die Hundehalter: "Wir sind im Wald, Leute! Da braucht ihr keine Tütchen mitzunehmen!"
Aber das ist noch nicht alles. Plastikverpackungen von Süßigkeiten liegen herum, dazu eine eine Schuheinlegesohle aus Gummi - und in der Hecke hängt ein benutztes Papiertaschentuch. "Das ist ein sehr ekliger Anblick", sagt Bramenkamp und kann nur noch den Kopf schütteln.
"Wir sind im Wald, Leute! Da braucht ihr keine Tütchen mitzunehmen!"
Die vielen neuen Besucher im Pfälzer Wald wissen offenbar nicht, dass es hier keine Mülleimer gibt. Dabei weisen Schilder darauf hin: "Nehmt euren Müll wieder mit nach Hause", steht da.
Maikammer berät Maßnahmen Kalmit: Gemeinde will gegen Verkehrschaos vorgehen
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Über den herumliegenden Müll gestolpert wären beinahe auch Jochen und Sandra aus dem südpfälzischen Kuhardt. Sie sind mit ihren kleinen Kindern zum Rodeln in den Schnee gekommen - und wünschen sich einen sauberen Pfälzer Wald. Vor allem fürchtet das Paar immer mehr Verbote. "Das könnte man vermeiden, wenn sich jeder an die Regeln hält", sagen sie.
Und alle ihren Müll wieder mitnehmen.