Wie die Staatsanwaltschaft Kaiserslautern und Hauptzollamt Saarbrücken am Dienstag mitteilten, ist der 59-Jährige offenbar Teil einer Bande, die auf dem Bausektor im großen Stil Schwarzarbeit organisierte - vorwiegend in Frankenthal und in der gesamten Rhein-Neckar-Region. Insgesamt gibt es demnach 13 weitere Beschuldigte, eine Frau aus Bulgarien befindet sich in Untersuchungshaft.
Fiskus um mehr als eine Million Euro geprellt
Verurteilt wurde der Mann wegen gewerbsmäßigen Betrugs, Vorenthalten und Veruntreuen von Arbeitsentgelt und Steuerhinterziehung. Allerdings fließen in die Haftstrafe von fünf Jahren und drei Monaten zwei weitere Urteile wegen Urkundenfälschung aus den Jahren 2021 und 22 mit ein. Unter anderem hatte der Mann aus Frankenthal amtsärztliche Gesundheitszeugnisse für Arbeiten mit dem giftigen und krebserregenden Baustoff Asbest gefälscht.
Das Gericht Kaiserslautern sah es als erwiesen an, dass der Verurteilte gemeinsam mit seinen Helfern Steuern und Sozialversicherungsträge von über einer Million Euro unterschlagen hat. Das System soll über Subunternehmen und Strohmänner in Bulgarien funktioniert haben. Diese hätten große Mengen Geld zwischen Deutschland und dem Ausland hin- und her überwiesen, um es am deutschen Fiskus vorbei zu schleusen.
Umfangreiche Ermittlungen im In- und Ausland
Dem Urteil am Dienstag seien umfangreiche Ermittlungen der Hauptzollämter in Karlsruhe und Saarbrücken und der Steuerfahndung in Neustadt an der Weinstraße vorausgegangen, so die Ermittlungsbehörden. Im April 2021 seien mehrere Anwesen im In- und Ausland durchsucht worden. Der Verurteilte sei damals in Frankenthal festgenommen worden und kam in Untersuchungshaft. Das Urteil vom Dienstag ist noch nicht rechtskräftig.
Gegen die 13 weiteren Beschuldigten laufen die Ermittlungen in dieser Sache noch.