Rund 400 Menschen leben in Battenberg am Rande des Pfälzer Waldes. Sie alle sind abhängig von nur einer einzigen Zufahrtsstraße, die ins Dorf führt. Doch die ist marode und muss dringend saniert werden. Das soll ab Mai für mehrere Monate passieren. Für die meisten Battenberger eine Katastrophe. Nach Angaben eines Sprechers der Kritiker im Dorf haben mittlerweile fast alle Haushalte eine Petition unterschrieben, die beim Landtag eingereicht wurde.

Battenberg: 45 Minuten Wartezeiten vor Ampel gefürchtet
Aktuell soll es ab Mai eine rund dreieinhalb Kilometer lange Umleitungsstrecke über befestigte Waldwege geben. So der Plan des Landesbetriebs Mobilität in Speyer, der das Projekt leitet. Auf der Strecke ist allerdings kein Platz für Gegenverkehr, also soll eine Ampel den Verkehr regeln. Auf Grund der Länge der Strecke und der schlechten Qualität der Umleitungsstrecke rechnen die Battenberger mit Wartezeiten von bis zu 45 Minuten.
Winzer in Battenberg in Sorge
Wie Notärzte und Rettungsdienste in Zukunft das Dorf rechtzeitig erreichen sollen, ist unklar. Winzer und Bauern haben Sorge, sie könnten durch die Umleitungsstrecke ihre Felder und Weinberge nicht bestellen. Denn auf der Straße dürfen laut LBM nur Fahrzeuge mit einer Nutzlast von maximal 3,5 Tonnen fahren.
Alternative Umleitungen ohne Ampelregelung seien von den Battenbergern dem LBM vorgeschlagen, aber mit Hinweis auf Naturschutzbelange abgelehnt worden.
LBM Speyer prüft zurzeit "intensiv"
Der Leiter des LBM in Speyer, Martin Schafft, teilte dem SWR mit, dass der etwa dreieinhalbmonatige Ausbau der Zufahrtsstraße nach Battenberg dringend nötig sei und nur unter Vollsperrung erfolgen könne. Auch der LBM und die Kreisverwaltung Bad Dürkheim hätten ein großes Interesse an einer leistungsfähigen Umleitung. Die von den Anwohnern vorgeschlagenen Umleitungsstrecken kämen aber nicht infrage, weil sie durch Natur- und Vogelschutzgebiete führten. Der LBM habe vergangene Woche nochmals mit den Kommunen, den ortsansässigen Winzern, Landwirten und Gewerbetreibenden gesprochen und weitere Vorschläge aufgenommen. Zurzeit werde intensiv geprüft, ob die Umleitungsstrecke verkürzt werden könne oder eine zweite Strecke infrage kommt.
Eigene Zufahrt für Winzer und Landwirte?
Zu der Frage, wie Rettungsfahrzeuge, Feuerwehr und Krankenwagen nach Battenberg kommen sollen, stehe der LBM ebenfalls in Kontakt mit den zuständigen Behörden, so Schafft. Es bestehe die Möglichkeit, die vorgesehene Umleitungsstrecke mit Fahrzeugen bis 7,5 Tonnen zu befahren.
Für Winzer und Landwirte prüfe die Verbandsgemeinde Leiningerland zurzeit Sonderlösungen über eine andere Zufahrt. Klar sei, dass die Sperrung zu Einschränkungen für die Anwohner führen werde. Es liege aber auch zum Teil an den Anwohnern selbst, hier Abhilfe zu schaffen. So schlägt der LBM-Leiter vor, "Sammeltransporte zu organisieren oder einen zusätzlichen Parkplatz im Tal einzurichten, um zu Fuß ins Dorf zu gelangen".