BASF Halbjahreszahlen. (Foto: dpa Bildfunk, picture alliance/Andreas Arnold/dpa)

Gazprom kürzt Lieferungen

Weniger Gas aus Russland: BASF reagiert gelassen

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Frank Schumann

Die BASF in Ludwigshafen hat gelassen auf die Ankündigung des russischen Gaslieferanten Gazprom reagiert, künftig deutlich weniger Gas über die Ostsee Pipeline Nord Stream I zu liefern.

Insgesamt sollen die Gaslieferungen um 40 Prozent gekürzt werden. Grund seien Verzögerungen von Reparaturarbeiten, teilte der russische Staatskonzern mit. Für Deutschland ist Nord Stream 1 die Hauptversorgungsleitung mit russischem Gas.

Ein BASF-Unternehmens-Sprecher sagte auf SWR-Anfrage, die Ankündigung ändere nichts an den bereits bestehenden Notfallplänen. "Derzeit erfolgt die Belieferung mit Erdgas an allen europäischen Standorten der BASF bedarfsgerecht", so der Sprecher.

BASF sieht sich vorbereitet

Die BASF benötigt Erdgas, um einerseits ihren Strombedarf zu decken und andererseits ist Gas bei der Produktion erforderlich, um bestimmte Stoffe herzustellen. Der Chemiekonzern hatte in der Vergangenheit immer wieder betont, sollte die Gasversorgung unter etwa 50 Prozent des maximalen Bedarfs sinken, müsste der Betrieb der BASF komplett eingestellt werden.

Das heißt umgekehrt: Bleibt es bei einer Versorgung über 50 Prozent, könnten die Anlagen "unter reduzierter Last" weiterlaufen.

Im Notfall teilt Bundesnetzagentur Gas auf

Die Schlüsselrolle in der Gasversorgung in Deutschland nimmt die Bundesnetzagentur ein. Sollte es zu einem eklatanten Mangel kommen, müsste die Bundesregierung den "Notfallplan Gas" in Kraft setzen. Dann würde die Netzagentur das noch vorhandene Erdgas unter den Nachfragern wie Privathaushalte und Industrie aufteilen. Je nachdem, wie die Agentur sich entscheidet, würde dann die BASF Kürzungen bei der der Erdgasversorgung hinnehmen müssen.

Deutscher Gasspeicher bei 55 Prozent

Die Bundesnetzagentur gibt montags bis freitags täglich eine aktuelle Einschätzung der Lage bei der Gasversorgung im Internet ab. Am Dienstag hieß es "die Versorgungssicherheit in Deutschland ist derzeit gewährleistet". Die Lage werde sehr genau beobachtet und die "möglichen Auswirkungen der rückläufigen Flüsse aus der Nord Stream I" weiter geprüft. Die Gasspeicher in Deutschland seien aktuell bei gut 55 Prozent gefüllt. Auf diesen Vorrat hatte auch der BASF-Sprecher hingewiesen.

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