In einer Gas-Verdichterstation kontrollieren zwei Mitarbeiter das Leitungssystem (Foto: dpa Bildfunk, picture-alliance/ dpa | Martin Schutt)

Unternehmen fürchtet Auswirkungen

BASF: Importstopp von russischem Gas hätte massive Folgen

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Soll Deutschland wegen des Ukraine-Kriegs auf Gasimporte aus Russland verzichten? Die BASF sagt, ein Importstopp von russischem Erdgas würde sich massiv auf den Standort Ludwigshafen auswirken.

Eine kontinuierliche Belieferung mit Gas aus Russland sei unverzichtbar, teilte das Chemieunternehmen am Donnerstag auf SWR-Anfrage mit. Sollte weniger Erdgas verfügbar sein, würde sich dies laut BASF gleich doppelt auswirken.

Einerseits würde nicht mehr genügend Energie für die BASF-Produktionsanlagen zur Verfügung stehen. Außerdem würde Erdgas als Ausgangsstoff für Produkte fehlen. Erst vor einem halben Jahr hatte die BASF bekannt gegeben, dass am Standort Ludwigshafen die Ammoniak-Produktion wegen hoher Erdgaspreise gedrosselt wurde. Aus Ammoniak wird Dünger für die Landwirtschaft hergestellt.

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Chemieverbände: Diskussion verschärft Unsicherheit

Ob es inzwischen noch weitere Produktions-Einschränkungen gibt, war von der BASF nicht zu erfahren. Die Chemieverbände Rheinland-Pfalz mit Sitz in Ludwigshafen teilten mit, dass sich durch die Diskussion um ein Embargo gegen russisches Gas die Unsicherheit in den Unternehmen weiter verschärft.

Wirtschaftsminister Habeck lehnt ein EU-Embargo ab

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hatte zuletzt seine ablehnende Haltung gegenüber einem EU-Embargo russischer Energielieferungen bekräftigt: "Ich verstehe jeden, der wegen Putins brutalem Angriffskrieg ein sofortiges Embargo fordert", sagte er. "Aber ich stehe in Verantwortung für das gesamte Land. Ich muss abwägen, was die Folgen unserer Entscheidungen sind."

Es gehe nicht um ein bisschen individuellen Komfortverzicht, sondern um tiefe Einschnitte: "Wir reden bei einem sofortigen Importstopp über Versorgungsengpässe im nächsten Winter, über Wirtschaftseinbrüche und hohe Inflation, über hunderttausende Menschen, die ihre Arbeit verlieren, und über Menschen, für die der Weg zur Arbeit kaum bezahlbar wird, Heizen und Strom ebenso."

Langfristig will Habeck auf fossile Energien aber zunehmend verzichten: "Wir brauchen dafür noch ein bisschen, aber dieses bisschen muss möglichst kurz gehalten werden, deswegen ist die Reduktion des Gasverbrauchs in Deutschland eigentlich das allerwichtigste", sagte er im ARD-Morgenmagazin.

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