Der Chemiekonzern BASF baut derzeit in Harjavalta in Finnland eine Fabrik für Batteriematerialien und investiert dafür 400 Millionen Euro. Die Fertigstellung ist nach BASF-Angaben im kommenden Herbst geplant. Kooperationspartner im Projekt ist der größte russische Bergbaukonzern Nornickel. Er betreibt in Finnland in direkter Nachbarschaft zur BASF-Fabrik eine Metallraffinerie.
Batteriematerialien: Verträge mit Russland unverzichtbar
Der Kooperationsvertrag zwischen BASF und "Nornickel" wurde 2018 abgeschlossen. Demnach soll der russische Konzern die BASF-Fabrik in Finnland langfristig mit den Metallen Nickel und Kobalt beliefern.
Eine BASF-Sprecherin teilte auf SWR-Anfrage mit, das Chemieunternehmen brauche die Rohstoffe des russischen Bergbaukonzerns, da es in Europa nur begrenzt Nickelquellen gebe.
Sanktionen gegen den Metallhandel mit Russland würden eine wichtige Wertschöpfungskette für die europäische Produktion von Batterien für Elektrofahrzeuge unterbrechen, da es derzeit keine Alternativen für lokal bezogenes Nickel in Europa gebe.
Bisher keine Sanktionen gegen russische Metall-Importe
Der Kooperationsvertrag zwischen BASF und "Nornickel" wurde 2018 abgeschlossen. Demnach soll der russische Konzern die BASF-Fabrik in Finnland langfristig mit den Metallen Nickel und Kobalt beliefern.
Eine BASF-Sprecherin teilte auf SWR-Anfrage mit, das Chemieunternehmen brauche die Rohstoffe des russischen Bergbaukonzerns, da es in Europa nur begrenzt Nickelquellen gebe.
Sanktionen gegen den Metallhandel mit Russland würden eine wichtige Wertschöpfungskette für die europäische Produktion von Batterien für Elektrofahrzeuge unterbrechen, da es derzeit keine Alternativen für lokal bezogenes Nickel in Europa gebe.
Weiter heißt es aber auch, sollten Sanktionen verhängt werden, würde BASF "zur Deckung ihres eigenen Bedarfs auf alternative Quellen in anderen Regionen zurückgreifen." Die neue Fabrik in Finnland ermögliche die Ausstattung von jährlich etwa 400.000 Elektrofahrzeugen mit Batteriematerialien.
Bisher keine Sanktionen gegen russische Metall-Importe
Bereits seit Beginn des Kriegs gegen die Ukraine fordern verschiedene Institutionen einen Stopp von Metallimporten aus Russland. Beispielsweise fordert Achim Wambach, Professor für Volkswirtschaftslehre an der Universität Mannheim und Präsident des Leibniz-Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW), betroffene Firmen auf, sich von Abhängigkeiten zu lösen.
Wambach sagt, jedes Unternehmen müsse abwägen, inwieweit es noch in der aktuellen Phase des Ukraine-Kriegs Geschäfte mit Russland macht. Aber Deutschland sei auch von Batterie-Rohstoffen wie Nickel aus Russland abhängig. Und der Klimawandel lasse ja auch nicht auf sich warten. Auch BASF müsse deshalb stark an Alternativen arbeiten und mache das auch, um nicht mehr von der Zusammenarbeit mit russischen Firmen abhängig zu sein.
"PowerShift - der Verein für eine ökologisch-solidarische Energie- und Weltwirtschaft“ in Berlin macht zudem auf die Verflechtungen der russischen Bergbaukonzerne mit Oligarchen in Russland aufmerksam:
Neue Produktionsanlage in Schwarzheide
Neben der Batteriematerialienfabrik in Finnland baut BASF noch einen weiteren Standort in Deutschland aus. Im November 2020 war offizieller Baubeginn für eine neue Produktionsanlage für Kathodenmaterialien am BASF-Standort Schwarzheide. Sie soll Vorprodukte aus der Fabrik in Finnland verwenden.
Die neue Anlage für Kathodenmaterialien kann nach Unternehmensangaben jährlich rund 400.000 vollelektrische Fahrzeuge mit Batteriematerialien ausstatten. Der Bund und das Land Brandenburg sicherten zu, die Anlage mit rund 175 Millionen Euro zu fördern.
Batterie-Recycling als Alternative?
Am deutschen BASF-Standort Schwarzheide entsteht seit Juni 2021 zusätzlich eine neue Prototypanlage für Batterie-Recycling. Aus ausgedienten Lithium-Ionen-Batterien könnten so Lithium, Nickel, Kobalt und Mangan zurückgewonnen werden. Dazu teilt das Ludwigshafener Unternehmen mit: "Angesichts des erwarteten schnellen Wachstums des Markts für Elektrofahrzeuge bietet das Recycling einen wettbewerbsfähigen und nachhaltigen Zugang zu relevanten Metallen für Kathodenmaterialien."
Laut einer Studie des Fraunhofer Instituts in Karlsruhe könnte der Umfang zu recycelnder Lithium-Ionen-Batterien und Batteriekomponenten in Europa 2030 bei etwa 230 Kilotonnen pro Jahr liegen und 2040 bei etwa 1.500 Kilotonnen.