Schulklassen treffen nach Bergrettung in Maxdorf ein (Foto: SWR)

Folgen von Bergrettung in Österreich

Nach Bergnot: Schüler am Freitagnachmittag in Maxdorf eingetroffen

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Nach einer dramatischen Rettungsaktion am vergangenen Dienstag im österreichischen Kleinwalsertal sind die 99 Schüler am Freitagnachmittag am Gymnasium in Maxdorf (Rhein-Pfalz-Kreis) eingetroffen.

Die beiden Busse mit den Schülerinnen und Schülern der 7. Klasse des Lise-Meitner-Gymnasiums Maxdorf waren am Freitagnachmittag um kurz vor 17 Uhr aus Österreich eingetroffen.

Maxdorf: Schulleiter freut sich über Rückkehr

Die Eltern nahmen ihre Kinder auf dem Schulgelände in Empfang, abgeschirmt durch die Busse. Die Lehrer, die Klassenfahrt und Wandertour begleitet hatten, waren nach SWR-Informationen schon vor Ankunft am Gymnasium in Maxdorf aus den beiden Reisebussen ausgestiegen.

Schulleiter Martin Storck sagte dem SWR, er sei froh, dass alle Schülerinnen und Schüler wohlbehalten zurück seien. Kommende Woche werde es Gespräche mit Lehrkräften und Schulkindern geben, was genau bei der Wandertour im Kleinwalsertal passiert sei. Das Ganze werden psychologisch begleitet.

Zur Frage des SWR, ob es denn auch kritische Stimmen zu den Vorfällen im Kleinwalsertal gebe, wollte sich der Schulleiter nicht äußern.

Was war geschehen?

Die Lehrer hatten die Schülergruppe auf ihrer Klassenfahrt am Dienstagnachmittag im Kleinwalsertal zu einer Tour in etwa 1.800 Metern Höhe geführt. Im Internet sollen sich die Lehrer vorher über die Tour informiert haben, die im Netz als Feierabendroute beschrieben worden sei, so die Polizei. Tatsächlich sei die Tour aber nicht mehr in offiziellen Wanderführern ausgeschrieben, weil sie Kletterpassagen aufweise, die Schwindelfreiheit und Trittsicherheit erforderten.

Bei einsetzendem Regen gerieten Schüler und Lehrer zunehmend in Schwierigkeiten. Der Boden war laut Polizei bereits durch Regenfälle der vergangenen Tage aufgeweicht. Einige Schüler hätten auch keine für Wandertouren geeigneten Schuhe angehabt. Beim Versuch umzukehren, hatten sich zwei Schüler leicht verletzt, andere waren in Panik geraten. Deshalb setzten die Lehrer einen Notruf ab.

Laut Polizei wurden etwa 70 Mitglieder der Gruppe von zwei Hubschraubern mit Seilen geborgen, die anderen stiegen von Bergrettern begleitet ab. Von einem Zwischenlandeplatz aus ging es weiter mit Fahrzeugen der Bergrettung und der Feuerwehr. Der Einsatz dauerte etwa drei Stunden.

Unfallversicherung soll möglicherweise Rettungskosten übernehmen

Unklar ist bisher, wer für die Rettungsaktion der Kinder und Jugendlichen im Alter zwischen 12 und 14 Jahren aufkommen wird. Das rheinland-pfälzische Bildungsministerium teilte am Freitag auf SWR-Anfrage mit, dass dazu noch keine Aussagen getroffen werden könnten. Erst müsse klar sein, was genau vor Ort geschehen sei. Im Übrigen seien die österreichische Behörden zurzeit mit den Vorgängen befasst, heißt es aus Mainz. Und weiter: "Bildungsministerium und Schulaufsicht stehen mit der betroffenen Schule in Kontakt und werden über das weitere Vorgehen zu gegebener Zeit sprechen und entscheiden."

Generell gelte, dass Schülerinnen und Schüler bei offiziellen schulischen Veranstaltungen gesetzlich über die Unfallkasse Rheinland-Pfalz versichert seien.

Maxdorf

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Nach der dramatischen Rettungsaktion von mehr als 100 Schülern und Lehrern auf einer Wandertour im Kleinwalsertal ist immer noch nicht klar, wer die Aktion bezahlt. Das Land Rheinland-Pfalz hat der Schule Unterstützung zugesagt.

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