Der Appell, der am Mittwoch veröffentlicht wurde, ist unterzeichnet von 25 Ärzten aus den Kliniken der Vorder- und Südpfalz, darunter unter anderem das Klinikum Ludwigshafen, das Hetzelstift in Neustadt, das Diakonissenkrankenhaus Bad Dürkheim oder das Sankt Vincentius Krankenhaus Speyer. In dem Schreiben der Chefärzte heißt es:
"Der Anteil junger Menschen, die auf einer unserer Intensivstationen häufig aus völliger Gesundheit heraus um ihr Leben kämpfen, nimmt zu. Fast ein Drittel von ihnen schafft es nicht."
Chefärzte rechnen mit steigenden Corona-Zahlen im Herbst
Der Kampf ums Überleben wird als lang und kräftezehrend beschrieben, die Folgen der Krankheit würden das Leben der Patienten für immer beeinträchtigen. Fast alle Covid-Patienten, die sich aktuell auf den Intensivstationen der Krankenhäuser befänden, seien nicht geimpft. Die Chefärzte appellieren daher dringend an die noch Ungeimpften, sich schnell impfen zu lassen.
Nach Angaben der Mediziner stagniert die vierte Corona-Welle derzeit, allerdings würden Experten für den Herbst einen neuen Anstieg der Infektionszahlen voraussagen. Das Krankenhauspersonal sei erschöpft und Covid-Patienten würden Menschen mit anderen lebensbedrohenden Krankheiten, wie Krebs oder Herz-Kreislauferkrankungen, die Chance auf eine Behandlung nehmen.
"Die intensive Therapie von Covid-Patienten belastet das Behandlerteam emotional und körperlich extrem. Daneben werden Ressourcen zur Behandlung anderer leidender Patienten - Menschen mit Krebs, Unfällen oder Herz- Kreislauferkrankungen – blockiert."
Die Forderung der Ärzte: "Schützen Sie sich und Ihre Angehörigen – Seien Sie solidarisch und helfen Sie uns – Lassen Sie sich impfen!" Bereits im April hatte der Ärztliche Direktor des Klinikums Ludwigshafen, Günter Layer, im SWR-Interview von einem massiven Anstieg jüngerer und ungeimpfter Patienten im Klinikum berichtet:
Intensiv-Patienten im Schnitt 58 Jahre alt Klinikum Ludwigshafen: "Massiver Anstieg jüngerer, schwerkranker Patienten"
Die Corona-Patienten im Klinikum sind nicht nur jünger und im Schnitt 58 Jahre alt, sondern auch schwerer an dem Virus erkrankt. Warum, das erklärt Prof. Günter Layer im Interview.