Gerade junge Leute greifen immer häufiger zu Sekt und Secco ohne Alkohol, sagt Harry Schreier. In seiner Sektkellerei in Großkarlbach (Kreis Bad Dürkheim) hat der Absatz der vier verschiedenen Schaumweine ohne Alkohol 2023 zugenommen. Die jungen Kunden mischen den alkoholfreien Schaumwein gerne in ihre Cocktails, so Schreier.
Andere würden die alkoholfreien Alternativen pur trinken. Dem Klischee, dass alkoholfreier Sekt oder Secco nur süßer Traubensaft mit Kohlensäure sei, widerspricht er. Aus Schreiers Sicht sei für Laien der Unterschied vom alkoholfreien Sekt zum traditionellen Sekt oft nicht erkennbar.
Weltlage beeinflusse Lust auf Sekt
Den Großteil seines Geschäfts macht Schreier allerdings weiterhin mit Sekt mit Alkohol. Und dieses Jahr waren die Kunden da etwas vorsichtiger, haben in kleineren Mengen als noch vor wenigen Jahren gekauft.
Ähnliches hat Ralf Anselmann in seinem Weingut in Edesheim (Südliche Weinstraße) beobachtet: "Wenn die Welt draußen freundlicher wäre, dann würde auch der Sektabsatz zunehmen", ist er sich sicher. Die Nachrichtenlage in diesem Jahr habe sich aus seiner Sicht negativ auf die Kauflaune ausgewirkt. Noch 2022 sei der Absatz nach Corona gestiegen, dieses Jahr habe er stagniert.
Herstellung von Sekt zeitaufwendig
Bei Anselmann verkauften sich 2023 die Riesling-Sekte und Cuvées. "Die Leute lieben Cuvée Sekt mit typisch Pfälzer Weinsorten". Das Interesse am Sekt freut Anselmann, denn gerade bei hochwertigeren Sorten sei die Herstellung zeitaufwendig.
Es gibt unterschiedliche Methoden, um Sekt herzustellen. Bei der traditionellen Flaschengärung wird Hefe dazugegeben und der Sekt muss dann mindestens neun Monate lagern, bevor er weiterverarbeitet werden kann. "Je länger er liegt, desto komplexer und feiner wird er", sagt Anselmann. Mindestens zwei Jahre dauert bei ihm die Herstellung für gute Sekte.

Nachfrage nach Sekt stieg Ende 2023
Speziell die Sekte aus Flaschengärung verkauften sich auch in der Neustadter Sektkellerei von Martin Heim sehr gut. Ab November stieg die Nachfrage deutlich.
Ähnlich war es auch in einer Sektkellerei in Niederkirchen (Kreis Bad Dürkheim): "Der Dezember war verrückt", sagt Geschäftsführer Martin Winterling. Viele Menschen sei es wichtig, mit einer guten Stimmung ins neue Jahr zu starten. Sekt gehört da für viele weiterhin dazu.
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Sektverband zieht für 2023 positive Bilanz
Deutschlandweit war 2023 ein erfolgreiches Jahr. Nach Corona sei die Lust an den Schaumweinen 2023 wieder gestiegen, so Alexander Tacer vom Deutschen Sektverband. Bei den Sorten hielten es die Deutschen gerne klassisch: "Am liebsten wird mit einem frischen, weißen Sekt auf das neue Jahr angestoßen." Rosé-Sekt sei vor allem in wärmeren Sommermonaten beliebt.