Die Lage im Flutgebiet

Die Entwicklungen bis zum 31. Oktober zum Nachlesen

Stand

Die Aufräumarbeiten nach der Flutkatastrophe in RLP kommen voran. Unterdessen läuft die politische Aufarbeitung des Hochwassers. Die Entwicklungen bis zum 31. Oktober.

Dienstag, 26. Oktober

+++ ZF will Standort Bad Neuenahr nach Flut verlegen +++
21:15 Uhr

Der Automobilzulieferer ZF aus Friedrichshafen will wegen der Hochwassergefahr durch die Ahr kurzfristig sein Werk in Bad Neuenahr-Ahrweiler an einen anderen Standort verlagern. Der neue Standort soll nach Angaben des Unternehmens in einem Umkreis von rund 50 Kilometern um Bad Neuenahr-Ahrweiler liegen. Ein Umbau des bei der Flutkatastrophe teilweise zerstörten Werkes in Bad Neuenahr-Ahrweiler garantiere wegen der möglichen Hochwassergefahr in den kommenden Jahrzehnten keine ausreichende Sicherheit, sagte ein Unternehmenssprecher. Nach Angaben des Automobilzulieferers sollen die Arbeitsplätze in der Region erhalten bleiben. Rund 280 Mitarbeiter bauen in Bad Neuenahr-Ahrweiler spezielle Ventile für Stoßdämpfer, zum Beispiel für Elektroautos. Bis zu einem Umzug soll die Produktion im ZF-Werk in Bad Neuenahr-Ahrweiler fortgesetzt werden.

+++ Rund 3.000 Besucher bei Bürgerversammlungen +++
18:00 Uhr

An den Bürgerversammlungen im flutgeschädigten Ahrtal haben insgesamt wohl etwa 3.000 Menschen teilgenommen. Das schätzte der Vor-Ort-Beauftragte der rheinland-pfälzischen Landesregierung, Günter Kern, vor dem 17. und letzten Treffen am Dienstagabend in Bad Neuenahr-Ahrweiler. Das Gesprächsformat in vielen Kommunen sei gut und wichtig gewesen, mit vielen Fragen und auch Kritik der Anwohner. Die Versammlungen hätten teils bis zu vier Stunden gedauert.

+++ Unterricht an einigen Ahrtal-Schulen bald wieder möglich +++
17:45 Uhr

Manche der zerstörten Schulen im Ahrtal sollen im Dezember wieder an ihren Standorten öffen - einige zunächst in Containern. Das kündigte Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) nach einer Kabinettssitzung an. Der Aufbau der Schulen gehe zügig voran und es gebe dabei viel Bewegung. Eine genaue Zahl lasse sich daher noch nicht nennen, sagte die Sprecherin des Bildungsministeriums, Sabine Schmidt.

+++ Neues Projekt: Spenden-Shuttle +++
13:15 Uhr

Die Betreiber des Helfer-Shuttle im Ahrtal haben ein zusätzliches Projekt: Das so genannte Spenden-Shuttle. Damit sollen verschiedene Spenden an die richtigen Stellen im Ahrtal gebracht werden. Bislang hat der Helfer-Shuttle mit Bussen freiwillige Helfer von der Grafschaft an die Ahr gebracht. Nach eigenen Angaben konnten seit Beginn der Flutkatastrophe so rund 150.000 helfende Hände vermittelt werden.

+++ Sirenen in der Region Trier sollen erneuert werden +++
07:30 Uhr

Einzelne Sirenen in der Region Trier sollen umgerüstet werden. Das haben die zuständigen Landkreise dem SWR mitgeteilt. Dadurch soll die Bevölkerung künftig besser beispielsweise vor Hochwasser gewarnt werden können. Geplant ist unter anderem die Digitalisierung von Sirenen.

+++ Sozialamt bietet Beratung für Hochwasseropfer an +++
07:15 Uhr

Ab heute gibt es in Trier-Ehrang eine Beratungsstelle des Sozialamtes für Hochwasseropfer. Wie die Stadtverwaltung mitteilte, erhalten Betroffene Hilfe beim Ausfüllen der Online-Formulare für die Wiederaufbauhilfe des Landes. Dabei werde auch geprüft, ob alle Unterlagen vorliegen, hieß es. Später soll es dort auch Informationen zu anderen Hilfsangeboten für Hochwasseropfer geben. Die Beratungsstelle befindet sich im alten Feuerwehrgerätehaus gegenüber der Kirche.

Stadt Trier informiert

Montag, 25. Oktober

+++ Dernau: Wie steht es um den Wiederaufbau nach der Flut? +++
16:45 Uhr

Drei Monate nach dem Hochwasser beschäftigen sich einige Dernauer mit den Plänen rund um den Wiederaufbau ihrer Häuser. Doch dabei sind noch viele Fragen offen.

Dernau

Ungewissheit vor dem Wiederaufbau Ein Dorf baut auf - Folge 6: Frust und offene Fragen

Drei Monate nach dem Hochwasser beschäftigen sich einige Dernauer mit den Plänen rund um den Wiederaufbau ihrer Häuser. Doch dabei sind noch viele Fragen offen.

+++ Ruckelnder Schulstart im Ahrtal nach Herbstferien +++
6:15 Uhr

Am ersten Schultag nach den Herbstferien können viele Schülerinnen und Schüler im Ahrtal noch immer nicht in ihre alten Klassenräume zurück. Einige Schulen wurden so stark zerstört, dass der Aufbau noch eine Weile dauert - so zum Beispiel auch am Peter Joerres Gymnasium in Ahrweiler. Das Gebäude kann immer noch nicht genutzt werden, die ganze Schule hat Zuflucht in einer anderen Schule bekommen und der Unterricht findet Nachmittags statt. Schulleiter Lutz Hasbach ist aber optimistisch, dass alle Schüler und Lehrer nach den Weihnachtsferien wieder an ihren alten Standort zurück können.

Samstag, 23. Oktober

+++ Spendenaufruf für Tourismus im Ahrtal +++
21:00 Uhr

Mayschoss, Rech und Dernau werden noch lange mit den Folgen der Flut zu kämpfen haben. Das spürt auch der Tourismus dort. Dabei gibt es Attraktionen, wie den Rotweinwanderweg, der oben in den Hängen von der Flut gar nicht betroffen ist. Deswegen wurde zu verschiedenen Wander-Spenden-Aktionen aufgerufen.

+++ Ein Hotelier im Ahrtal drei Monate nach der Flut +++
20:00 Uhr

Der SWR hat einen Hotelier aus Mayschoß und seine Familie besucht, den wir seit der Flutkatastrophe immer wieder mal treffen. Sein Hotel wurde komplett zerstört. Nun schauen er und seine Frau nach vorne und überlegen, wie sie einen Neuanfang angehen sollen.

+++ Positionspapier zu neuem Katastrophenschutz beschlossen +++
15:30 Uhr

Die Herbsttagung der innenpolitischen Sprecher von CDU/CSU in Bund und Ländern im rheinland-pfälzischen St. Martin hat ein Positionspapier zur Neuausrichtung des Katastrophen- und Bevölkerungsschutzes beschlossen. Das teilte die CDU-Fraktion im Landtag von Rheinland-Pfalz mit. "Konsequenz dieser Katastrophe muss eine kritische Aufarbeitung der Strukturen auf Basis einer detaillierten Stärken-Schwächen-Analyse sein, um notwendige Verbesserungen erreichen zu können", sagte unter anderen der stellvertretende Vorsitzende der CDU-Landtagsfraktion Rheinland-Pfalz, Gordon Schnieder, laut einer Mitteilung. Dies setze auch die Bereitstellung entsprechender Finanzmittel in Bund und Ländern zur personellen und technischen Stärkung voraus.

+++ Heizbedarf in Bad Neuenahr-Ahrweiler wird abgefragt +++
9:30 Uhr

Die Energieagentur Rheinland-Pfalz will heute die Menschen in Bad Neuenahr-Ahrweiler befragen, ob sie wieder heizen können. Dazu werden Freiwillige den ganzen Tag im Stadtgebiet unterwegs sein. Sie sollen ermitteln, wo noch Übergangslösungen gebraucht werden. Viele Menschen im Ahrtal hätten noch immer keine Heizung, so die Energieagentur. Zwar sind einzelne Stadtteile von Bad Neuenahr-Ahrweiler wieder am Gasnetz angeschlossen, doch in den Häusern seien oftmals Heizungen und Gasanschlüsse noch immer defekt. Für die Übergangszeit sind deshalb vielerorts mobile Heizanlagen nötig.

Freitag, 22. Oktober

+++ Energieberatung im Ahrtal +++
18:45 Uhr

Wie wird in Zukunft im Ahrtal geheizt? Bislang sind die Lösungen dafür aus der Not heraus noch improvisiert. Aber danach müssen langfristige Lösungen her. Deswegen sind Berater der Energieagentur überall unterwegs. Das Ahrtal hat das Potential, ein Modell für die Zukunft zu werden.

+++ Ampel und CDU benennen Experten für Flut-Enquete-Kommission +++
16:45 Uhr

Die Fraktionen der Ampel-Regierung haben drei Sachverständige als Mitglieder der neuen Enquete-Kommission zur Aufarbeitung der Flutkatastrophe berufen. Burkhard Müller, Geschäftsführender Direktor des Landkreistags Rheinland-Pfalz, soll als Experte für die Strukturen des Katastrophenschutzes in dem Gremium sitzen, wie die Fraktionen von SPD, Grünen und FDP am Freitag mitteilten. Die beiden anderen Sachverständigen sind Thomas Weiler, Hauptgeschäftsführer des Verbands Bauwirtschaft Rheinland-Pfalz, als Fachmann für Bauvertrags- und Umweltrecht und der Darmstädter Ingenieur Peter Heiland als Experte für Flächenvorsorge beim Hochwasserschutz. Auch die CDU-Landtagsfraktion benannte ihre drei Sachverständigen für die Kommission. Es sind Alois Lieth, Geschäftsführer der Hydroplan Ingenieur-GmbH in Worms, Jan Hendrik Müller, Referatsleiter Sachverständigenwesen der Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz, und Jürgen Larisch, Brand- und Katastrophenschutzinspekteur im Eifelkreis. Alle drei seien Experten auf ihren Gebieten, erklärte der Leiter des Zukunftsfeldes für Klimaschutz und Landwirtschaft der Fraktion, Gerd Schreiner.

+++ Aufräumarbeiten im Ahrtal kommen voran +++
8:45 Uhr

Auch gut drei Monate nach der Flutkatastrophe hat die Feuerwehr im Ahrtal noch viel zu tun. Die Aufräumarbeiten gehen weiter.

+++ Containerdorf in Mendig wird beheizt +++
6:30 Uhr

Die Betreiberfirma des Containerdorfes für Betroffene der Flut in Mendig (Landkreis Mayen-Koblenz) möchte nach eigenen Angaben die Anlage winterfest machen. Unter anderem sollen Kunststoffmatten auf dem zunehmend matschigen Boden ausgelegt werden. Das große Gemeinschaftszelt des Deutschen Roten Kreuzes soll laut Betreiber beheizt werden. Das Zelt ist für 1.000 Menschen ausgelegt. Derzeit leben aber nur etwa 50 Menschen im Containerdorf. Das Zelt soll laut Betreiber aber nicht verkleinert werden - etwa für den Fall, dass im Ahrtal der Strom oder die Gasversorgung ausfällt und zusätzliche Notunterkünfte notwendig werden.

Donnerstag, 21. Oktober

+++ DRK kümmert sich noch bis 14. November um Essen im Ahrtal +++
14:45 Uhr

Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) will noch bis zum 14. November Flutopfer im Ahrtal mit einer täglichen warmen Mahlzeit versorgen. Danach werde diese Verpflegungsausgabe "vermutlich vollständig in örtliche Strukturen überführt", teilte eine DRK-Sprecherin mit. In Spitzenzeiten hatte die Hilfsorganisation pro Tag insgesamt 10.000 bis 13.000 warme Portionen sowie Frühstück und Abendbrot an Dutzenden Standorten im Katastrophengebiet ausgegeben.

+++ Kein Abkoch-Gebot mehr in drei Ortsteilen +++
12:30 Uhr

In Ahrbrück, Hönningen und Mayschoß ist das Abkochgebot aufgehoben worden. Das teilte der Kreis Ahrweiler mit. Das Trinkwasser werde aber weiterhin mit Chlor desinfiziert. In anderen Ortsteilen, wie beispielsweise Altenburg, Kreuzberg und Reimerzhoven, bleibt das Abkochgebot laut Kreisverwaltung bestehen. Hier müssten noch weitere Proben ausgewertet werden, um mögliche Verunreinigungen auszuschließen. Viele Trinkwasserleitungen waren bei der Flutkatastrophe an der Ahr im Juli zerstört worden.

+++ Heute keine Helfer-Shuttle - wegen Sturm "Ignatz" +++
10:30 Uhr

Der Helfer-Shuttle wird heute keine Freiwilligen ins Ahrtal bringen. Der Betrieb sei wegen des Sturms den ganzen Tag eingestellt, sagte Organisator Thomas Pütz dem SWR. Ein regelmäßiger Shuttle ins Tal sei derzeit zu gefährlich. Nach Angaben von Pütz waren am Morgen mehrere Zelte im Helfer-Camp in der Grafschaft vom Wind weggeweht worden. Derzeit versuche man herauszufinden, wie die Situation in den weiteren Helfer-Camps im Tal aussehe.  

+++ Spendenaktion für Jugendfeuerwehr an der Ahr +++
9:00 Uhr

Die Feuerwehren in der Verbandsgemeinde Hauenstein haben mit einer Spendenaktion für die Jugendfeuerwehr im Ahrtal mehr als 15.000 Euro gesammelt. Das teilte die Feuerwehr Hauenstein mit. Mit dem Geld sollen die von der Flutkatastrophe betroffenen Jugendfeuerwehrleute und deren Familien unterstützt werden.

Mittwoch, 20. Oktober

+++ Helferinnen und Helfer im Ahrtal ziehen erste Bilanz ihrer Arbeit +++
21:30 Uhr

Fast 100 Tage ist die verheerende Flutkatastrophe in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen jetzt her. Am schwersten wurde das Ahrtal getroffen - hier haben die Helfer heute eine erste Bilanz zum Wiederaufbau gezogen.

+++ Wiederaufbau der Ahrtalbahn könnte sechs Jahre dauern +++
16:00 Uhr

Die Bahnstrecke zwischen Walporzheim und Ahrbrück könnte nach Ansicht von Eisenbahnexperten unter optimalen Bedingungen in sechs Jahren wieder in Betrieb gehen. Bis dahin bleibt viel zu tun.

+++ Bad Neuenahr-Ahrweiler bekommt eine "Popup-Mall" +++
12:30 Uhr

Der Einzelhandel in Bad Neuenahr-Ahrweiler wurde zum Teil schwer von der Flutkatastrophe getroffen. Für die betroffenen Geschäfte wird zurzeit eine Übergangs-Lösung in Containern vorbereitet.

+++ "Klangwelle" sammelt 200.000 Euro für das Ahrtal +++
11:00 Uhr

Die Veranstalter des Licht- und Musikfestivals "Klangwelle" haben mit ihren Veranstaltungen rund 200.000 Euro für die Betroffenen der Flutkatastrophe im Ahrtal gesammelt. Nach Angaben der Organisatoren sahen im Oktober rund 30.000 Gäste die Shows mit Wasserfontänen, Feuer, Laser, Licht und Musik in Bonn. Wegen der Hochwasserkatastrophe konnte das Festival in diesem Jahr nicht im Kurpark in Bad Neuenahr-Ahrweiler stattfinden und war nach Bonn umgezogen. Im Jahr zuvor war es wegen der Corona-Pandemie abgesagt worden.

+++ Martin-Luther-Kirche in Bad Neuenahr-Ahrweiler soll wieder hergestellt werden +++
10:45 Uhr

Die von der Flut zerstörte Martin-Luther-Kirche in Bad Neuenahr-Ahrweiler soll erhalten bleiben. Nach Angaben der Gemeinde werde alles dafür getan, dass die Kirche Stück für Stück wieder aufgebaut und genutzt werden kann. Bei der Flut sei nahezu alles in der Kirche zerstört worden. Lediglich die Orgel und einige Buntglasfenster seien von den Wassermassen verschont worden. Bevor es an die Renovierung geht, müssten erst einmal die Wände trocknen.

+++ Bislang 115 Wohnungen über Portal vermittelt +++
9:45 Uhr

Über das sogenannte Wohnraumportal der Kreisverwaltung Ahrweiler sind bislang 115 Wohnungen oder Häuser an Betroffene der Flutkatastrophe vermittelt worden. Das teilte der Kreis auf Anfrage mit. Jeder, der eine Wohnung oder ein Wohnhaus suche, könne das Portal auf der Internetseite der Kreisverwaltung nutzen. Die Kontaktdaten der Vermieter würden dann über eine Telefonhotline der Kreisverwaltung vermittelt.

+++ Dernau, Mayschoß und Rech gründen Wiederaufbaugesellschaft +++
6:00 Uhr

Die Gemeinden Dernau, Rech und Mayschoß im Kreis Ahrweiler haben eine Gesellschaft für den Wiederaufbau gegründet. Diese soll die Bürgermeister und die Gemeinderäte bei der Bewältigung der Flutkatastrophe entlasten. Außerdem sei geplant, dass die Organisation den Austausch zwischen den drei Gemeinden fördert und Konzepte für den Wiederaufbau erstellt, sagte ein Sprecher. Die Orte Dernau, Rech und Mayschoß teilten gemeinsame Interessen - etwa im Weinanbau und Tourismus. Maßnahmen in diesen Bereichen könnten so gebündelt werden. Außerdem soll die Gesellschaft gemeinsame Projekte antreiben, zum Beispiel den Neubau eines Fußballplatzes, den alle drei Ortsgemeinden nutzen können.

Dienstag, 19. Oktober

+++ Vereine können erneut gefördert werden +++
22:00 Uhr

Die Kreisverwaltung Ahrweiler will nach eigenen Angaben jetzt die Förderungsvoraussetzungen für von der Flut betroffene Vereine und ehrenamtliche Initiativen neu definieren. Demnach sollen auch Vereine, Ortsgemeinden oder ehrenamtliche Projekte gefördert werden können, die in den vergangenen fünf Jahren bereits einen Zuschuss erhalten haben. Das ist bisher nicht möglich. Die Förderung soll dabei helfen, Anlagen, die durch die Flut zerstört wurden, wie beispielsweise Vereinsheime oder Fußballplätze, wieder aufzubauen.

+++ Straßen im Kreis Bitburg-Prüm wieder freigegeben +++
16:30 Uhr

Knapp drei Monate nach der Flutkatastrophe sind alle Straßen im Eifelkreis Bitburg-Prüm und im Vulkaneifelkreis wieder freigegeben. Das hat das rheinland-pfälzische Verkehrsministerium mitgeteilt. Demnach waren 81 Straßen und Brückenabschnitte durch die Flut im Bereich Gerolstein beschädigt oder zerstört. Bei den Straßenreparaturen handele es sich um komplette Sanierungen, nicht um provisorische Instandsetzungen, so das Ministerium.

+++ Steingaß: Mehr als 2.000 Bürger bei Einwohnerversammlungen +++
12:30 Uhr

An den Bürgerversammlungen zum Wiederaufbau im Ahrtal haben bislang mehr als 2.000 Bürger und Bürgerinnen teilgenommen. Das teilte die Wiederaufbaubeauftragte, Innenstaatssekretärin Nicole Steingaß (SPD), mit. Mit den Einwohnerversammlungen gebe es eine Plattform, um Informationen zum jeweils aktuellen Stand aus erster Hand zu erfahren, sagte Steingaß. Einwohnerversammlungen fänden in 17 Ahrtal-Gemeinden statt, etwa in Ahrbrück, Mayschoß oder Dernau.

Montag, 18. Oktober

+++ Tierschutzvereine für Einsatz im Flutgebiet geehrt +++
21:15 Uhr

Der Deutsche Tierschutzbund hat in Berlin mehrere Projekte mit dem Deutschen Tierschutzpreis geehrt. Darunter auch den Tierschutzverein Kreis Ahrweiler mit dem Tierheim in Remagen, den Tierschutzverein Andernach und den Bundesverband Gemeinschaft Deutscher Tierrettungsdienste. Sie alle wurden stellvertretend für die vielen Tierschützer und -retter geehrt, die nach der Hochwasserkatastrophe im Einsatz waren, um Tierhaltern und Tieren zu helfen. Tierschutzpräsident Thomas Schröder sagte bei der Veranstaltung, die Tierretter hätten Übermenschliches geleistet und selbst auch Traumatisches erlebt. Mit der Auszeichnung wolle man noch einmal auf die Not der Menschen und Tiere in den Flutgebieten hinweisen, damit sie nicht aus der öffentlichen Wahrnehmung verschwänden.

+++ Dehoga: Ahrtal soll beste Touristenregion im Land werden +++
14:30 Uhr

Der rheinland-pfälzische Hotel- und Gaststättenverband DEHOGA fordert, dass das Ahrtal zu besten Touristendestination in Rheinland-Pfalz aufgebaut wird. Verbandspräsident Gereon Haumann sagte, in dem bekannten Rotweingebiet müssten Hotels und Gaststätten innovativ aufgebaut werden, mit erneuerbaren Energien und moderner Digitaltechnik. Mit Blick auch auf die Lage vieler Touristikbetriebe direkt an der Ahr forderte Haumann für die Zukunft den "weltbesten Hochwasserschutz". Hierzu beizutragen, sei die "verdammte Pflicht" des Staates, so Haumann. Im Ahrtal sind bis zu 80 Prozent der Hotels und Gaststätten von der Flutkatastrophe betroffen.

+++ Flut kostet Versicherer bis zu zehn Milliarden Euro +++
14:15 Uhr

Die Flutkatastrophe in Deutschland dürfte die Versicherungsbranche nach Einschätzung der Hannover Rück noch deutlich teurer zu stehen kommen als gedacht. Nach den ersten Sondierungen beim Branchentreffen in Baden-Baden könne man "davon ausgehen, dass der Schaden eher an zehn Milliarden als an neun Milliarden Euro herankommt", sagte der Deutschlandchef des weltweit drittgrößten Rückversicherers, Michael Pickel. Der deutsche Versichererverband GDV hatte seine Prognose für die Schäden zuletzt auf rund sieben Milliarden Euro angehoben. Inzwischen sei aber klar, dass die Schäden an Autos etwa zwei- bis dreimal so hoch lägen wie üblich, sagte Pickel. Beim Hausrat beschädigter Häuser sei oft nichts mehr zu retten, so dass die vollen Schadensummen fällig würden. Und bei vielen Häusern zeige sich erst nach und nach, ob sie noch zu reparieren seien oder abgerissen werden müssten.

+++ Wasserversorgung für Dernau, Mayschoß und Rech steht +++
12:00 Uhr

Die Wasserversorgung im Ahrtal für die Orte Dernau, Mayschoß und Rech ist gesichert. Das teilte der Wasserversorger im Zweckverband Eifel-Ahr SWB Regional mit. Über eine Notleitung seien die letzten beiden Hochbehälter angeschlossen worden. Bisher waren diese Hochbehälter aufwändig durch Tankfahrzeuge befüllt worden. Trotz der Notleitung soll laut Wasserversorger sparsam mit dem Wasser umgegangen werden, da viele Systeme noch nicht derselben Qualität entsprächen wie vor der Flut. Auch das Abkochgebot bleibe in einigen Gemeinden bestehen.

+++ So sieht es heute in Walporzheim aus +++
10:15 Uhr

Walporzheim ist von der Flut Mitte Juli schwer getroffen worden. Wir besuchen den Stadtteil von Bad Neuenahr-Ahrweiler drei Monate nach der Katastrophe.

+++ Keine Arbeit mehr für Freiwillige in Schuld +++
9:15 Uhr

Die Aufräumarbeiten für freiwillige Helfer in Schuld im Ahrtal sind größtenteils abgeschlossen. Der Bürgermeister der von der Flut betroffenen Ortsgemeinde, Helmut Lussi, sagte dem SWR, es sei fast alles getan, was freiwillige Helfer tun könnten. Er habe deswegen darum gebeten, dass die Helfer nun in anderen Teilen des Ahrtals eingesetzt werden. Ab Montag werde es aus diesem Grund auch kein kostenloses Essen mehr in Schuld geben. Lussi dankte den vielen freiwilligen Helfern. Ohne sie sei noch lange nicht an einen Wiederaufbau zu denken.

+++ Grüne wollen zur Flutkatastrophe Vergleiche mit NRW ziehen +++
4:00 Uhr

Im Untersuchungsausschuss des rheinland-pfälzischen Landtags zur Flut im Ahrtal wollen die Grünen auch das Katastrophenmanagement in Nordrhein-Westfalen zum Thema machen. "Das oberste Ziel von Aufklärung muss immer sein, es in Zukunft besser zu machen", sagte der Fraktionsvorsitzende Bernhard Braun. "Beispielsweise wollen wir im Untersuchungsausschuss Vergleiche ziehen mit dem Nachbarland Nordrhein-Westfalen und vor allem auch untersuchen, wie die Einsätze in der Katastrophennacht und danach mit dem Bund und anderen Ländern koordiniert werden konnten." Der Untersuchungsausschuss nahm am 1. Oktober in nichtöffentlicher Sitzung seine Arbeit auf. Einen Termin für die zweite Sitzung gibt es bislang nicht.

+++ Mehr als 300 Eigentumsdelikte nach Flutkatastrophe angezeigt +++
3:30 Uhr

Rund 310 Eigentumsdelikte sind in den ersten drei Monaten nach der Flutkatastrophe im Kreis Ahrweiler bei der Polizei angezeigt worden. In rund zehn Fällen wurden den Angaben nach Werkzeuge oder Arbeitsgeräte wie beispielsweise Stromaggregate oder Anbauteile für Arbeitsmaschinen gestohlen. Insgesamt seien 81 Tatverdächtige ermittelt und mehr als 70 Straftaten aufgeklärt worden.

+++ Dehoga berichtet über Auswirkungen der Flut auf den Tourismus +++
3:00 Uhr

Erst Lockdown wegen Corona, dann die Flutkatastrophe: Das Hochwasser Mitte Juli hat im Ahrtal auch das Gastgewerbe und die Hotellerie hart getroffen. Über die Auswirkungen des Hochwassers auf den Tourismus berichtet am Montag (10.30 Uhr) der Hotel- und Gaststättenverband Dehoga in Rheinland-Pfalz in Bad Neuenahr-Ahrweiler. Auch betroffene Unternehmer aus der Flutregion sollen zu Wort kommen.

Kreis Ahrweiler

Nach Flutkatastrophe in Rheinland-Pfalz Was Betroffene zum Antrag auf Soforthilfe wissen müssen

Ab sofort können Betroffene der Hochwasserkatastrophe Soforthilfe beantragen. Alle Infos zum Antrag gibt es hier:

Rheinland-Pfalz

Finanzhilfe für Menschen in Hochwassergebieten Rheinland-Pfalz zahlt bis zu 3.500 Euro Soforthilfe pro Haushalt

Das rheinland-pfälzische Kabinett hat Soforthilfen für die Betroffenen in den Krisenregionen beschlossen. Laut Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) soll das Geld schnell und unbürokratisch ausgezahlt werden.

Landkreis Ahrweiler

Überschwemmungen in Rheinland-Pfalz Wie das Hochwasser in der Eifel so katastrophal werden konnte

Binnen weniger Stunden haben sich kleine Flüsse in der Eifel in reißende Ströme verwandelt. Dass das Hochwasser so schnell so katastrophal werden konnte, hat mehrere Ursachen.

Ahrweiler

HOCHWASSER-KATASTROPHE IN RHEINLAND-PFALZ Diese fünf Dinge sollten Sie wissen, wenn Sie helfen wollen

Nach dem Hochwasser laufen die Aufräumarbeiten im Ahrtal auf Hochtouren. Wir haben zusammengefasst, wie auch Sie jetzt helfen können - vor Ort oder mit Spenden.

Aktuelle Berichte, Videos und Reportagen Dossier: Leben nach der Flutkatastrophe

Die Flutkatastrophe an der Ahr und in der Region Trier liegt fast drei Jahre zurück. Manches ist repariert oder wiederaufgebaut, doch vieles noch lange nicht geheilt. Das ist der aktuelle Stand.

Rheinland-Pfalz

Rekonstruktion einer Katastrophe Was ist in der Flutnacht passiert? - Ein Protokoll

Knapp ein Jahr nach der Jahrhundertflut im Ahrtal hat der Untersuchungsausschuss viele Zeugen befragt, um Klarheit zu gewinnen: Wie konnte es zu einer solchen Katastrophe kommen?

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SWR