Die Lage im Flutgebiet

Mittwoch, 24. November

Stand

Die Aufräumarbeiten nach der Hochwasserkatastrophe Mitte Juli kommen voran. Bis zur Normalität ist es aber noch ein langer Weg. Unterdessen ist auch die politische Aufarbeitung im Gange. Hier die aktuelle Lage:

+++ Untersuchungsausschuss Flutkatastrophe soll immer freitags tagen +++
17.45 Uhr

Der Untersuchungsausschuss zur Flutkatastrophe in Rheinland-Pfalz soll nach dem Willen der Ampel-Fraktionen in der Regel jeden Freitag tagen, wie der SPD-Abgeordnete Nico Steinbach am Mittwoch in Mainz ankündigte. Die drei Fraktionen wollen auch beantragen, eine Reihe von Sachverständigen zu Themen wie Bodenbeschaffenheit, Wettervorhersage und Geologie zu befragen. Für die Sitzung am 20. Dezember schlagen die drei Fraktionen einen öffentlichen Vor-Ort-Termin im Ahrtal vor. Über die Anträge und das Arbeitsprogramm entscheidet das Gremium an diesem Freitag in nicht-öffentlicher Sitzung.

+++ Viele Weihnachtsgeschenke für Kinder im Ahrtal +++
16:30 Uhr

Zwei Frauen aus dem Donnersbergkreis und dem Kreis Alzey-Worms haben für die Kinder aus dem Ahrtal eine Weihnachtsaktion ins Leben gerufen. Mittlerweile türmen sich bereits meterhohe Geschenkeberge in der Alten Dorfschule in Bechenheim im Kreis Alzey-Worms. Die sollen in den kommenden Wochen an 7.500 Kinder im Ahrtal verteilt werden. Die erste Fahrt mit einem Lkw voller Geschenke startet schon an diesem Wochenende.

+++ Zahlreiche Adventsaktionen für Ahrtal-Bewohner +++
16:15 Uhr

Für die vom Hochwasser betroffenen Menschen im Ahrtal haben freiwillige Helfer aus Deutschland vor Weihnachten viele Advents-Aktionen organisiert. Dabei geht es etwa um Weihnachtsbäume, Adventsmärkte, Wichtel-Aktionen oder Glühweinabende im Tal. Mancherorts geht es direkt am ersten Adventswochenende los.

Dienstag, 23. November

+++ Erste Tiny Houses in Altenahr aufgestellt +++
15:45 Uhr

Im Altenahrer Stadtteil Krälingen stehen die ersten zehn mobilen kleinen Häuser, so genannte Tiny Houses. Bis zu 250 Personen könnten hier untergebracht werden. Die Holzhäuser haben 34 Quadratmeter Grundfläche und verfügen laut Bürgermeisterin Cornelia Weigand (parteilos) über eine kleine Terrasse. Jedes Haus habe eine Küche, Schlaf- und Wohnzimmer sowie ein Bad mit Dusche, Waschbecken und WC. Altenahr habe 64 Häuschen bestellt, jedes koste einschließlich der Nebenkosten rund 100.000 Euro. Das Geld dafür komme von der Aktion "Deutschland hilft". In ein bis zwei Wochen sollen die ersten Familien einziehen.

+++ DRK verteilt 3,3 Millionen Euro an Hochwasser-Betroffene +++
12:30 Uhr

Das Rote Kreuz in Rheinland-Pfalz (DRK) hat mithilfe von Spenden über 3,3 Millionen Euro an vom Hochwasser betroffenen Menschen verteilen können. Bis Ende September seien mit dem DRK-Soforthilfeprogramm "Kita- und Schulstarter" rund 850.000 Euro in die Regionen Ahrweiler, Bitburg-Prüm, Trier-Saarburg und Vulkaneifel gelaufen. Die DRK-Finanzhilfen II starteten im Oktober, meist in Form von Haushaltsbeihilfen, besonders für ältere und bedürftige Menschen. Sie ermöglichen laut DRK eine einmalige unbare Auszahlung von maximal 500 Euro pro Haushalt. Für jede weitere Person des Haushalts könnten jeweils weitere maximal 250 Euro ausgezahlt werden, höchstens jedoch 1.500. Bei Härtefällen könnten bis zu 5.000 Euro gezahlt werden.

+++ Enquete-Kommission tagt zum zweiten Mal +++
3:30 Uhr

Die Enquete-Kommission des Landtags zur Flutkatastrophe im nördlichen Rheinland-Pfalz tagt heute zum zweiten Mal. Innenstaatssekretär Randolf Stich (SPD) will einen Überblick über den Katastrophenschutz in Deutschland geben. Die Kommission hat sich zum Ziel gesetzt, Handlungsempfehlungen für eine bessere Vorsorge und besseren Schutz der Menschen bei Unwetterkatastrophen zu erarbeiten. Im Mittelpunkt stehen die Themen Katastrophenschutz, Hochwasser- und Klimaschutz. Elf Abgeordnete aller sechs Fraktionen wollen gemeinsam mit der Unterstützung von Fachleuten Gründe, Ablauf und Folgen der verheerenden Flut von Mitte Juli untersuchen. Auf dieser Grundlage sollen Empfehlungen erarbeitet werden, wie beispielsweise künftig Warn- und Meldesysteme verbessert werden können.

+++ Pop-Up-Malls in Bad Neuenahr-Ahrweiler teurer als erwartet +++
1:00 Uhr

Der Betrieb der beiden Pop-Up-Malls in Bad Neuenahr-Ahrweiler wird teurer als gedacht. Im Stadtrat gestern Abend informierte die Verwaltung über ungeplante Kosten. Unter anderem sei es nicht möglich gewesen, den Heizöl-Verbrauch einzuschätzen. Wie viel genau die provisorischen Einkaufszentren die Stadt am Ende kosten werden, sei derzeit noch nicht zu sagen. Zunächst waren für die zwei Pop-Up-Malls in Bad Neuenahr und Ahrweiler rund 670.000 Euro eingeplant worden. Das Projekt ist zunächst auf zehn Monate angelegt. Bis dahin soll die von der Flut zerstörte Innenstadt wieder saniert sein.

+++ Bad Neuenahr-Ahrweiler zieht wieder Abschlagsbeträge für Wasser und Abwasser ein +++
0:30 Uhr

Die Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler wird nach eigenen Angaben Ende des Monats die fälligen Abschlagsbeträge für Wasser und Abwasser einziehen. Auch die Gewerbesteuer werde dann abgebucht. Wegen der Flutkatastrophe hatte die Stadt die geplanten Abbuchungen zunächst ausgesetzt. Gästebeitrag und Zweitwohnungssteuer sollen nach Angaben der Verwaltung weiter ausgesetzt bleiben.

Kreis Ahrweiler

Nach Flutkatastrophe in Rheinland-Pfalz Was Betroffene zum Antrag auf Soforthilfe wissen müssen

Ab sofort können Betroffene der Hochwasserkatastrophe Soforthilfe beantragen. Alle Infos zum Antrag gibt es hier:

Rheinland-Pfalz

Finanzhilfe für Menschen in Hochwassergebieten Rheinland-Pfalz zahlt bis zu 3.500 Euro Soforthilfe pro Haushalt

Das rheinland-pfälzische Kabinett hat Soforthilfen für die Betroffenen in den Krisenregionen beschlossen. Laut Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) soll das Geld schnell und unbürokratisch ausgezahlt werden.

Landkreis Ahrweiler

Überschwemmungen in Rheinland-Pfalz Wie das Hochwasser in der Eifel so katastrophal werden konnte

Binnen weniger Stunden haben sich kleine Flüsse in der Eifel in reißende Ströme verwandelt. Dass das Hochwasser so schnell so katastrophal werden konnte, hat mehrere Ursachen.

Ahrweiler

HOCHWASSER-KATASTROPHE IN RHEINLAND-PFALZ Diese fünf Dinge sollten Sie wissen, wenn Sie helfen wollen

Nach dem Hochwasser laufen die Aufräumarbeiten im Ahrtal auf Hochtouren. Wir haben zusammengefasst, wie auch Sie jetzt helfen können - vor Ort oder mit Spenden.

Aktuelle Berichte, Videos und Reportagen Dossier: Leben nach der Flutkatastrophe

Die Flutkatastrophe an der Ahr und in der Region Trier liegt bald vier Jahre zurück. Einiges ist repariert oder wiederaufgebaut, aber vieles noch lange nicht geheilt. Das ist der aktuelle Stand.

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Rekonstruktion einer Katastrophe Was ist in der Flutnacht passiert? - Ein Protokoll

Etwa zwei Jahre nach der Jahrhundertflut im Ahrtal dauert der Wiederaufbau noch immer an. Wie konnte es zu einer solchen Katastrophe kommen? Noch immer gibt es offene Fragen.

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Autor/in
SWR