Helfer des Technischen Hilfswerks (THW) errichten eine Behelfsbrücke für die Ahr, die schon in wenigen Tagen eine Brücke, die an gleicher Stelle vom Hochwasser total zerstört wurde, ersetzen soll.  (Foto: dpa Bildfunk, picture alliance/dpa | Thomas Frey)

Starkregen und Überschwemmungen

Hochwasser-Blog zum Nachlesen (Freitag, 23.Juli)

Stand

Nach der Hochwasserkatastrophe vor allem im Norden des Landes wird das ganze Ausmaß deutlich. Die Zahl der Toten steigt und viele Menschen werden weiter vermisst.

Freitag (23. Juli)

+++ ARD-Benefiz-Tag sammelt 16,5 Milionen Euro für Flutopfer +++
23:30 Uhr

Beim ARD weiten Benefiz-Tag zugunsten der Hochwasseropfer sind insgesamt 16.538.000 Euro gespendet worden. Allein die Live-Show am Abend brachte mehr als sechseinhalb Millionen Euro für den Wiederaufbau der Katastrophen-Regionen ein. Tagesthemen Moderator Ingo Zamperoni führte durch den Abend und sprach mit Seelsorgern und Betroffenen. Einige schilderten dramatische Szenen und brachten private Aufnahmen der Katastrophen-Nacht mit. Viele verloren Familie, Freunde und Nachbarn in den Fluten. An der Spenden-Hotline saßen unter anderem der Tagesschau Chef-Sprecher Jens Riewa, Radio-Moderatoren der ARD Hörfunk-Wellen und Schauspielerinnen und Schauspieler. Sie nahmen Anrufe aus der ganzen Nation entgegen. Eine halbe Million Euro Spenden gab es allein von der deutschen Fernsehlotterie. Sänger Peter Maffay übergab einen Spendenscheck in Höhe von einer Million Euro. Ein Zeichen der Solidarität setzten beim ARD-Benefiz-Abend auch Künstler wie Rea Garvey, Sarah Connor, Herbert Grönemeyer, Roland Kaiser und Yvonne Catterfeld.

+++ Landesregierung: Über 10 Millionen Euro Spenden für Flutopfer +++
19:30 Uhr

Auf dem Spendenkonto der Landesregierung sind nach Angaben des rheinland-pfälzischen Finanzministeriums (Stand: 17 Uhr) mittlerweile über 10,3 Millionen Euro von bislang 60.000 Spendern eingegangen.Die Flut in der vergangenen Woche hat mindestens 467 Gebäude mitgerissen, darunter mindestens 192 Wohnhäuser. Von den 4.200 Gebäuden entlang der Ahr sind geschätzt mehr als 3.000, also mehr als 70 Prozent aller Gebäude, beschädigt worden. Mindestens 17.000 Menschen haben ihr Hab und Gut verloren.

+++ CDU will Krisenstab mit Bundeswehr-Personal aufstocken +++
19:15 Uhr

Der CDU-Fraktion-Vorsitzende im rheinland-pfälzischen Landtag, Christian Baldauf, schlägt vor, den Krisenstab des Landes mit Personal der Bundeswehr aufzustocken. Bundeswehr-Angehörige, die bereits in Katastrophengebieten im Einsatz waren, könnten die Arbeit des Landeskrisenstabs mit ihrem Sachverstand ergänzen. "Das Know-how der Bundeswehr-Führungskräfte, beispielsweise wenn es um Kommunikation, Koordination von Hilfsgütern oder Helferinnen und Helfern geht, wäre eine wichtige Unterstützung für den Krisenstab des Landes, der seit mehr als einer Woche im Dauereinsatz ist", sagte Baldauf.

+++ US-Soldaten helfen in Hochwassergebieten +++
19:00

US-Soldaten helfen in den Hochwassergebieten, die Infrastruktur wieder aufzubauen. Das teilte das rheinland-pfälzische Innenministerium mit. Es handle sich um Pioniere, die mit Geräten und Fahrzeugen Brücken setzten oder legten. Der Einsatz sei in Abstimmung mit dem Bundesverteidigungsministerium als zweckmäßig erachtet worden, hieß es. Bereits vergangene Woche hatten US-Soldaten aus Spangdahlem geholfen, in Nachbarorten Sandsäcke gegen das Hochwasser zu stapeln.

+++ Deutschland führt "Cell Broadcast"-Warnsystem ein +++
18:00 Uhr

Deutschland führt das sogenannte Cell Broadcasting als Katastrophenwarnsystem ein. Bundesinnenminister Horst Seehofer sagte dem ARD-Hauptstadtstudio, dass er dies in Auftrag gegeben habe. Dabei handelt es sich um ein Warnsystem per SMS. Der CSU-Politiker betonte, er betrachte das System als Ergänzung zu den bestehenden Warnmitteln: "Die Warnung der Bevölkerung muss klappen, auf allen Kanälen."

+++ Krankenhaus Maria Hilf spätestens in vier Wochen in Vollbetrieb +++
17:45 Uhr

Das Krankenhaus Maria Hilf in Bad Neuenahr-Ahrweiler soll voraussichtlich in zwei bis vier Wochen wieder in den Vollbetrieb gehen. Ein Sprecher der Marienhaus GmbH sagte dem SWR, man hoffe, dass bis dahin Stromzufuhr, Frischwasser und Abwasser wieder geregelt seien. Derzeit laufe das Krankenhaus nach dem Hochwasser im Notfallbetrieb und biete zusätzlich in einem Container eine Versorgung durch Ärztinnen und Ärzte und medizinisches Fachpersonal an.

+++ Eifeldorf Echtershausen nicht mehr von der Außenwelt abgeschnitten +++
17:00 Uhr

Der Ort Echtershausen im Kreis Bitburg- Prüm ist nach der Flutkatastrophe wieder über die Straße erreichbar. Das teilte der Landesbetrieb Mobilität in Gerolstein mit. Wassermassen hatten die Hauptzufahrtsstraße des Ortes, die über den Fluss Prüm führt, weggerissen. Die Brücke steht zwar noch, konnte aber nicht mehr befahren werden. Die problematischen Stellen wurden nach Angaben des Landesbetriebs Mobilität nun geschottert. Damit ist Echtershausen wieder über seine normale Zufahrt erreichbar. In den vergangenen Tagen kam man nur mit Geländefahrzeugen über Waldwege in den 100-Einwohner-Ort hinein. Donnerstag und Freitag nächste Woche wird die Straße asphaltiert und deshalb vorübergehend wieder gesperrt.

+++ Land möchte nach Unwetter-Katastrophe weniger Geflüchtete aufnehmen +++
16:00 Uhr

Staatssekretär David Profit (Grüne) habe das Bundesinnenministerium und das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) gebeten, die Zuteilung von Asylbewerbern bis zum Jahresende um die Hälfte zu reduzieren, teilte das Mainzer Integrationsministerium am Freitag mit. Das Land stoppte zugleich die Weiterverteilung von Asylbewerbern in die vom Hochwasser betroffenen Kreise. Die Entscheidung soll eine wohnortnahe Unterbringung von Hochwasser-Opfern erleichtern und das Verwaltungspersonal entlasten, um Aufgaben zur Katastrophen-Bewältigung zu übernehmen. Nach dem Willen des Landes werden dem Landkreis Ahrweiler auf unbestimmte Zeit keine weiteren Flüchtlinge mehr zugewiesen. In den Nachbarkreisen Mayen-Koblenz, Cochem-Zell, Neuwied, Vulkaneifel und dem Eifelkreis Bitburg-Prüm sowie der Stadt Koblenz gilt dies zunächst bis zum 1. Oktober. Danach werde die Lage neu bewertet.

+++ 5.000-Euro-Soforthilfe für betroffene Unternehmen +++
15:30 Uhr

Die Landesregierung stellt für die von der Flutkatastrophe betroffenen Unternehmen Soforthilfe zur Verfügung, um die Räumung und Reinigung zu unterstützen. Das gaben Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) und Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt (FDP) bekann. Die Höhe der Soforthilfe beträgt 5.000 Euro. Auch Firmen seien in ihrer Existenz bedroht: Ladenlokale, Werkstätten, landwirtschaftliche Betriebsgüter – vieles sei zerstört. Daher habe man heute die Soforthilfen beschlossen. Sie sei "ein erster Schritt, um den Unternehmen kurzfristig Liquidität zur Verfügung zu stellen, unbürokratisch und schnell".

+++ Deutscher Tierschutzbund hilft Tierrettern und Tieren im Hochwassergebiet +++
15:15 Uhr

Der Deutsche Tierschutzbund unterstützt die Tierschützer, die seit Tagen im Hochwasser-Katastrophengebiet im Einsatz sind, finanziell und logistisch. Mitarbeiter des Verbandes waren am Donnerstag dort, um sich einen Überblick über die Lage zu verschaffen und konkrete Hilfsmaßnahmen zu besprechen. Mit Schlafcontainern, einem Sanitärcontainer und weiteren Hilfsmitteln baue der Verband die Grundversorgung der Tierretter im Hochwassergebiet an der Ahr mit auf, wie er am Freitag mitteilte. Zudem hat der Bund heute eine zentrale Hotline für Notfälle freigeschaltet, über die Betroffene rund um die Uhr an Anlaufstellen wie Tierrettungsorganisationen oder Tierärzte vermittelt werden.

+++ Polizei warnt vor betrügerischen Spendensammlern +++
15:00 Uhr

Ein möglicherweise solcher war am Donnerstag in Schwedelbach (Kreis Kaiserslautern) unterwegs. Das hat das Polizeipräsidium Westpfalz mitgeteilt. Einer Zeugin sei der unbekannte Mann gegen 12:30 Uhr unweit des Bahnhofs aufgefallen, als er um "Spenden für die Flutopfer" bat. Sie sei stutzig geworden, weil der Unbekannte zwar - vom Aussehen her - die Kleidung eines bekannten Hilfsdienstes trug, jedoch offensichtlich alleine und ohne Fahrzeug unterwegs war. Als sie daraufhin bei der Zentrale der Hilfsorganisation anrief und nachfragte, erfuhr die Dame, dass es generell keine "Von-Haus-zu-Haus"-Spendensammlungen mehr gebe. Demzufolge war der Unbekannte nicht im Auftrag des Hilfsdienstes unterwegs. In diesem Zusammenhang weist die Polizei darauf hin, dass es gerade in der aktuellen Situation wichtig sei, aufzupassen, wem man sein Geld anvertraue. Sonst würden Spenden in die falschen Hände geraten.

+++ Mittlerweile 132 Menschen tot geborgen ++
14:30 Uhr

Im rheinland-pfälzischen Hochwasser-Katastrophengebiet sind inzwischen 132 Menschen tot geborgen worden - noch einmal vier mehr als am Donnerstag. Das teilte die Polizei mit. Noch immer würden 149 Menschen vermisst. 766 Menschen seien verletzt worden.

Ahrweiler, Antweiler, Altenahr, Schuld, Insul, Bad Neuenahr-Ahrweiler

SWR-Datenanalyse zur Flutkatastrophe an der Ahr Noch ein Vermisster - Aktuelle Daten und Fakten

Mehr als 130 Tote, Tausende sind obdachlos. Hunderte Gebäude sind weggerissen. Satellitenbilder zeigen annähernd, wie groß die Zerstörung an der Ahr ist. Eine SWR-Datenanalyse.

+++ Vorbereitungen auf erneute Unwetter +++
14:15 Uhr

Die Schäden der Flutkatastrophe sind noch allgegenwärtig und schon kündigt sich das nächste Unwetter an. Für das Wochenende sagen die Meteorologen wieder Gewitter und Starkregen voraus - wenn auch nicht in dem Ausmaß wie vor zehn Tagen. Trotzdem könnte das Wetter zum Problem für die Hochwassergebiete in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen werden. Denn dort sind die Böden noch nass und die Kanalisationen vielerorts nicht intakt. Wir bereiten sich Einsatzkräfte und Anwohner auf die erneuten Unwetter vor?

Rheinland-Pfalz

Flutkatastrophe in Rheinland-Pfalz Wie werden die Menschen in Rheinland-Pfalz vor Unwettern gewarnt?

Die Schäden der Flutkatastrophe in Rheinland-Pfalz sind noch allgegenwärtig - und da stellt sich besonders die Frage: Wie können sich die Menschen über künftige Unwetter in ihrer Region informieren?

+++ SWR-Datenanalyse: Zerstörung an der Ahr +++
14:00 Uhr

Fast 200 Hektar Fläche wurden entlang der Ahr überflutet. Fast 500 Gebäude zerstört, mehr als 3.000 beschädigt. Datenjournalisten des SWR haben Satellitenbilder ausgewertet, um eine erste Einschätzung zu geben, wie groß das Ausmaß der Schäden im Hochwassergebiet an der Ahr ist.

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SWR-Datenanalyse zur Flutkatastrophe an der Ahr Noch ein Vermisster - Aktuelle Daten und Fakten

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+++ Schweitzer: Mobilfunk im Hochwassergebiet zu 90 Prozent wieder da +++
13:30 Uhr

Rund 90 Prozent der ausgefallenen Mobilfunkkommunikation im rheinland-pfälzischen Hochwasser-Katastrophengebiet ist laut Digitalministerium wiederhergestellt. "Jeden Tag gelingt es, die Mobilfunkversorgung weiter zu verbessern", sagte Minister Alexander Schweitzer (SPD). Allerdings gebe es in einigen besonders schwer getroffenen Ortschaften an der Ahr auch aktuell noch Probleme mit der Mobilfunkkommunikation. Ursache der ausgefallenen Mobilfunktionen in den vom Unwetter betroffenen Regionen ist nach Angabe der Provider vor allem die ausgefallene Stromversorgung der Mobilfunkstationen.

+++ THW-Vizepräsidentin für verstärkten Einsatz von Sirenen +++
13:15 Uhr

Die Vizepräsidentin des Technischen Hilfswerks (THW), Sabine Lackner, hat gefordert, dass Warnsysteme für den Katastrophenfall optimiert werden müssten. So solle beispielsweise wieder verstärkt mithilfe der "guten, alten Sirene" auf Gefahren aufmerksam gemacht werden, erklärte Lackner am Freitag im SWR. Man habe gesehen, dass Telefon-, Strom- und Handynetze während der Flut zusammengebrochen seien. Eine Warn-App, die von vielen derzeit gefordert wird, wäre in einem solchen Fall nutzlos. Lackner geht davon aus, dass der Einsatz des Hilfswerks in den Hochwassergebieten in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen noch Wochen andauert.

+++ Trinkwasser knapp: Zweckverband Eifel Ahr untersagt jegliche Wasserverschwendung +++
12:15 Uhr

Wegen Trinkwasserknappheit hat der Zweckverband Eifel-Ahr jegliche Wasserverschwendung auch für nicht von der Flut betroffene Gebiete untersagt. Es dürften keine Autos gewaschen, keine Pflanzen gewässert und keine Pools befüllt werden, teilten die Stadtwerke Bonn Regional am Freitag mit. "Der Notstand ist noch nicht vorbei, außerdem brauchen wir ausreichend Wasser für mögliche Brandfälle." Verstöße würden geahndet. Wassersparen sei besonders in den Ortsgemeinden angesagt, in denen die Hochbehälter mit Wasserwagen befüllt werden, also in: Ahrbrück, Aremberg, Eichenbach, Fuchshofen, Hümmel, Ohlenhard, Reifferscheid, Rodder, Wershofen und Winnerath.

+++ Abkochgebot gilt nur für Bad Neuenahr-Ahrweiler, Altenahr und Adenau +++
12:00 Uhr

Das Abkochgebot für Leitungswasser in den Flutgebieten gilt nur für Bad Neuenahr-Ahrweiler und die Verbandsgemeinden Altenahr und Adenau. Das sagte eine Sprecherin der Stadt Remagen dem SWR. Sie widersprach damit Meldungen, dass im gesamten Kreis Ahrweiler das Leitungswasser abgekocht werden soll. Das sei so nicht ganz korrekt.

++ Schienenersatzverkehr an Ahrtalbahn und Eifelstrecke gestartet +++
11:00 Uhr

Nach der unwetterbedingten Sperrung der Ahrtalbahn und der Eifelstrecke soll ein Schienenersatzverkehr mit einem geregelten Fahrplan den bisherigen ungeregelten Busnotverkehr Schritt für Schritt ablösen. Das teilte der Zweckverband Schienenpersonennahverkehr (SPNV) mit. Für die Ahrtalbahn gibt es zwischen Remagen und Ahrweiler bereits seit Dienstag einen Schienenersatzverkehr im Halbstundentakt. Seit Donnerstag fahren ebenfalls Busse im Stundentakt im nördlichen Abschnitt der Eifelstrecke zwischen Euskirchen und Gerolstein. Seit heute gebe es einen stündlichen Schienenersatzverkehr auf dem südlichen Abschnitt der Strecke zwischen Gerolstein und Trier.

+++ Deutsche Bahn: Wiederaufbau der Strecken wird Jahre dauern +++
10:15 Uhr

Die Deutsche Bahn geht davon aus, dass es Jahre dauern wird, bis die durch das Hochwasser zerstörten Zugstrecken im Ahrtal und der Eifel wiederaufgebaut sein werden. DB-Vorstandsmitglied Volker Hentschel sagte, insgesamt sei an den Strecken und Bahnhöfen in Deutschland ein Schaden von schätzungsweise 1,3 Milliarden Euro entstanden.

Rheinland-Pfalz

Hochwasserkatastrophe in Rheinland-Pfalz Bahn rechnet mit jahrelangem Wiederaufbau in der Eifel

Die Hochwasserkatastrophe in der Eifel in der vergangenen Woche hat bei der Deutschen Bahn Schäden von mindestens 1,3 Milliarden Euro verursacht. Die Bahn rechnet damit, dass der Wiederaufbau teilweise Jahre dauern könnte.

+++ Mögliche neue Unwetter: Vorbereitungen laufen +++
09:15 Uhr

Nach Angaben des Landesfeuerwehrverbands wird gerade schweres Gerät in die Hochwasser-Region geschickt, um im Notfall unmittelbar einschreiten und Wege passierbar machen zu können. Die gute Nachricht sei, dass die Uferbereiche bereits in großen Teilen geräumt seien, sagte der Präsident des Verbandes, Frank Hachemer, im SWR. Menschen seien deswegen unmittelbar möglicherweise nicht mehr betroffen. Allerdings gebe es weiter viele Trümmer, die sich verfangen könnten. Die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion Trier kündigte an, dass gerade eine Einsatzplanung erarbeitet werde. Wegen verstopfter Kanalisation könne sich Wasser anstauen.

+++ Polizei Trier: Toter am Prümufer ist vermisster 71-Jähriger +++
09:00 Uhr

Bei dem am Mittwoch im Uferbereich der Prüm (Eifelkreis Bitburg-Prüm) tot aufgefundenen Mann handelt es sich nach Angaben der Polizei Trier um den vermissten 71-Jährigen aus Viersen in Nordrhein-Westfalen. Das hätten die rechtsmedizinischen Untersuchungen ergeben. Der Mann war vergangene Woche zu einem Campingplatz in Prüm gefahren, um nach seinem Wohnwagen zu schauen. Seitdem galt er als vermisst. Der 71-Jährige ist das erste Todesopfer der Hochwasser-Katastrophe in der Region Trier. Im Kreis Ahrweiler sind bislang 128 Menschen bei der Flutkatastrophe ums Leben gekommen.

+++ Hotline bietet psychische Hilfe nach Flutkatastrophe an +++
07:05 Uhr

Im Kreis Ahrweiler soll eine Hotline den Menschen helfen, ihre traumatischen Erfahrungen während der Flutkatastrophe zu verarbeiten. Ein Team von Psychologen aus dem nördlichen Rheinland-Pfalz hat das kostenlose Angebot erarbeitet. Es sei wichtig, den Menschen schnell Hilfe anzubieten, sagte der Leiter der Traumatherapeutischen Abteilung der Ehrenwallschen Klinik in Ahrweiler, Markus Schmitt. Jetzt, einige Tage nach der Katastrophe, kämen einige Menschen erstmals zur Ruhe. In dieser Zeit kämen viele Erinnerungen wieder hoch, die vorher verdrängt worden seien. Um langfristige Schäden in Grenzen zu halten sei es sinnvoll, sich von Experten am Telefon beraten zu lassen. Dort anrufen können auch Helfer, die ebenfalls oft erste Zeichen eines psychischen Traumas zeigten, sagte Schmitt dem SWR. Unter 0800 - 729 5 729 können sich Betroffene unter der Woche von 8 bis 17 Uhr beraten lassen.

+++ Nach Hochwasser: Mehr als zwei Millionen Euro Spenden in der Eifel +++
06:55 Uhr

Auf den Spendenkonten für die Opfer des Hochwassers im Eifelkreis Bitburg-Prüm, im Vulkaneifelkreis und der Verbandsgemeinde Trier-Land kamen bislang mehr als zwei Millionen Euro zusammen. Allein im Eifelkreis Bitburg-Prüm hat das Deutsche Rote Kreuz nach eigenen Angaben 1,2 Millionen Euro gesammelt. Von einem Euro bis 125.000 Euro an Einzelspenden sei alles dabei gewesen. Wie das Deutsche Rote Kreuz im Eifelkreis Bitburg-Prüm mitteilte, seien bereits etwa 80 Anträge auf Soforthilfe gestellt worden. Die Soforthilfe des Kreises von maximal 2.500 Euro pro Haushalt soll im Eifelkreis Bitburg-Prüm noch in dieser Woche an die Betroffenen ausbezahlt werden. Auf dem Spendenkonto der Bürgerstiftung des Vulkaneifelkreises sind nach Angaben der Kreisverwaltung mehr als 400.000 Euro eingegangen, die Verbandsgemeinde Trier-Land gibt etwa 580.000 Euro an. Darüber hinaus gibt es zahlreiche weitere Spendenaktionen.

+++ Bahn zieht Zwischenbilanz nach Flutkatastrophe +++
03:45 Uhr

Die Deutsche Bahn will um 8.00 Uhr eine Zwischenbilanz zu den Schäden durch die Flutkatastrophe in Rheinland-Pfalz und Nordrein-Westfalen ziehen. Zudem soll erläutert werden, wie es mit den Reparatur- und Wiederaufbauarbeiten weiter geht. Die schweren Unwetter in der vergangenen Woche und die folgenden Überschwemmungen hatten auch an der Infrastruktur der Bahn massive Schäden hinterlassen. Die Wassermassen haben nach Angaben der Deutschen Bahn allein sieben Regionalstrecken in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz so stark beschädigt, dass man sie neu bauen oder umfangreich sanieren muss. Gleise auf rund 600 Kilometern und 80 Bahnstationen seien betroffen.

+++ Keine technische Störung des Warnsystems +++
03.45 Uhr

Während der Unwetterkatastrophe im Westen Deutschlands hat es nach Angaben des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) keine technische Störung des Warnsystems des Bundes gegeben. Die Behörde wies darauf hin, dass im Katastrophenfall die regionalen Behörden eine Warnung auslösen und in das Modulare Warnsystem einspeisen müssten. "Wenn dieser Schritt nicht erfolgt, kann die Warn-App Nina keine Warnung an ihre Userinnen und User herausgeben", teilte das BBK mit.

+++ Klimaforscher sprechen von "Jahrhundertereignis" +++
03.30 Uhr

Die extremen Starkregenfälle, die in der vergangenen Woche in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen die Hochwasserkatastrophe auslösten, sind nach Einschätzung von Klimaforschern "mindestens als Jahrhundertereignis" einzustufen. In der am Donnerstag veröffentlichten klimatologischen Einordnung des Deutschen Wetterdienstes hieß es, an einer ungewöhnlich großen Zahl von Stationen im Westen von Deutschland seien bisherige Rekorde weit übertroffen worden.

+++ Grünen-Politikerin fordert zentralen Katastrophenschutz +++
03:15 Uhr

Nach der verheerenden Flutkatastrophe mit vielen Toten in Deutschland hat die Parlamentarische Geschäftsführerin der Grünen-Bundestagsfraktion, Britta Haßelmann, die Einrichtung einer Zentralstelle für Katastrophenschutz gefordert. "Es darf nicht sein, dass jede Kommune und jeder Landkreis und jede Landesregierung die Menschen in der Region unterschiedlich warnt und unterschiedlich gut Zugang zu den wichtigen Informationen im Katastrophenfall bietet", sagte sie der "Passauer Neuen Presse" (Freitagsausgabe). Es müsse eine bessere Koordination im Katastrophenschutz geben, sagte Haßelmann der Zeitung. "Wir wollen, dass der Bund in bestimmten Fällen besonderen Ausmaßes koordinierende Aufgaben übernimmt und Informationen steuert."

Aufräumen in den Hochwasserregionen Bund beschließt 200 Mio. Euro Soforthilfe - 100 Mio. Euro davon für RP

Knapp eine Woche nach der Hochwasserkatastrophe in Rheinland-Pfalz gehen die Suche nach Vermissten und die Aufräumarbeiten weiter. Die Bundesregierung beschloss eine Soforthilfe von 200 Millionen Euro, die Hälfte soll nach Rheinland-Pfalz gehen.

SWR Aktuell Rheinland-Pfalz SWR Fernsehen RP

Bad Neuenahr-Ahrweiler

Hochwasser-Katastrophe in Rheinland-Pfalz Zahl der Toten im Norden des Landes steigt auf 132

Die Zahl der Menschen, die bei der Flutkatastrophe im Norden von Rheinland-Pfalz ums Leben gekommen sind, ist auf nun 132 gestiegen. Das hat die Polizei am Freitag mitgeteilt.

Rheinland-Pfalz

Finanzhilfe für Menschen in Hochwassergebieten Rheinland-Pfalz zahlt bis zu 3.500 Euro Soforthilfe pro Haushalt

Das rheinland-pfälzische Kabinett hat Soforthilfen für die Betroffenen in den Krisenregionen beschlossen. Laut Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) soll das Geld schnell und unbürokratisch ausgezahlt werden.

Landkreis Ahrweiler

Überschwemmungen in Rheinland-Pfalz Wie das Hochwasser in der Eifel so katastrophal werden konnte

Binnen weniger Stunden haben sich kleine Flüsse in der Eifel in reißende Ströme verwandelt. Dass das Hochwasser so schnell so katastrophal werden konnte, hat mehrere Ursachen.

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SWR