Der Ministerrat hatte den Beschluss zuvor getroffen. "Die Entscheidung sei dem Ministerrat nicht leicht gefallen“, sagten Ministerpräsidentin Malu Dreyer und Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt. Nach Angaben des Wirtschaftsministeriums steht das Bewerbungskonzept von Neustadt an der Weinstraße unter dem Leitbild "Sprung ins Grüne“. Es lege einen Schwerpunkt auf eine ökologische Aufwertung der Naturräume und der Schaffung sozialer Angebote durch Freizeit- und Naherholungsbereiche für benachteiligte Stadtteile. Neustadt will unter anderem eine ehemalige Mülldeponie in eine Parklandschaft und einen Veranstaltungsort verwandeln und plant 26 Millionen Euro Kosten ein.
Insgesamt sechs Städte hatten sich beworben und ihre Konzepte vorgestellt: Mainz, Speyer, Neustadt an der Weinstraße, Bendorf, die Südeifel mit Bitburg sowie die Mittelmosel rund um Traben-Trarbach und Bernkastel-Kues.
"Sie alle können Landesgartenschau, auch wenn am Schluss nur eine Kommune den Zuschlag erhalten kann", hatte der Staatssekretär im rheinland-pfälzischen Wirtschaftsministerium, Andy Becht (FDP), gesagt.
Klimaschutz, Nachhaltigkeit, Zusammenarbeit als Kriterien vorgegeben
Als Bewertungskriterien nannte Becht vor einigen Wochen: Ideen für Klimaschutz und Nachhaltigkeit, Zusammenarbeit über die Grenzen einer Kommune hinaus, Beteiligung der Bevölkerung und Inklusion von Menschen mit einer Behinderung, Nachnutzungskonzepte sowie die Kommunalentwicklung aus dem eigenen Zentrum heraus.
"Städte, die nicht den Zuschlag erhalten werden, mögen sich bitte nicht als Verlierer sehen", sagte Becht. Die für die Bewerbung entwickelten Konzepte könnten als Fahrplan dienen, wie das Gemeinwesen weiter gestaltet werden könne.
Bewerber hatten unterschiedliche Ideen und Schwerpunkte
Mehrere Bewerber nannten verschiedenste Vorhaben wie die Entwicklung einer ehemaligen Housing Area der US-Streitkräfte in Bitburg, die Einrichtung einer "Moselmetro" als Linienverkehr mit solarbetriebenen Schiffen oder die Entsiegelung von Flächen der ehemaligen Kurpfalzkaserne in Speyer.
Bendorf wollte die Landesgartenschau zur "Circulaga 2027" für die Entwicklung einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft machen. Und Mainz wollte einen "Spaziergang von der römischen Vergangenheit in eine grüne Zukunft der europäischen Stadt" gestalten.