Tankrabatt und 9-Euro-Ticket als Ausgleich für hohe Energiepreise. Auch für die Menschen in Rheinland-Pfalz bietet das Angebot mehr als nur Einsparungen, meint Dirk Rodenkirch in seinem Kommentar.  (Foto: dpa Bildfunk, picture alliance / Panama Pictures | Christoph Hardt)

Kommentar zu 9-Euro-Ticket und Tankrabatt

Ein Sommer im Zeichen des Fahrspaßes

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Dirk Rodenkirch
Dirk Rodenkirch  (Foto: ARD-Hauptstadtstudio/Jens Müller )

Tankrabatt und 9-Euro-Ticket als Ausgleich für hohe Energiepreise. Auch für die Menschen in Rheinland-Pfalz bietet das Angebot mehr als nur Einsparungen, meint Dirk Rodenkirch in seinem Kommentar.

So, jetzt drei Monate lang alles voll günstig! Ob die Kombination aus 9-Euro-Ticket und Tankrabatt klimapolitisch sinnvoll ist oder einfach nur teuer - ganz egal. Dieser Sommer steht im Zeichen des Fahrspaßes. Der Staat lässt alle verbilligt durch den Sommer cruisen. Auch Besserverdiener. Für einige Milliarden Euro gibt es Freude an der Mobilität auf - fast - allen Strecken.

RLP

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In Eifel, Westerwald und Hunsrück etwa ist die Verlockung für die Menschen vermutlich besonders groß, endlich auf das großartige ÖPNV-Angebot in ihrer Region umzusteigen. Von Simmern nach Koblenz mit dem Bus beispielsweise dauert nur eine Stunde länger als mit dem Auto. Wer kann da für 9 Euro im Monat schon Nein sagen?

Tankrabatt als alternative Verlockung

Obwohl, alternativ lockt ja der Tankrabatt. Rund 35 Cent runter beim Literpreis für Benzin oder knapp 17 Cent beim Diesel. Da kann man das Gaspedal ein paar Wochen wieder richtig durchtreten. Wieso sollten passionierte Autofahrerinnen und Autofahrer diese wunderbare Gelegenheit mit langweiligen Fahrten in möglicherweise überfüllten Bussen und Bahnen vergeuden?

Knifflige Entscheidungen stehen also an. Es wird ein unerwartet spannender Sommer für viele auch in Rheinland-Pfalz. Hier liegen schließlich die Ferien fast komplett in der Fahrspaßzeit. Wer mag, kann den Umstieg auf Bus und Bahn im Arbeits- und im Urlaubsmodus testen. Das 9-Euro-Ticket sei eine Riesenchance, wirbt Bundesverkehrsminister Volker Wissing für den ÖPNV. Dieser könne nun zeigen, was er kann, so der rheinland-pfälzische FDP-Landeschef.

Milliarden könnten gut angelegt sein

Er hofft, dass dann künftig mehr Menschen sitzenbleiben in Bus und Bahn, auch nach Ende des Schnäppchentickets. Ganz im Sinne des Klimaschutzes und dem Ziel der Regierung, die Zahl der Bahn-Fahrgäste zu verdoppeln. Sollte das auch nur ansatzweise klappen, sind die paar Milliarden prima angelegt.

Das Problem: Stand heute zerfällt der Nahverkehr in Deutschland ab September wieder in seine Einzelteile, mit zahllosen Regeln und Tarifen. Gesucht wird deshalb dringend eine Nachfolge für das bundesweite 9-Euro-Ticket. Sonst steht der Sommer zwar im Zeichen des Fahrspaßes, der aber sehr bald wieder vergeht.

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