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Kommentar zum Lewentz-Rücktritt

"Der Kompass ist Lewentz und der SPD abhanden gekommen"

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Wie ist der Rücktritt von Innenminister Roger Lewentz einzuordnen, und was bedeutet er für die Landesregierung? Dazu ein Kommentar von SWR-Korrespondent Mathias Zahn.

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Roger Lewentz galt lange als unantastbar. Affären und Rücktrittsforderungen überstand der SPD-Strippenzieher praktisch unbeschadet. Als erfolgreicher Wahlkämpfer wusste Lewentz was die Menschen bewegt. Dieser Kompass ist ihm und der SPD mit der Flutkatastrophe abhandengekommen. Diese lässt sich nämlich nicht aussitzen wie die Affären um den Nürburgring oder den Flughafen Hahn. 135 Menschen sind gestorben. Die größte Katastrophe in Rheinland-Pfalz. Das erfordert Demut. Doch Lewentz‘ Worte wirkten zuletzt abgehoben und  zynisch. Auf den dramatischen Polizeivideos aus der Flutnacht wollte er keine Katastrophe erkennen, weil dort keine Toten zu sehen seien. Lewentz beteuerte heute, es tue ihm weh als gefühlskalt dargestellt zu werden. Zu einer Entschuldigung für persönliche Fehler und Fehleinschätzungen reichte es aber wieder nicht. Und Lewentz heutige Behauptung, es sei nichts vertuscht worden, wird noch zu belegen sein.

Nachdem der Innenminister als Schutzschild weg ist, wird sich die Opposition noch einmal verstärkt die Ministerpräsidentin vornehmen. Und nach Dreyers Verantwortung fragen. Der Untersuchungsausschuss hat inzwischen Fehleinschätzungen und Versäumnisse auf Landesebene nachgewiesen. Doch auch Malu Dreyer ist Fragen nach einer Entschuldigung bisher ausgewichen. Auf mich wirkt sie dabei seltsam kalt.

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Symbolbild: Malu Dreyer. (Foto: IMAGO, IMAGO / Future Image)

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