Erst gedrängelt, dann quer gestellt - auf der A61 bei Rheinböllen eskalierte ein Streit zischen zwei Autofahrern. (Foto: dpa Bildfunk, picture-alliance/ dpa/dpaweb | Marcus Führer)

Erst gedrängelt, dann Auto quergestellt

Streit zwischen Autofahrern auf A61 bei Rheinböllen eskaliert

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"Wildwest auf der Autobahn" - so beschreibt die Autobahnpolizei Gau-Bickelheim einen Einsatz in der Nacht zu Dienstag. Zwei Autofahrer waren sich auf der A61 in die Haare geraten.

Eine Polizistin, die nicht im Dienst und auf der Autobahn unterwegs war, hatte die Kollegen der Autobahnpolizei Gau-Bickelheim alarmiert: Es gebe eine heftige Auseinandersetzung zwischen zwei Autofahrern auf der A61 bei Rheinböllen (Rhein-Hunsrück-Kreis). Beide Streithähne fuhren auf den Rasthof Rheinböllen, um der Polizei ihre Version der Auseinandersetzung zu schildern. Bei den Beteiligten handelt es sich um einen 23-jährigen Fahrer eines Kleintransporters und einen 31-jährigen Autofahrer.

Nach Informationen der Polizei und einer der Beteiligten soll sich Folgendes abgespielt haben: Der 31-jährige Autofahrer und seine 39-jährige Lebensgefährtin waren beide jeweils im eigenen Wagen auf der A61 in Richtung Koblenz unterwegs. Die 39-Jährige berichtete dem SWR, dass sie vier Kinder im Alter zwischen 1 und 14 Jahren bei sich im Wagen gehabt habe.

Überholmanöver war Auslöser für Auseinandersetzung

Im Baustellenbereich der A61 bei Rheinböllen habe der 23-jährige Kleintransporterfahrer dann die Autofahrerin überholt, so die Polizei. Er sei mit mindestens 120 Stundenkilometern unterwegs gewesen, obwohl nur 60 erlaubt seien, erzählte die betroffene Frau dem SWR. Außerdem habe er die Lichthupe betätigt. Er sei sehr dicht aufgefahren, habe sie fast touchiert, so dass sie das Lenkrad nach rechts gerissen habe und beinahe gegen einen Betonpfeiler gefahren sei.

Diese Manöver brachte den Lebensgefährten der Frau dermaßen in Rage, dass dieser wiederum den 23-Jährigen überholte, vor ihm Schlangenlinien fuhr und immer langsamer wurde, um ihn zum Anhalten zu bewegen.

Auto quer auf die Autobahn gestellt

Da dies nicht klappte, bremste der 31-Jährige den Kleintransporterfahrer laut Polizei schließlich komplett aus und stellte sich mit seinem Auto quer auf die Autobahn. Er stieg aus und forderte auch den 23-Jährigen zum Aussteigen auf. Als dieser sitzenblieb, trat der 31-Jährige gegen die Autotür und beschädigte diese.

Anzeigen für beide Fahrer

Nach Angaben der Polizei müssen nun beide Männer mit Strafanzeigen rechnen: Der 31-jährige Autofahrer wegen gefährlichem Eingriffs in den Straßenverkehr und Sachbeschädigung, der 23-Jährige wegen Nötigung.

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SWR