Beratungsstelle Frau & Beruf

Wie durch Geld der EU tausenden Frauen geholfen wurde

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Autor/in
Christoph Bröder

Die EU ist für einige Menschen vielleicht nicht richtig greifbar. Dabei ist sie auch im Norden von Rheinland-Pfalz sichtbar, wenn man genauer hinschaut.

Zum Beispiel im Westerwald und der Region Koblenz, da gibt es seit 1998 die "Beratungsstelle Frau & Beruf". Und die wird unter anderem mit EU-Geldern gefördert und somit überhaupt erst ermöglicht. Denn die Beratung ist für die Frauen kostenfrei und es gibt keine Einschränkungen. Die Frauen können immer wieder kommen, wenn sie Hilfe benötigen.

Tausenden Frauen konnten die Beraterinnen bei ihren Sorgen und Problemen schon weiterhelfen, erklärt Berufsberaterin Anke Hollatz. "Ob Gesundheit, Trennung, Familienplanung oder Mobbing - alle diese Themen finden bei uns Platz und wir gehen sehr sorgsam damit um." Die Beratung eröffne Frauen neue Perspektiven bei der Berufswahl oder der Wahl des Arbeitgebers.

Beratungsstelle in fünf Landkreisen aktiv

Anke Hollatz und ihre Kollegin beraten Frauen in den Kreisen Altenkirchen, Neuwied, Rhein-Lahn, Mayen-Koblenz und dem Westerwaldkreis. Sie setzen sich etwa dafür ein, dass Frauen im Beruf gleichberechtigt sind oder dass sie angemessen bezahlt werden. Und auch dafür, dass die Frauen Familie und Beruf gut miteinander verbinden können.

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"Wir begleiten auch Frauen in fortgeschrittenem Alter, die nochmal ein Studium oder eine Ausbildung anfangen möchten", erklärt Hollatz. Das seien tolle Biografien von Frauen, die sie in den vergangenen Jahren begleitet hätten. Manche Frauen hätten mithilfe der Beratung sogar ihren Traumberuf gefunden.

Frauen nicht gleichberechtigt in Berufswelt

"Viele Frauen arbeiten heute noch unterhalb ihres Potenzials", sagt Anke Hollatz. Auch sei das ganze System immer noch vorrangig darauf ausgerichtet, dass der Mann der Hauptgeldverdiener ist. Mütter hätten es immer noch schwer, im Arbeitsmarkt Fuß zu fassen. All das sind Themenfelder, mit denen sich die Beratungsstelle "Frau & Beruf" befasst.

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Daraus ist vor einigen Jahren auch das Portal "Jobs for Moms" entstanden. Dort können arbeitssuchende Mütter gezielt Unternehmen finden, die besonders familienfreundlich ausgerichtet sind und auf die Bedürfnisse der Mütter eingehen.

Unternehmen, die etwa flexible Arbeitszeiten oder Home Office anbieten, damit die Mütter die Kinder zur Kita oder Schule bringen können. "Ohne EU-Mittel wäre all das nicht möglich. Das ist eine ganz komfortable Situation, die gar nicht oft genug in der Öffentlichkeit betont werden kann", ist Anke Hollatz überzeugt.

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