In Leutesdorf am Mittelrhein hat Winzer Gotthard Emmerich mit der Lese des Weißburgunders begonnen. Er blickt zufrieden auf die Presse aus der rund 1.500 Liter Traubensaft tropfen. Das ist der erste Weißburgunder, den die 12 Frauen und Männer am Vormittag abgeerntet haben.
Lange Liste an freiwilligen Helfern für die Weinlese
Die Liste an Helfern, die Winzer Emmerich bei der Weinlese unterstützen wollen, ist lang. "Ich telefoniere sie ab und wenn einer nicht kann, dann kann ich bei der Auswahl direkt den nächsten Helfer fragen", sagt Emmerich. "Wir sind froh, dass wir die vielen Helfer haben. Die Leute können hier sehen, wie der Weinbau wirklich funktioniert." Die Weinlese startet bereits früh morgens und das egal bei welchem Wetter.
"Die Menschen sind begeistert, dass sie diese Nachhaltigkeit, die wir hier leben, selbst miterleben können", sagt Winzer Emmerich. Seine Helferinnen und Helfer kommen aus der Umgebung und auch von weiter weg. Beate Schneider zum Beispiel kommt aus dem benachbarten Feldkirchen und kennt das Weingut.
"Das ist schön zu sehen, wie der Wein entsteht."
Viel frische Luft, nette Menschen und leckere Weintrauben
Zusammen mit den anderen helfenden Händen schneidet Beate Schneider in der Lage Leutesdorfer Gartenlay die reifen Trauben vorsichtig von den Reben ab. "Das ist schön zu sehen, wie der Wein entsteht. Wir helfen gerne - hier sind so viele nette Menschen", sagt Schneider. Auch wenn sie abends merken würde, was sie tagsüber getan hat, sei es toll, die reifen Trauben zu sehen und genau zu wissen, welchen Wein man nächstes Jahr bekommen würde, erzählt sie weiter.
Weinlese als Freizeit-Event
Sandra Köster aus dem Westerwald ist bei der Weinlese in Leutesdorf das erste Mal dabei. "Es hat keine zehn Minuten gedauert, da wurde ich in die Helferrunde schon herzlich aufgenommen. Es ist eine tolle Stimmung hier bei der Weinlese", erzählt Köster.
Für ihre Arbeit bei der Lese werden die Helfer unterschiedlich entlohnt. Sie können sich zwischen Wein und dem Mindestlohn entscheiden, so Winzer Emmerich. Zusätzlich gibt es als kleinen Bonus am Mittag noch ein selbst gekochtes Essen von seiner Frau.

Pro Tag zwölf Helfer bei der Weinlese
"Wir müssen mittlerweile einteilen, wer wann mit zur Lese geht. Ich kriege meine Helfer immer zusammen", sagt Emmerich. Die Obergrenze seien aber 12 Leute, denn größere Töpfe habe seine Frau nicht fürs Mittagessen.