Bunte Regenschirme schmücken für das Wasserspielefest den Marktplatz in Hachenburg.Ein Bobbycar-Parcours aus Heuballen ist aufgebaut und überall gibt es verschiedene Spielstationen, zum Beispiel Enten angeln oder mit Wasserpistolen auf Dosen schießen. Trotz der eher kühlen Temperaturen sind einige Kinder gekommen.
Unter ihnen auch Marlotta Kröll, sie ist eine von acht Kinderstadtdirektoren. Sie geht seit dem neuen Schuljahr in die vierte Klasse der Grundschule am Schloss Hachenburg. Marlotta erklärt, wie sie auf die Idee zu dem Fest gekommen ist: "Das war kurz von den Sommerferien und da wär’s ja mal witzig gewesen sich mal nass zu machen."
Kinderstadtdirektoren planen weitere Aktionen für 2024
Bei den monatlichen Treffen im Rathaus hat sie sich dann zusammen mit den anderen Kinderstadtdirektoren die Stationen ausgedacht und das Fest geplant. Ihre Amtskollegin Sahra Khawari sagt: "Wir sorgen für mehr Spaß in der Stadt!"
Auch Ideen für andere Aktionen wurden gesammelt, die nach Angaben der Stadt noch in diesem Jahr umgesetzt werden sollen. So wollen die Kinderstadtdirektoren auch noch einen Baum und Blumenzwiebeln pflanzen.
Kinder sollen über die eigenen Belange mitbestimmen
Stadtbürgermeister Stefan Leukel (parteilos) sagt, das Projekt solle Grundschüler an die Demokratie heranführen und ihnen die Möglichkeit geben, ihre Stadt mitzugestalten. "Ich glaube, es ist wichtig, die Kinder schon frühzeitig mitzunehmen und dass sie eine Stimme haben. Und die Stimme soll gehört werden."
Grundschüler wählen Kinderstadtdirektoren Kinder beraten den Stadtrat, was in Hachenburg passieren soll
In Hachenburg sollen Grundschüler dem Stadtrat Ideen vorschlagen, was besser werden sollte. Sie werden von "Kinderstadtdirektoren" vertreten - und lernen so auch etwas über Demokratie.
Im Unterricht wurden die Schülerinnen und Schüler im Vorfeld auf die Wahl als Kinderstadtdirektoren vorbereitet. Sie konnten Teams bilden und sich ein eigenes Wahlprogramm überlegen, das sie ihren Mitschülern dann vorstellten.
Kinder haben Spaß daran, Verantwortung zu übernehmen
Für die Kinder war das alles sehr aufregend, sagt Simone Leulleik. Ihre Tochter Mila wurde im Januar in das Gremium gewählt. "Ich finde es wichtig, dass die Kinder früh einbezogen werden in das Stadtgeschehen und politische Entscheidungen. Je früher man sie da heranführt, desto eher kann man ihr Interesse wecken."
Auch für den Viertklässler Rejan Berisha war die Wahl eine ganz besondere Erfahrung. Er freut sich, dass seine Mitschüler ihm das zutrauen, "da fühlt man sich auch mutig und stolz." Anfang 2025 muss er sein Amt aber abgeben. Denn dann werden wieder neue Kinderstadtdirektoren von den Hachenburger Grundschülern gewählt.