Trockenheit erhöht Brandgefahr und setzt Wäldern zu

Förster aus Mayen: "Waldbrandgefahr ist jetzt im Frühjahr am größten"

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Wochenlang hat es nicht mehr geregnet. Die Trockenheit setzt auch den Wäldern zu, vor allem junge Bäume brauchen Regen. Und die Waldbrandgefahr ist jetzt im Frühling am größten.

Der Leiter des Forstreviers der Stadt Mayen, Peter Göke, ist besorgt. Denn in diesem Frühjahr gab es bereits kleinere Brände in Waldgebieten Norden von Rheinland-Pfalz, zum Beispiel zwischen Kirburg und Mörlen im Westerwald. Dort hatte sich Unterholz auf einer Fläche von etwa 300 Quadratmeter entzündet. Warum, weiß die Polizei noch nicht.

Im Forstrevier Mayen, musste die Feuerwehr in diesem Jahr noch nicht wegen eines Brands ausrücken. Revierleiter Göke hofft, das es so bleibt. Zurzeit gelte im nördlichen Rheinland-Pfalz Waldbrandstufe 3. Das bedeute eine mittlere Waldbrandgefahr, sagt der 66-Jährige. In dieser Stufe dürfen öffentliche Feuerstellen und Grillplätze im Wald nicht genutzt werden.

Im Frühjahr kann sich schneller ein Feuer im Wald entzünden

Der erfahrene Förster fährt deshalb vor allem an den Wochenenden zu den Grillhütten im Stadtwald Mayen, um zu schauen, ob jemand ein Feuer gemacht hat - oder es noch vor hat. "Wir erklären den Menschen dann, warum Feuer im Wald gerade im Frühjahr so gefährlich ist", sagt Göke.

Der Grund: Dann haben die Bäume noch nicht alle Blätter und die Sonne kann ungestört auf den Boden scheinen. Trockene Äste, altes Gras oder Blätter können sich so schneller entzünden. Auch auf den Kahlflächen im Wald, da wo noch altes Schadholz oder altes Reisig liegt, kann sich jetzt im Frühjahr schneller ein Feuer ausbreiten. "Dann reicht eine weggeworfene Kippe oft schon aus", sagt Förster Göke.

Trockenheit macht jungen Bäumen zu schaffen

Die trockenen Waldböden sorgen aber nicht nur für mehr Brandgefahr, die Bäume haben mit den dauernden Wassermangel zu kämpfen. Besonders junge Bäume seien betroffen, sagt Peter Göke. Deshalb macht er sich gerade Sorgen um eine Fläche im Stadtwald, auf der vor Wochen junge Bäume gepflanzt wurden: Eichen, Douglasien und Tannen. Der Boden in dem Waldstück ist trocken und hart. Auch hier kam in den letzten Wochen kein Tropfen Regen runter.

Der Revierförster schaut sich die 1,20 Meter hohen Pflanzen genauer an. "Die Eichen haben die Knospen noch geschlossen. Wir können jetzt nur hoffen, dass ganz bald Niederschlag auf die Pflanzen fällt", sagt der 66-Jährige. Noch seien die Setzlinge unter der Rinde grün, das sei ein gutes Zeichen.

Junger gerader erst gepflanzter Eichenbaum im Wald
Im Stadtwald in Mayen brauchen die neu gepflanzten jungen Eichen jetzt Wasser

Feuerwehr muss neu gepflanzte Bäume womöglich bewässern

Denn dieser März sei der trockenste März seit Beginn der Wetteraufzeichnung gewesen, sagt Göke. Etwa 40 Prozent weniger Regen ist in dem Monat gefallen. Und auch wenn die jungen Bäumchen noch keine Trockenschäden zeigen, brauchen sie jetzt dringend Wasser, um zu wachsen.

Die jungen Pflanzen können sich über ihre kurzen Wurzeln noch keine Feuchtigkeit aus dem Boden holen - das ist bei größeren, älteren Bäumen mit tieferen Wurzeln anders. "Sollte es in den nächsten Tagen nicht genug regnen, wird die Feuerwehr nachhelfen und die Neuanpflanzungen im Mayener Stadtwald bewässern müssen", sagt Göke. Noch hofft er aber, dass das nicht nötig wird und schon bald noch mehr Regen fällt.

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