Der stellvertretende Landrat, Horst Gies (CDU), sagte dem SWR, er wolle kandidieren. Der Kreis- und Umweltausschuss des Kreises Ahrweiler will am Dienstag die Weichen für die Wahl eines neuen Landrats stellen.
Die Kreisverwaltung Ahrweiler hat den 23. Januar 2022 als Wahltag und den 6. Februar als Tag für eine mögliche Stichwahl vorgeschlagen. Bis zum 6. Dezember können die Parteien nach Angaben der Kreisverwaltung Kandidaten bestimmen.
Die CDU will nach eigenen Angaben auf einem Parteitag am 24. November ihren Kandidaten wählen. SPD, Freie Wähler, FDP und AfD haben nach eigenen Angaben bisher keine Kandidaten für die Landratswahl bestimmt.

Pföhler soll in den Ruhestand versetzt werden
Der aktuelle Landrat, Jürgen Pföhler (CDU) soll nach Angaben der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) Ende Oktober in den Ruhestand versetzt werden. Pföhler hatte aus gesundheitlichen Gründen darum gebeten.
In der Bevölkerung gilt Landrat Pföhler als umstritten, weil die Staatsanwaltschaft Koblenz gegen ihn und einen weiteren Mitarbeiter des Krisenstabs wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung durch Unterlassen ermittelt. Auch, dass er sich nach der Flut schnell aus der Öffentlichkeit zurückgezogen hatte, kritisieren viele Bürgerinnen und Bürger im Ahrtal in einer SWR-Umfrage. Manche sagen aber auch, dass Pföhlers lange Amtszeit nicht auf die letzten gut drei Monate reduziert werden sollte. Immerhin sei er über 21 Jahre Landrat gewesen und habe viel für den Kreis erreicht.
Kritik an Pföhlers Krisenmanagement
Kurz nach der Flut war Kritik an Pföhlers Krisenmanagement in der Flutnacht laut geworden: Er habe viel zu spät den Katastrophenfall ausgelöst, so der Vorwurf. In einem gemeinsamen Antrag im Kreistag forderten ihn alle Fraktionen zum Rücktritt auf, um den Weg für einen Neuanfang frei zu machen. Das lehnte Pföhler zunächst ab, stellte dann aber doch den Antrag auf Versetzung in den Ruhestand.