Die betroffenen Hühner stammen nach Angaben des Landkreises Altenkirchen aus einem von der Vogelgrippe betroffenen Geflügelhandel aus dem Oberbergischen Kreis im benachbarten Nordrhein-Westfalen. Die Tierseuche sei dort bereits in einigen Betrieben ausgebrochen, erklärte Andreas Schultheis, der Sprecher des Landkreises Altenkirchen auf Nachfrage des SWR. Im Westerwald habe sich die Vogelgrippe nach bisherigen Kenntnisstand aber noch nicht weiter ausgebreitet. Der Kreis verzichte daher auf Schutzmaßnahmen für weitere Geflügelhalter.
Privatleute hatten sich infizierte Hühner gekauft
Der private Geflügelhalter aus der VG Wissen hatte sich die Tiere den Angaben zufolge aus dem betroffenen Betrieb in NRW gekauft. Bei der Kontaktnachverfolgung seien die zuständigen Behörden auf den neuen Hühnerbesitzer gestoßen, schilderte Schultheis. Ende vergangener Woche seien 18 Tiere verendet, 18 weitere seien getötet worden. In welchem Ort der Verbandsgemeinde Wissen sich der Geflügelhalter befindet, sagte der Kreissprecher nicht.
Kreis Altenkirchen verzichtet auf weitere Schutzmaßnahmen
Das Kreisveterinäramt habe in den folgenden Tagen mögliche Kontakte des Privathaushaltes zu anderen Geflügelhaltern kontrolliert. Dabei seien keine weiteren Vogelgrippe-Fälle festgestellt worden, sagte Schultheis. Die Behörden hätten den Weg der infizierten Tiere lückenlos nachvollziehen können.
Daher werde der Kreis in Abstimmung mit dem rheinland-pfälzischen Umweltministeriums auf weitere Schutzmaßnahmen verzichten. "Aktuell muss man nicht von einer weiteren Verbreitung im Kreisgebiet ausgehen", sagte Schultheis. Auch das rheinland-pfälzische Umweltministerium teilte mit, man sehe aktuell kein Infektionsrisiko mehr.
Kontakt zwischen Hausgeflügel und Wildvögeln vermeiden
Gleichwohl sei angesichts der Ausbreitung des Vogelgrippe-Virus im benachbarten Nordrhein-Westfalen eine Allgemeinverfügung durch das Landesuntersuchungsamt (LUA) Koblenz geplant, so Kreissprecher Schultheis. Sie sehe eine Verschärfung der sogenannten Biosicherheitsmaßnahmen für Geflügelhalter im Norden des Landes vor. Grundsätzlich gelte es, den direkten und indirekten Kontakt von Hausgeflügel und Wildvögeln zu vermeiden.
Gebe es in Geflügelbetrieben Anzeichen einer möglichen Infektion mit der Vogelgrippe, sei zudem eine veterinärmedizinische Untersuchung im LUA Koblenz vorgeschrieben. Sollten Geflügelhaltungen bislang nicht beim zuständigen Veterinäramt registriert worden sein, ist die vorgeschriebene Anmeldung laut Kreis schnellstens nachzuholen.