Die Verbote sind nach Angaben der Verbandsgemeinde notwendig, um die Trinkwasserversorgung in der Region aufrechtzuerhalten. Trinkwasser darf demzufolge in privaten Haushalten nicht mehr benutzt werden, um Pools oder Planschbecken zu befüllen, Rasen oder Blumenbeete zu wässern, Autos zu waschen oder Terrassen abzuspritzen.
Trinkwasser nur noch für Gemüsebeete erlaubt
Lediglich Gemüsebeete dürften weiter mit Wasser aus dem Hahn versorgt werden. Auch kommunale Rasenflächen oder Sportplätze dürfen nach Angaben der Verbandsgemeinde nicht mehr gewässert werden. Ausgenommen von den Einschränkungen seien die Stadt und Waldsiedlung Rheinböllen, weil die Wasserversorgung dort anders geregelt sei.
Grundwasser verschwindet Hitze und Dürre: Wer verbraucht am meisten Wasser in Rheinland-Pfalz?
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Wer sich nicht an das Verbot hält, dem droht laut der Allgemeinverfügung zur Sicherstellung der Grundversorgung mit Trinkwasser ein Zwangsgeld. Verstöße gegen die Verfügung können demnach mit 200 Euro geahndet werden.
Extreme Trockenheit sorgt für niedrigen Grundwasserspiegel
Grund für das Verbot seien der erhöhte Trinkwasserverbrauch in den vergangenen Wochen und der niedrige Grundwasserspiegel als Folge der extremen Trockenheit. Schon Ende Mai hatte die Verbandsgemeinde Simmern-Rheinböllen an ihre Bürger appelliert, sparsam mit Trinkwasser umzugehen - jedoch nicht mit dem erhofften Erfolg.
Damals verwies die Kommune auf ihrer Internetseite auf die Pegel der Trinkwasserbrunnen, die niedriger seien als in den Vorjahren. Die Niederschläge im Winter hätten in diesem Jahr nicht zu der erhofften Erholung der Wasserpegel geführt. Zudem sei der Wasserverbrauch in den vergangenen beiden Jahren um bis zu 50 Prozent im Vergleich zum normalen Verbrauch gestiegen. Das habe die Wasserknappheit noch verschärft.
Appell an Bürger zum Wassersparen
Auch andere Gemeinden im Norden von Rheinland-Pfalz haben mittlerweile ihre Einwohner zum Wassersparen aufgerufen - so zum Beispiel der Kreis Cochem-Zell. Zwar gebe es noch keine akuten Versorgungsprobleme - das könne sich jedoch ändern, wenn die Trockenheit weiter andauere. Dann könnte gegebenenfalls auch der Brandschutz gefährdet sein. Daher sollten "insbesondere nicht unbedingt notwendige Wasserverbräuche" überdacht werden.
Der Kreis Altenkirchen ruft nicht nur dazu auf, Wasser aus der Leitung zu sparen, sondern bittet auch darum, kein Wasser aus Flüssen oder Bächen zu entnehmen. Besonders während Trockenphasen sei es wichtig, die Gewässer vor dem völligen Austrocknen zu schützen, um ökologische Schäden zu verhindern und die natürlichen Selbstreinigungskräfte des Gewässers zu erhalten.