Ein Rasenspränger steht auf einer Wiese (Foto: picture-alliance / Reportdienste, picture alliance/dpa/Karl-Josef Hildenbrand)

VG Simmern-Rheinböllen schränkt Nutzung ein

Rasen wässern verboten: Im Hunsrück muss Trinkwasser gespart werden

Stand

Die Verbandsgemeinde Simmern-Rheinböllen schränkt die Nutzung von Trinkwasser ab sofort deutlich ein. Unter anderem dürfen keine Pools mehr befüllt oder Rasen gewässert werden.

Die Verbote sind nach Angaben der Verbandsgemeinde notwendig, um die Trinkwasserversorgung in der Region aufrechtzuerhalten. Trinkwasser darf demzufolge in privaten Haushalten nicht mehr benutzt werden, um Pools oder Planschbecken zu befüllen, Rasen oder Blumenbeete zu wässern, Autos zu waschen oder Terrassen abzuspritzen.

Trinkwasser nur noch für Gemüsebeete erlaubt

Lediglich Gemüsebeete dürften weiter mit Wasser aus dem Hahn versorgt werden. Auch kommunale Rasenflächen oder Sportplätze dürfen nach Angaben der Verbandsgemeinde nicht mehr gewässert werden. Ausgenommen von den Einschränkungen seien die Stadt und Waldsiedlung Rheinböllen, weil die Wasserversorgung dort anders geregelt sei.

Grundwasser verschwindet Hitze und Dürre: Wer verbraucht am meisten Wasser in Rheinland-Pfalz?

Es ist heiß und trocken in RLP. Die Landwirte beregnen ihre Felder, Privatleute füllen ihre Pools und auch die Industrie braucht Wasser. Wer ist der größte Wasserschlucker?

Wer sich nicht an das Verbot hält, dem droht laut der Allgemeinverfügung zur Sicherstellung der Grundversorgung mit Trinkwasser ein Zwangsgeld. Verstöße gegen die Verfügung können demnach mit 200 Euro geahndet werden.

Extreme Trockenheit sorgt für niedrigen Grundwasserspiegel

Grund für das Verbot seien der erhöhte Trinkwasserverbrauch in den vergangenen Wochen und der niedrige Grundwasserspiegel als Folge der extremen Trockenheit. Schon Ende Mai hatte die Verbandsgemeinde Simmern-Rheinböllen an ihre Bürger appelliert, sparsam mit Trinkwasser umzugehen - jedoch nicht mit dem erhofften Erfolg.

Damals verwies die Kommune auf ihrer Internetseite auf die Pegel der Trinkwasserbrunnen, die niedriger seien als in den Vorjahren. Die Niederschläge im Winter hätten in diesem Jahr nicht zu der erhofften Erholung der Wasserpegel geführt. Zudem sei der Wasserverbrauch in den vergangenen beiden Jahren um bis zu 50 Prozent im Vergleich zum normalen Verbrauch gestiegen. Das habe die Wasserknappheit noch verschärft.

Appell an Bürger zum Wassersparen

Auch andere Gemeinden im Norden von Rheinland-Pfalz haben mittlerweile ihre Einwohner zum Wassersparen aufgerufen - so zum Beispiel der Kreis Cochem-Zell. Zwar gebe es noch keine akuten Versorgungsprobleme - das könne sich jedoch ändern, wenn die Trockenheit weiter andauere. Dann könnte gegebenenfalls auch der Brandschutz gefährdet sein. Daher sollten "insbesondere nicht unbedingt notwendige Wasserverbräuche" überdacht werden.

Der Kreis Altenkirchen ruft nicht nur dazu auf, Wasser aus der Leitung zu sparen, sondern bittet auch darum, kein Wasser aus Flüssen oder Bächen zu entnehmen. Besonders während Trockenphasen sei es wichtig, die Gewässer vor dem völligen Austrocknen zu schützen, um ökologische Schäden zu verhindern und die natürlichen Selbstreinigungskräfte des Gewässers zu erhalten.

Region Koblenz

Landkreis warnt Bürger Zweithöchste Waldbrandgefahrstufe rund um Koblenz

Hohe Temperaturen und wenig Regen sorgen im nördlichen Rheinland-Pfalz für eine erhöhte Waldbrandgefahr. Der Rhein-Lahn-Kreis warnt deswegen die Anwohner.

Am Vormittag SWR4 Rheinland-Pfalz

Leisel

Nationalparkgemeinde Leisel kritisiert Sprudelfirmen Hunsrück-Dorf fürchtet um sein Trinkwasser

Im Nationalpark Hunsrück-Hochwald gibt es Ärger ums Wasser. Das steht zwar unter Schutz, doch zwei Sprudelbetriebe wollen dort neue Quellen bohren. Und das sorgt für Streit.

Stand
AUTOR/IN
SWR